Wanderung im Apfelland Stubenbergsee auf einfachen Wegen entlang von Weinhügeln, durch Mischwälder, mit Seeblick und Entspannungspotenzial in einer Gradieranlage.
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bad Endorf zu dieser Tour für dich finden.
Ich wollte im Herbst eine Wanderung bei mir in der Nähe unternehmen, um nicht zu lange unterwegs zu sein. Mein Tourenziel ist die Gradieranlage in Maria Fieberbründl – weil mir das alleine aber doch zu wenig ist, hab ich noch ein weiteres Ziel mit Aussicht miteingeplant: die Geierwand mit Blick auf den Stubenbergsee.
Ich starte an diesem herbstlichen Samstag mit dem Fahrrad, könnte aber genauso auch öffentlich zum Ausgangspunkt der Wanderung fahren. Da in meinem Fall der Zeitunterschied eher gering ist (mit dem Bus ist die Strecke nicht direkt und ich müsste umsteigen), entscheide ich mich für die sportliche und etwas schnellere Variante und radle die 16km nach Hirnsdorf zur Haltestelle Ortsmitte. Nach den 50 Minuten Radfahrt bin ich bereits gut aufgewärmt, verschnaufe kurz, verstaue den Radhelm im Rucksack und schon kanns losgehen.
Bushaltestelle Hirnsdorf Ortsmitte mit den ersten Wander-Wegweisern, Blick auf den Kulm. Fotos: Alice Frischherz
Direkt beim Bushalt stehen grüne Wandertafeln und ich folge der Nr. 2 mit dem Ziel Kulm/Geierwand. Nach einmal Abbiegen und ein paar Minuten Gehen bin ich am Ortsende der Ortschaft Hirnsdorf und folge der asphaltierten Straße mit Gehsteig in Richtung Weinberg. Weiter geht’s dem Straßenverlauf folgend durch diesen Ortsteil und durch Hoferberg. Der Weg führt an einigen Buschenschenken und Weinbauern vorbei, die zum Einkehren einladen.
Weinberge in Hoferberg, Schilderwald Buschenschenken und Wander-Wegweiser. Fotos: Alice Frischherz
Der Ausblick von der Straße reicht auf den Kulm und bis zum Schöckl. Die Wanderwege und die Geierwand sind innerhalb der Ortsgebiete an allen Abzweigungen mit Wegweisern gekennzeichnet. In Hoferberg komme ich an einer Kneippanlage vorbei. Nach kurzem Zögern entscheide ich mich dazu weiterzugehen und nicht barfuß durch die Anlage zu gehen – vielleicht beim nächsten Mal. Ich komme am Besucherparkplatz für das umliegende Wandergebiet vorbei. Kurz darauf kennzeichnet eine Bodenmarkierung die „Leicht“-e Straße – ich wähle dort jedoch rechts einen Pfad in den Wald.
Kneippanlage in Hoferberg, Bodenmarkierungen „leicht“ – rechts im Wald geht’s auch unschwer weiter. Fotos: Alice Frischherz
Der Weg erweist sich als Abkürzung für die asphaltierte Straße, zu der ich wieder gelange. Erneut entscheide ich mich für den nicht „leichten“ Weg – eine Schotterstraße. Vorbei an Hagebutten und Brombeeren, an denen ich mich kurz stärke, führt mich der breite Weg zuerst an Feldern entlang und dann in einen Wald hinein. An ein paar Häusern gehe ich vorbei und gelange zu einem Wildgehege, das sich bis zur Geierwand erstreckt.
Schöne Abkürzung durch den farbenfrohen Mischwald, Nicht mehr weit bis zum Aussichtspunkt und bis zur Geierwand. Fotos: Alice Frischherz
Daneben führt ein Weg leicht bergauf zu einer Gabelung, an der ich mich geradeaus halte, um vor der Geierwand noch zu einem Aussichtspunkt zu gehen, den ich in meiner Wanderapp gesehen habe. Das bedeutet erstmals wieder ein Stückchen bergab durch den Wald zu gehen, in Richtung Nr. 23 Stubenbergsee. Nach ungefähr 10 Minuten bin ich bei dem Punkt angelangt, der knappe 100 Höhenmeter tiefer liegt – einem kleinen Felsen, mit Blick auf den Stubenbergsee.
Felsvorsprung am Aussichtsplatz, Blick in Richtung Osten nach Herberstein. Fotos: Alice Frischherz
In der App war der Blick auf die Geierwand beschrieben, die ich von hier aus allerdings nicht erkenne. Der Blick auf den See ist zwar ein bisschen von Ästen verdeckt, jedoch sehr schön und der Felsen ist einsam, sodass ich ungestört eine kurze Rast mache, etwas jausne und den Ausblick und die Ruhe genieße.
Aussicht auf den Stubenbergsee von der Geierwand, Sitzbankerl mit tollem Blick auf der Geierwand. Fotos: Alice Frischherz
Denselben Weg wieder bergauf gehend komme ich zur Geierwand. Hier gibt es ein paar Sitzbänke und einen viel besseren und freieren Blick auf den Stubenbergsee. Der Abgrund der Wand ist durchgängig mit einem Wildzaun gesichert. Ich verweile kurz und genieße die Aussicht auf den See und die umliegenden Wälder, die bereits zum Teil ihr Herbstkleid tragen.
