Manche Startpunkte beliebter Touren mögen ja mit dem öffentlichen Verkehr kaum oder nur schwer erreichbar sein. Es gibt aber interessanterweise wohl mehr Touren, die mit dem öffentlichen Verkehr deutlich einfacher zu machen sind als mit einem Auto.
Vom Ortzentrum Viehhofen über die Hecherhütte auf den Geierkogel und den Schaberkogel. Über den Saalachtaler Höhenweg, entlang der Viehhofener Lacken zum Lochalmköpfel und auf die Sausteigen. Hinunter zum Haiderbergkogel, vorbei am Durchenkopf und zum Berggasthof Biberg. Hinab zum Berggasthof Huggenberg und über den Huntlsteg zum Bahnhof Saalfelden.
Von Viehofen nach Saalfelden
Die Tour beginnt an der Bushaltestelle Viehhofen Ortsmitte.
Den Wanderweg westlich der Ortschaft Viehhofen, der auch im AV Tourenplaner verzeichnet ist, konnte ich leider, trotz mehrerer Versuche nicht finden. Daher folge ich, vorbei an Kirche, Volksschule und Gemeindeamt der Straße in den Erzbachgraben, mit seiner gewaltigen Wildbachverbauung. Ab hier findet man auch Wegweiser, die den Weg Richtung Hecherhütte weisen.
Bis zur Hecherhütte ist der Weg wenig spektakulär und ich vertreibe mir meine Zeit damit Neophyten auszureißen.
Im Rahmen des jährlichen Pflegeeinsatzes in der Haider Senke in Saalfelden wurden wir vom Schutzgebietsbetreuer des Bezirks Zell am See über die negativen Auswirkungen von Drüsigem Springkraut und Goldrute auf die einheimische Flora und Fauna und Bekämpfungsmöglichkeiten aufgeklärt. Zumindest das Springkraut lässt sich sehr leicht ausreißen, was die Motivation am Laufen hält.
Allzu viel Zeit kann ich mir jedoch auch nicht nehmen, da der Weg heute ein weiter ist.
Bei der Hecherhütte führt der Weg nun bergwärts, über die (relativ flache) Skipiste in einen wunderschönen Nadelwald und immer wieder über Lichtungen, Richtung Geierkogel.
Entlang der Skiabfahrt muss man genau schauen, da die Markierungen nicht immer deutlich erkennbar sind. Im Frühjahr habe ich kurzfristig einen falschen Weg eingeschlagen, den Weg aber im Wald wieder gefunden. Heute finde ich den Weg problemlos. Im Endeffekt sollte man sich an der Skipiste immer eher rechts halten und das Waldstück rechts der Skipiste anvisieren.
Im Wald ist der Weg wieder klar erkennbar und gut markiert. Er führt nach einiger Zeit auf eine größere Almfläche, die es zu überqueren gilt.
Aus irgendeinem Grund denke ich an meinen Physiotherapeuten und beschließe meinem Fußgewölbe etwas Gutes zu tun. Für die nächsten Kilometer ziehe ich erstmal die Schuhe aus und gehe barfuß weiter. Der Untergrund erleichtert die Entscheidung. Weicher Waldboden und sanfte Almwiesen wechseln einander ab, hin und wieder geht’s durch Gatsch oder Lacken.
Oberhalb der Querung einer Forststraße führt der Weg durch den geschützten Landschaftsteil Viehhofener Lacken, einer Ansammlung von kleinen und größeren stehenden Gewässern, umgeben von sumpfig moorigem Gelände.
Bei der Geierkogelhütte kann man sich entscheiden. Entweder geht man nach links Richtung Asitz oder gleich rechts Richtung Sausteigen.
Mein Weg führt linker Hand weiter zum Geierkogel (1.853 Meter) und Schaberkogel (1.888 Meter).
In diesem Bereich ist die Tour, während der Saison sehr überlaufen, da die beiden Gipfel auch problemlos von der Bergstation am Großen Asitz erreicht werden können. Mit ein bisschen Glück habe ich die Gipfel heute (fast) für mich allein.
Vom Geier- (1.853 Meter) und vom Schaberkogel (1.888 Meter) hat man auch einen wunderschönen Überblick Richtung Westen über den weiteren Tourenverlauf zum Gipfel der Sausteigen. Dahinter erkennt man neben dem Steinernen Meer auch das ins Saalfeldener Becken auslaufende Tal Leogangs.
