3 Dinge brannten an jenem Samstag vor dem längsten Tag des Jahres. Es war der bisher heißeste Tag des Jahres. An vielen Orten Österreichs werden zur Sonnenwende, so ist der Brauch, an den Berghängen und Gipfeln Feuer entzündet sobald der brennende Ball der Sonne unter den Horizont sinkt.
Unweit von Innsbruck, genauer von Tulfes aus startet man entweder zu Fuß, mit der Gondelbahn oder mit dem Mountainbike. Der Bus 540 fährt vom Hauptbahnhof Innsbruck im Halbe-Stunden-Takt bis zur Haltestelle Tulfes Glungezerbahn Talstation. Die Glungezer Bergahnen mit 2 neuen Sektionen befördern dich bis kurz ober die Tulfeinalm auf 2048m. Das täglich von 8.30 bis 17.00 Uhr und Dienstags in den Sommerferien bis 22.00 Uhr.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Rosenheim
Wir empfehlen von Rosenheim diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Von der Talstation führt ein gut beschildeter Forstweg zur Tulfeinalm hinauf. Wenn man sein Bike im Bus mitgebracht hat erleichtert sich auch hier den Aufstieg bis zur Tulfeinalm um einiges. Von der Alm führt ein nicht zu übersehender Wanderweg zuerst am Zirbensee vorbei. Unterhalb des 2er Sessellifts geht es bergauf bis zur Schaferalm. Hier ist es vorübergehend flacher und es liegt weniger Geröll herum. In weitem Linksbogen überquert man den Almboden, rechts an der Talstation der Materialseilbahn zur Glungezerhütte vorbei bzw. kurz darauf unterhalb durch. Weiter geht es auf den Nord-Ost ausgerichteten Grat zusteuernd über den ein neu errichteter Panoramasteig führt.
Während des Aufstiegs hat man einen sehr tollen Ausblick auf die Tuxer Alpen in Richtung Südosten und Osten, im Norden überblickt man das Unterinntal das Karwendelmassiv. Der neue Wanderweg ist gut markiert und technisch einfach zu begehen. Lässt euch nicht vom Namen „Steig“ abschrecken.
Zuerst kommen ein paar größere Felsbuckel die bezwungen werden wollen. Gegen Ende wird es etwas steiler und in Serpentinen geht es über leicht schottriges, meist aber über erdigen Almboden hinauf zum Gipfelkreuz des Glungezers (2677 m ü.d.A) . Der Schweiß rinnt aber dennoch schaffe ich es die Linse der Handykamera halbwegs trocken zu bekommen und kann den tollen Ausblick ablichten.
Bei der Besteigung des Gipfel lassen wir erstmal die Hütte rechts liegen und genießen den Ausblick, der sich nun auch Richtung Süden eröffnet. Vom Gipfel steigt man ein paar Höhenmeter zur Glungezer Hütte hinunter ab. Hier habe ich den Fehler gemacht mit vollem Karacho hinter der Hütte vorbeizulaufen. Das mag der Hüttenhund gar nicht. In gemäßigten Tempo dann wieder kurz bergan auf die Sonnenspitze die sich direkt hinter der Hütte erhebt.
Glungezer Kreuz mit Karwendelblick, Haneburger, Malgrübler und Sunntiger von links. Foto: David Kurz
Beim Gipfelkreuz der Sonnenspitze angekommen hat man dann einen besonders schönen Blick auf Innsbruck, den Karwendel, und das Oberinntal und dessen angrenzenden Gebirgsgruppen. Weiters ist dies ein super Spot für Sonnenuntergänge. Deshalb wahrscheinlich der Name Sonnenspitze.
Largoz, Wattenspitze, Handeburger, Malgrübler, Gamslauer-, Kreuz- & Durrenseespitze von links. Foto: David KurzWenn die Sonn untergeht am Karwendel. Foto: David Kurz
Abstieg
Nach dem Sonnenuntergang geht es runter wieder hinter der Glungezer Hütte vorbei. Weiter entlang des Gipfelhanges Richtung Osten auf den Panoramasteig, also den Aufstiegsweg zusteuernd. Weil es dunkel war war es orientierungstechnischen Gründen ratsam denselben Weg wie beim Aufstieg zu nehmen. Alternativ kann man auch über einen leichten seilversicherten Klettersteig absteigen und gelangt so zum Zirbensee hinunter.
Sonnewendfeuer bei der Tulfein Alm. Foto: David Kurz
Immer zu Sonnwend wird dann ein Stück hinter der Tulfeiner Alm, Richtung Norden, ein großes Feuer entzündet. Nachdem es ein sehr lauer Sommerabend war hab ich mir dann auch dieses Spektakel reingezogen bevor es wieder mit den 2 Sektionen der Glungezerbahnen zurück ins Tal ging.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 9:00 Std Wandern 1.800 HM 1.800 HM 24 km GPX Track
David ist sehr gerne an der frischen Luft und hat die Natur und das Wetter im Garten seiner Großeltern beobachtet.
Für die Anreise zum Berg wählt er oft öffentliche Verkehrsmittel, da er gerne Touren geht, deren Ziele vom Ausgangspunkt abweichen.
David studiert in Innsbruck Meteorologie und genießt hier die Berge so oft es geht. Es ist ihm ein großes Anliegen beim Wandern, Trailrunning, Klettern, Skibergsteigen, Langlaufen und Rennradfahren einen möglichst kleinen Fußabdruck zu hinterlassen.