Wanderung auf zwei kleine aussichtsreiche Gipfel zwischen Schneeberg und Hoher Wand: Himberg und Geländ.
An diesem Sonntag war ich auf Schlechtwetterprogramm eingestellt. Als ich in Puchberg am Schneeberg ankomme, zeigt sich am stahlgrauen Himmel aber schon ein kleiner blauer Fleck. Wind kommt auf und reißt die Wolken einfach weg.
Vom Bahnhof gehe ich Richtung Hotel Schneeberghof und biege vor dem Hotel rechts zum Gemeindeamt ab. Hier ist links zuerst ein Steig zum Aussichtspavillion am Romeykogel zu finden, ich nehme aber erst die nachfolgende Abzweigung Richtung Himberg und Grünbacher Sattel.
Auf den Himberg
Es gibt zwei Wege auf den Himberg: über die Allelujahöhle und oder über einen schmalen Waldsteig mit Abzweigung zum Theresienfelsen und zur Geierwand. Den wähle ich für mich. Der Weg befindet sich in recht steilem Waldgelände, ist aber in freundlichem Zickzack angelegt, die Steigung moderat.
Unbedingt die beiden fünfminütigen Abzweiger zum Theresienfelsen und zur Geierwand (Titelbild) mitnehmen. Die Aussicht auf den Schneeberg und das Puchberger Becken ist grandios.
Von den beiden Aussichtsplätzen beeindruckt kehre ich zum Hauptweg zurück. Innerhalb einer Stunde erreiche ich den Gipfel des Himbergs (948m). In den Fünfzigern ist hier übrigens eine Sesselbahn herauf gefahren. Auch dem Skisport wurde am Himberg gefröhnt. Wer gerne alte Bilder aus dieser Zeit anschaut, dem sei die Topothek Pucberg ans Herz gelegt.
Weiter nach Reitzenbach
Inzwischen ist es angenehm warm geworden und ich schreite leicht und heiter durch den Wald Richtung Reitzenberg (zuerst blau, dann grün markiert).
Der Forstweg führt hinaus auf eine schöne weite Wiesenfläche und mein nächstes Ziel, das Geländ erscheint am Horizont.
Ab dem Gehöft Reitzenberg weiter auf einem Asphaltsträßlein, das bis zum Grünbacher Sattel führt. Hier überquere ich die Puchberger Bahn und wandere auf der anderen Seite des Tales Richtung Geländ weiter.
Aufs Geländ
Das Geländ ist ein Tausender (1023m). Deshalb ist auch der Weg hinauf nicht mehr so kommod wie der auf den Himberg :-). Bis jetzt nur verträumt dahinschreitend, komm ich nun ganz schön ins schwitzen :-). Das mittlere Stückerl des 5Freunde Rundwegs zur Geländehütte über den Bergrücken mutet sogar ein wenig alpin an und führt anschließend durch einen wunderschönen Bergwald zum Gipfelplateau. Peter beschreibt in seinem Beitrag übers Geländ auch die zahlreichen hiesigen Klettermöglichkeiten.
Zuerst schaue ich mich am Gipfel ein wenig um und suche mir einen schönen Platz für meine Mittagspause auf der großen Wiese unterhalb der Geländehütte. Die Aussicht ist fantastisch. Die Hütte voll.
Auch hier oben hört man die regelmäßigen Warnpfiffe der Puchberger Bahn. Wenn man genau hinhört, kann man den richtigen Zeitpunkt für den Abstieg nach Grünbach sehr gut festlegen. Hinunter braucht man ungefähr 50 Minuten. Wenn also der Zug Richtung Wiener Neustadt vorbei pfeift, ist Zeit zum Aufbrechen.
Grünbach und Segen Gottes
Mein weiterer Weg führ zum Rastkreuzsattel und von dort über den Bergmann-Steig hinunter nach Grünbach. Am Ende des Steigs biege ich nach links ab und wandere oberhalb einer Wiese zum Segen Gottes Schacht. Der historische Schacht des Kohlbergwerks macht mich neugierig. Wer mehr über die (Bergbau) Geschichte rund um die Hohe Wand wissen möchte, dem sei der Rundweg „Vom Urknall nach Grünbach“ emfohlen.
Die Straße vor dem Schacht führt zur Haltestelle Grünbach Schulen. Punktlandung.
Das war wirklich eine schöne und gemütliche Frühlingstour. Wahrlich ein Genuss. Auch das Wetter hat gehalten. Die ersten Regentropfen fallen erst, als ich durch die Haustür trete.