Geologie-Freaks finden’s fein, mit Bike & Hike auf die vorderen Plattein.
David Kurz
Nachdem die Wander- und Bikesaison schon in vollem Gange ist, packt mich auch wieder die Lust auf eine ausgedehnte Bike & Hike Tour, um neue Gegenden zu erkunden. Die bevorzugte Region ist diesmal Imst im Tiroler Oberland.
Nachdem ich Tage zuvor viel für Uni gemacht hab und deshalb nicht oft sportlich im Freien tätig war, hat sich dementsprechend viel Energie aufgestaut. Daher ist das heutige Tagesziel schon eine ordentliche Hausnummer.
Wer nicht ganz so wild unterwegs ist, kann vom Bahnhof Imst-Pitztal mit den Regio Bussen 144 oder 4204 oder dem Stadtbus 4 zur Station Imst Terminal Post fahren, dort den Stadtbus 3 (Wanderbus) nehmen und bis zur Haltestelle Imst Hochimst fahren. Bitte hierfür dann die Fahrplanauskünfte wie VVT Routenplaner oder Routenplaner VOR AnachB nutzen.
Von Hochimst entweder zu Fuß zur Latschenhütte oder mit der Seilbahn der Bergbahnen Imst | Imst in Tirol bis zur Untermarkter Alm und dann weiter zur Latschenhütte, welche in meiner Variante der Wechsel zwischen Bike & Hike ist.
Mit dem Rad zur Latschenhütte
Vom Bahnhof Imst-Pitztal geht es zunächst nach Westen, folgt dem Innradweg, überquert die Innbrücke indem man nach rechts Richtung Königskappelle abbiegt. Sobald man das andere Innufer erreicht hat, gleich links auf den Schotterweg hinter den Bäumen einbiegen. Dort folgt man dem Innradweg weiter. Dann unter der Autobahnbrücke hindurch rechts halten Richtung Imst. Man folgt nun der Radweg-Beschilderung entlang des Brennbichl bei der Brennbichl-Kirche vorbei. Dann biegt man links in die Langgasse ein und folgt der Straße über 2 Kreisverkehre (immer die zweite Ausfahrt nehmen) mitten durch die Innenstadt von Imst. Bei der Johanneskirche geht es rechts vorbei in die Kramergasse, danach gleich links in die Machlbachgasse und nach ein paar hundert Metern wieder rechts in die Schulgasse. Danach gehts links in die Gafiailgasse und schließlich ist der Gassenwirrwarr zu Ende und man biegt auf den Rastbühel ab. Ab hier folgt man der Beschilderung bis zur Latschenhütte durch den Kalfesinerwald.
Die letzten paar Meter vor der Latschenhütte sind arg steil, also wer mit dem Bike die Tour in Angriff nimmt, bitte die Kraft für den Endanstieg gut einteilen. Obendrein wartet ja noch eine tolle Bergtour auf die Vordere Platteinspitze. Doch zuvor kann man sich in der Latschenhütte ein Weg-Getränk oder eine Weg-Speise gönnen.
Rauf auf die Vordere Platteinspitze
Oberhalb der Alm beim Wegkreuz am markierten Steig nach Norden aufwärts, rechts über einen Bachlauf. Der Weg ist dort nicht leicht erkennbar da er mit Latschen ziemlich zugewachsen ist. Weiter geht’s durch ein Waldstück aus Fichten nach Osten hinaus auf einen breiten Geländerücken, den sogenannten Narren. Dort nach Norden aufwärts, vorbei am „Narrenkreuz“ und über die Platteinwiesen, welche zur linker Hand zu Beginn von Latschen brandend sind. Hier hat man einen herrlichen Ausblick auf Imst und das Gurgeltal.

Weiter bergan auf den felsigen Gipfelaufbau zusteuernd wird das Geländer der Platteinwiesen immer steiler. Gegen Ende, direkt auf den Felsvorbau der Vorderen Platteinsüdwand zu, schlängelt sich der Weg in Serpentinen hinauf. So gewinnt man schnell an Höhe, was einen bei starker Sonneneinstrahlung ordentlich ins Schwitzen bringt.


Am Fuße der Felswand führt der Weg schräg nach Westen. Durch einen Felsspalt gelangt man in die schottrige Steilrinne mit den Felspyramiden der Geisterburg zur rechten Hand. Dessen Bezeichnung hat mit dem Aussehen der vielen kleinen Felstürmchen zu tun. Sehr interessant ist auch dessen kontrastreiche Farbgebung des eisenhaltigen Konglomerats in Rot- und Brauntönen, die sich vom hellgrauen Kalkfelsen des eigentlichen Gipfelaufbaus der Vorderen Platteinspitze abheben.

Nun wird der Aufstieg über den Schotter etwas mühsam. Oben am Sattel wieder flacher die Nordostflanke des Bergmassivs querend überschreitet man einige Felsrippen und endet dann am Beginn einer Rinne.


Direkt oberhalb der Rinne, einem Steilaufschwung, biegt der Weg nach links ein und führt zu einer Seilversicherung. Diese Seilversicherung zieht sich, mit einigen kurzen Unterbrechungen, hinauf bis zum Gipfel der Vorderen Platteinspitze.

Durch teils verwinkelte Bereiche, die man auch Kamine nennt und teilweise ausgesetzte Felsvorsprünge, führt der sehr gut versicherte Steig weiter. Am Ende einer wunderschöne Rinne mit ein paar Kraxelstellen geht es dann zum ebenfalls seilversicherten Gipfel (2.562 Meter).


Der Gipfel belohnt mit einem einmaligen Rundblick auf die Region um Imst, das Kalkstein-massiv der Leechtaler Alpen im Norden und die Zentralalpen von den Ötztaler, Pitztaler und Kaunertaler Bergen im Süden.

Runter zum Bahnhof Imst-Pitztal
Der Abstieg erfolgt entweder entlang der Aufstiegsroute oder bis kurz unterhalb vom Narrenkreuz auf den Platteinweisen. Dort kann man rechts am Platteinsteig nach Westen einbiegen und in Richtung Muttekopfhütte (dort wieder kurz stärken) absteigen. Kurz unter der Hütte mündet man in den Hüttenzustiegsweg ein und wandert über Almwiesen entlang gemütlich zur Latschenhütte hinab und von dort zurück mit dem Rad zum Ausgangspunkt dem Bahnhof Imst-Pitztal.