Geierwand, Kurzes felsiges Stück beim Abstieg von der Geierwand. Fotos: Alice Frischherz
Der Wanderweg in Richtung St. Johann bei Herberstein mit der Nr.23 leitet mich zunächst bergab zwischen zwei Wildzäunen hindurch. Linker Hand steht der Zaun am Abgrund und rechter Hand begrenzt er das Wildgehege, auf welches ich zuvor schon auf der anderen Seite gestoßen bin. Zu Beginn ist der Weg etwas steiler und teilweise felsig, nach einer Weile führt er in einen breiteren fast ebenen Waldweg über – die Zäune lasse ich hinter mir. Im Wald begegne ich zum ersten Mal seit ich gestartet bin anderen Wanderern, bevor mich der Weg in eine Siedlung führt. Am Boden sehe ich wieder Markierungen, die „leicht“ und „schwer“ kennzeichnen – ich komme von der schweren Route. Die leichte Markierung scheint eine Runde über die asphaltierte Straße zu kennzeichnen. Ich folge den Schildern 23a in Richtung St. Johann bei Herberstein – alternativ kann man auch über das „Kranzl“ gehen. Nach den Häusern geht’s wieder kurz durch einen Wald, bis ich in der Ortschaft St. Johann ankomme. Bereits an der ersten Kreuzung sehe ich Wegweiser in Richtung Fieberbründl.
Von der Geierwand auf schwerem Weg kommend, Waldweg von St.Johann b. Herberstein nach Maria Fieberbründl. Fotos: Alice Frischherz
Über einen Wiesenweg unweit des Friedhofs mache ich eine Abkürzung durch die Ortschaft, komme beim Tennisplatz vorbei und überquere die Feistritz – weiterhin den Wegweisern folgend. Ein kurzes Stück gehe ich am Gehsteig entlang der Bundesstraße, dann biege ich links ab und finde einen schönen gekennzeichneten Wanderweg im Wald (den ich in keiner Wanderapp gefunden habe). So quere ich über Waldwege und Forststraßen den Wald zwischen St. Johann und Fieberbründl und erreiche nach ca. 40 Minuten die Gradieranlage, ein schönes, offenes Holzgebäude. Im Wald waren gelegentlich auch Hinweisschilder.
Gradieranlage in Maria Fieberbründl. Fotos: Alice Frischherz
Bei der Gradieranlage sehe ich beim Blick auf die Uhr, dass ich entweder nur ein paar Minuten bleiben kann oder in etwa eine Stunde Zeit habe um den jeweiligen Bus zu erreichen. Ich entscheide mich für die längere Option und machs mir auf der Holzbank im Inneren des Bauwerks gemütlich und lausche dem Tröpfeln des Wassers. Im Gradierwerk – so lese ich später auf einer Infotafel – herrscht „Meeresluft“. Solehaltiges Wasser tropft auf Schlehdornzweige. Die mit Salzpartikeln angereicherte Luft ist für ihre wohltuende Wirkung bekannt. Im Sitzen und durch die feuchte Umgebung wird mir kühl und ich ziehe mir bald alles an, was ich mithabe. Die Gradieranlage wird auch von anderen Wanderern besucht, jedoch bleibt niemand so lange wie ich, sodass ich die meiste Zeit alleine bin und den Ort und die Ruhe genießen kann. Nach ungefähr 45 Minuten gehe ich weiter zur Bushaltestelle Maria Fieberbründl Bundesstraße. Der Weg ist nicht weit und ebenfalls markiert. Auf meinen Bus warte ich ca. 15 Minuten – somit hätte ich doch noch etwas länger in der Gradieranlage bleiben können. Mit dem Bus in Richtung Graz fahre ich genau vier kurze Stationen bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo mein Fahrrad auf mich wartet. Für die Heimfahrt entscheide ich mich für einen längeren aber flacheren Weg und bin trotzdem schneller daheim als ich es öffentlich wäre, da es keinen direkten Bus gibt.
Im Inneren der Gradieranlage tröpfelt es ununterbrochen, Bushaltestelle Maria Fieberbründl Bundesstraße. Fotos: Alice Frischherz
Alternative
Die Wanderung lässt sich in beide Richtungen begehen. Um eine eventuelle Wartezeit beim Bus zu verkürzen, empfehle ich die beschriebene Variante, da die Aufenthaltszeit bei der Gradieranlage entsprechend angepasst werden kann.
Fazit
Ich fand die Tour sehr schön und die Ergänzung der Geierwand hat sich definitiv gelohnt. Für die Gradieranlage sollte man sich (sofern es einen interessiert) schon ein bisschen Zeit nehmen. Die Bushaltestellen sind von Graz kommend täglich gut und direkt erreichbar (Kurse Graz-Hartberg). Meines Wissens sollte es auch von Wien täglich Busse geben (Kurs Wien-Gleisdorf).
Tourdaten
Gegangen im Oktober 2023
Das ist eine Super-Idee und tatsächlich von Wien aus in 2 Stunden direkt mit dem Bus erreichbar – danke für den tollen Tipp! Liebe Grüße, Veronika