Schon lange will ich die Gegend bei Wilhelmsburg erkunden, mit dem Zug vorbeigefahren bin ich dort ja schon oft.
An diesem Februarsonntag ist das Wetter für eine Skitour nicht so toll. Und ich will eine Freundin, die vor einiger Zeit nach St. Pölten gezogen ist, wieder mal treffen. So fällt unsere Wahl recht schnell auf eine Wanderung von Traisen über die Ausläufer des Wienerwaldes nach Wilhelmsburg. Bonus: auf dem Weg liegt die auch im Winter bewirtschaftete Ochsenburger Hütte der Naturfreunde.
Ich treffe mich mit Eva um 10 Uhr in St. Pölten, der Railjet aus Wien hat etwas Verspätung, ein kurzer Sprint und ich erwisch‘ den Triebwagen Richtung Hainfeld gerade noch, Eva hat es sich schon bequem gemacht.
In Traisen steigen wir aus und der Wanderweg beginnt direkt beim Bahnhof in nördlicher Richtung.
Es hat leicht geschneit, aber anfangs ist es etwas gatschig und bei der Steigung wird uns gleich warm. Wald und Wiesen wechseln sich ab, wie noch öfter auf der geplanten Route.
Leicht angezuckert, Blick in südliche Richtung. Fotos: Birgit Reiter
Vorbei an der Stockerhütte (die ehemalige Naturfreundehütte ist mittlerweile in Privatbesitz und geschlossen) führt bald eine kleiner Pfad links hinunter zu einer Forststraße, hier ist der 404er ausgeschildert und wir gehen Richtung Osten weiter. Bald verlassen wir den Wald und kommen auf dem nächsten Abschnitt bei einigen Gehöften – Zehethofer, Brandstätter, Wiesbauer, Steinkellner – vorbei.
Das Wetter spielt alle Stückln und würde dem April alle Ehre machen – mal blinzelt die Sonne raus, dann herrscht wildes Schneegestöber.
Beim Haberegg biegt man Richtung Norden ab, wir folgen immer den Schildern zur Ochsenburger Hütte (Foto 9).
Es begleiten uns unglaublich schöne Wolkenstimmungen, nach circa 3 Kilometern sanftem Auf und Ab, durch Wald und über Wiesen, biegen wir nochmals ab Richtung Westen.
Nach einem guten Kilometer erreichen wir schließlich die Ochsenburger Hütte. Obwohl wir recht flotten Schrittes unterwegs waren und wir deshalb nicht frieren, freuen wir uns doch auf die warme Gaststube. Die schöne Naturfreundehütte wird ganzjährig bewirtschaftet und ist offensichtlich sehr beliebt, die Gaststube ist voll. Das Essen ist sehr gut, es gibt auch einige vegetarische Speisen.
Neben der Hütte befindet sich ein Gipfelkreuz der etwas anderen Art – vier rote Rahmen, kreuzförmig auf einer Betonfläche montiert. Ich finde leider keine Infos, von wem das Kunstwerk stammt. Wir sind nicht die einzigen, die sich in die Rahmen reinstellen und Fotos machen. Die Aussicht von dort oben ins Alpenvorland ist wunderbar!
Gestärkt treten wir die letzte Etappe an, in nicht ganz einer Stunde erreichen wir den kleinen Bahnhof Kreisbach bei Wilhelmsburg.
Tipp: Im Winter ist es vielleicht nicht schlecht, bei der Länge des Aufenthalts in der Hütte an die Zugabfahrtszeiten am Bahnhof Kreisbach (Richtung St. Pölten stündlich immer um ..:37) zu denken, damit man nicht zu lange draußen warten muss. Eine gute Stunde für den Abstieg einplanen.
Fazit
Einfache, ausgedehnte Ganzjahreswanderung mit empfehlenswerter Einkehrmöglichkeit und herrlichen Aussichten! Im Winter zur Sicherheit Grödeln in den Rucksack packen, beim Aufstieg hilfreich, wenn es eisig ist!