Abwechslungsreiche Streckenwanderung über drei kleine Gipfel von Puchberg nach Grünbach am Schneeberg, für jede Jahreszeit passend.
Diese Wanderung habe ich schon einmal im Frühling gemacht, jetzt im Winter wandle ich die Strecke ein wenig ab – ich will diesmal zur Allelujahöhle und auf den Kienberg. Und ich gehe erst zu Mittag in Puchberg los um zur richtigen Zeit zum Sonnenuntergang am Geländ zu sein. Dort oben ist die Aussicht einfach herrlich, vor allem zum Schneeberg im Westen, perfekt um den Lauf der Sonne zu beobachten. Durch den recht kurzen Abstieg ist man bei Einbruch der Dunkelheit schon am Weg zum Bahnhof Grünbach Schulen.
Himberg
Den Bahnhof Puchberg verlassend, überquere ich den Parkplatz und die Sierning. Ein kleines Stück auf der B26 weiter. Kurz nach dem Romaykogel biege ich nach links Richtung Himberg ab. Ich wähle den rot markierten Weg zur Allelujahöhle.
Vom Pfad auf den Himberg zweigt ein kurzer Stichweg zur Höhle ab. Auf einer Tafel kann man lesen, wie die Höhle den Puchbergern im 16. Jahrhundert Schutz vor den Osmanen bot.
Abzweigung zum Höhleneingang. Fotos Veronika Schöll
In der Höhle selber erwartet mich die erste Überraschung dieser Tour, ein richtiges kleines Naturwunder. Die Höhle liegt auf der Nordseite des Himbergs und dort ist es entsprechend kälter. Das von der Höhlendecke herabtropfende Wasser bildet Stalagmiten aus Eis.
Dann geht es weiter zum hübschen Gipfelkreuz (Pfad links vor dem Funkturm) und zum noch hübscheren Aussichtsplatz (unterhalb des Gipfels) am Himberg.
Gipfelkreuz und Aussicht am Kienberg. Fotos Veronika Schöll
Kienberg
Vom Gipfel aus kehre ich zurück zum Hauptweg. Ich komme wieder zur Abzweigung des rot markierten Aufstiegsweg, gehe diesmal aber daran vorbei und weiter auf dem blau markierten Weg Richtung Gutenmann. An einer Wegkreuzung nahe einem Wildgatter führt der blaue Weg zurück nach Puchberg. Ich wähle den anderen, roten nach Reitzenberg.
Kurz danach biege ich rechts auf eine unmarkierte Forststraße ab. Auf der Karte habe ich mir angeschaut, wie diese direkt auf den Kienberg führt.
Zahlreiche Fortstraßen überziehen den Kienberg. In einer Aussendung des ORF Niederösterreich habe ich kürzlich gelesen, dass die Forststraßen Niederösterreichs fünf Mal so lang sind wie das gesamte offizielle Straßennetz, das sieht man leider an vielen Stellen auch 🙁 .
Fast am Scheitelpunkt des Kienbergs zweigt ein Weglein zum Gipfel ab. Eine Überraschung erwartet mich auch hier, denn ich habe nicht mit einem Gipfelkreuz samt Gipfelbox mit Gipfelbuch und „spirituellem“ Inhalt gerechnet. Ich kann nicht widerstehen und tausche einige Münzen gegen ein „Kräuterelexier“. Und amüsiere mich königlich mit mir selber.
Die „Ernüchterung“ folgt aber sogleich. Der Abstiegsweg, den ich mir ausgesucht habe, wird durch ein weiteres Wildgatter behindert. Also retour und auf der gleichen Forststraße wieder hinunter, zum markierten Wanderweg. Dafür ist die Aussicht schön 😉 .
Geländ
Bei der nächsten Weggabelung wechsle ich von Rot auf Grün und passiere die Siedlung Reitzenberg. Über den Grünbacher Sattel und die Schienen der Puchberger Bahn weiter zum Weg aufs Geländ.
Vorbei am felsigen Hausstein auf einem schmalen, etwas rutschigen Steig auf die Gipfelwiese des Geländs. Die Strahlen der Nachmittagssonne im Rücken haste ich die letzten Höhenmeter hinauf um den Sonnenuntergang rechtzeitig und in Ruhe genießen zu können. Trotz Kälte bin ich nicht die einzige hier oben und unter allgemeinen „Ahs und Ohs“ zeigt die Wintersonne was sie kann und taucht die Welt ringsum in ein zartes Orange.
Die Wege vom Geländ nach Grünbach sind alle schön aber auch recht steil und rutschig (Eselsteig, Bergmannsteig). Da es bereits dunkel wird, wähle ich den einfacheren Weg über Scheimhütte und Rastkreuz. Im Ort Grünbach angelangt, wandere ich neben dem Sportplatz zur Haltestelle Grünbach Schule. Mit der schwindenden Sonne wird es recht kalt und das Warten am Bahnsteig auf den Zug nach Wiener Neustadt macht mir keinen Spaß. Deshalb nehme ich – Klimaticket sei Dank – den früheren Zug nach Puchberg und bleibe sitzen bis er dann retour fährt und in Wiener Neustadt ankommt.
Tourdaten
P.S. Auf der Wanderung gibt es keine Einkehr – Jause und Tee mitnehmen – Stirnlampe und Grödl sicherheitshalber auch. 🙂 Die Geländehütte ist im Winter geschlossen. Ich bin um halb Eins in Puchberg losgegangen und war – flott unterwegs – Viertel nach Vier am Geländ. Sonnenuntergang Ende Jänner um halb Fünf.