Der Serfauser Hausberg, der Furgler, lässt sich bei entsprechender Schneelage wunderbar mit Tourenski überschreiten. Der Aufstieg auf Pisten oder mit Lift ist von beiden Seiten möglich. Die schönere und angenehmere ist jene von Serfaus nach See, bei der man ab dem Kölner Haus die Pisten verlässt und in ein sehr eindrucksvolles, aber lawinengefährdetes Skigelände abtaucht. Kurz vor dem Gipfelplateau kann es bei einer Geländekuppe nochmals knifflig werden. Die Abfahrt über eine flache westlich exponierte Rinne ist ebenso reizvoll wie das 360° Panorama zuvor am Gipfel. In einem Waldstück vor dem Erreichen des Skigebiets See ist etwas Geschicklichkeit gefragt.
Aufstieg
Der erste Teil der Tour führt durch das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis. Hat bzw. kauft man sich ein Liftticket, kann man bis zu 600 Höhenmeter Aufstieg einsparen. Wir entscheiden uns allerdings gegen das Ticket und nehmen ein paar Trainings-Höhenmeter mehr in Kauf.
Wir steigen also über die Piste 90 (beschilderte Skitouren-Aufstiegsrouten 3a und 6) zur Mittelstation der Komperdellbahn auf, dann weiter neben der Langlaufloipe über einen Ziehweg zur Talstation der Scheidbahnen. Ein kurzes Stück geht es noch der schwarzen Piste 116 (Scheidabfahrt) entlang aufwärts, bis wir das Skigebiet nach rechts in ein Schneekar verlassen.
Man befindet sich von da an in alpinem Gelände, Gefahren und Spurwahl müssen nun selbst evaluiert werden! Nach einem weiteren kurzen Anstieg erreicht man den eingeschneiten Furglersee und findet sich ganz plötzlich in einer traumhaften, alpinen Karlandschaft wieder. Da vergisst man die Anstrengung der 700 Skigebiets-Höhenmeter glatt wieder.
Durch das rinnenartige Kar gelangen wir in teilweise steilem Gelände aufs Furglerjoch.
Die letzten 250 Höhenmeter bis zum Gipfel werden je nach Schneesituation entweder stapfend am Grat (Sommerweg) oder links vom Grat auf der geländebedingt effizientesten Route (Steilstücke umgehen) zurückgelegt.
Am Gipfelplateu mit überdimensional großem Kreuz knackt man nicht nur die 3000-Meter-Marke, sondern genießt auch eine atemberaubende Aussicht auf die Berge des Tiroler Oberlands und weit darüber hinaus.
Abfahrt
Zurück zum Furglerjoch geht es auf dem logischen Abfahrtsweg. Hier fahren wir nach Nordwesten in Richtung Skigebiet See im Paznaun ab.
Je nach Bedingungen kann man bereits über der Waldgrenze ins Skigebiet oder relativ steil durch den Wald, dann über einen Bach und im Talboden recht eng über einen Sommerweg bis zur Talabfahrt fahren.
Wir entscheiden uns für die zweite, abenteuerreiche Variante mit Bachquerung und kämpfen uns bis zur Talabfahrt durch den Wald, der direkte Weg ins Skigebiet ist im Nachhinein gesehen aber vermutlich unkomplizierter.
In See angekommen blicken wir auf eine erlebnisreiche Skitour zurück, die neben Skigebiet und Massentourismus auch einen hohen Anteil an hochalpiner Landschaft mit all ihren Schönheiten und Herausforderungen bietet.