Der Weg zurück zur Geierkogelhütte ist ident. Ab der Hütte führt der Weg jedoch gerade aus, dem Saalachtaler Höhenweg entlang, Richtung Sausteigen. An nassen Tagen sind wasserdichte Schuhe zu empfehlen, da man nur wenige trockene Stellen findet. Oder man geht, wie ich heute, einfach barfuß. Das hilft auch ganz gut gegen viele Wohlstandswehwehchen oder -schmerzen.
Lange Zeit wandert man durch dichten Wald, immer wieder kommt man an wunderschönen Sumpf- und Moorflächen vorbei. Dem Kamm entlang wandert man stets bergauf und bergab.
Nach einiger Zeit führt der Weg dann wieder ins Freie, auf Almflächen im Antlitz der Sausteigen. Vor dem Anstieg zum Gipfel passiert man rechter Hand ein weiteres Gipfelkreuz, jenes des Lochalmköpfls (1.807 Meter). Ab hier zieh ich meine Schuhe wieder an. Man soll das Fußgewölbe ja auch nicht überfordern.
In einer Einschartung weit oberhalb des Gipfelkreuzes teilt sich der Weg. Geradeaus führt der Wanderweg nördlich am Gipfelkamms der Sausteigen vorbei. Rechts abzweigend folge ich heute dem Weg auf den Gipfel.
Nur kurz führt der Weg durch den dahinterliegenden Wald, bevor sich der Gipfelkamm oberhalb einer weiteren Einschartung ein weiteres Mal zeigt.
Man folgt dem Wanderweg zuerst durch eine Senke und anschließend steil auf den anschließenden Gipfelkamm, wobei das Gipfelkreuz bereits von Weitem erkennbar ist.
Hier ist er also, der höchste der heutigen Gipfel mit seinen 1.912 Metern. Weitere Wanderer sind auch nicht zugegen. Da der Weg allerdings immer noch weit ist, bleibt keine Zeit für Müßiggang.
Kurz noch ein Foto vom Zeller See im Tal geschossen und schon befinde ich mich wieder am Rückweg vom Gipfel.
Vor mir liegt nun das Saalfeldener Becken…
…und der weitere Wanderweg, entlang des Saalachtaler Höhenweges am Grat.
Anstatt wieder zum vorherigen Wegweiser (Richtung Viehhofen) abzusteigen, wandere ich – vorbei am Haidersbergkogel (1.875 Meter) – Richtung Saalfelden und wieder zurück in den Hochwald.
Der letzte Gipfel des Tages liegt relativ unscheinbar im Wald. Warum am Durchenkopf (1.764 Meter) ein Gipfelkreuz steht kann ich auch nicht beantworten. Aber mir solls recht sein; ein Gipfel mehr.
Der Weiterweg führt stehts durch den Wald, wobei es mehrere Abstiegsmöglichkeiten ins Saalfeldener Becken gibt. Schlussendlich mündet der Wanderweg in einer Forststraße. Der Weiterweg über den Saalachtaler Höhenweg ist gesperrt, da auf der anderen Seite des Grates Diabas abgebaut wird.
Der Forststraße bergauf und bergab folgend erreicht man früher oder später den Berggasthof Biberg auf 1.443 Meter.
Ab hier trifft man wieder vermehrt auf Wanderer und Mountainbiker.
Entlang der Forststraße steigt man nun weiter ab bis zum Berggasthof Huggenberg, auf dem die Seilbahn für die Sommerrodelbahn endet. Im Hintergrund erkennt man bereits deutlich Saalfelden und das Steinerne Meer.
Auf Höhe des Berggasthofes zweigt linker Hand der Wanderweg ab. Somit erspart man sich den Weiterweg entlang der Forststraße. Der Weg führt entlang eines kleinen Almbodens in den Wald und mündet weiter unten wieder in die Zufahrtsstraße zum Huggenberg.
Von nun an folgt man der Straße, vorbei an einem Bauernhof, bis der Weg links Richtung Huntlsteg abbiegt (siehe Foto unten).
Der Huntlsteg überquert einen Seitenarm der Saalach, der unschwer erkennbar von einem Biber bewohnt wird. Der Lebensraum wandelt sich dadurch ständig und wirkt wunderschön naturbelassen.
Unter den Bahngleisen zum Diabaswerk hindurch führt der Weg zuerst über den Hauptarm der Saalach und eine großräumige Weidefläche zurück nach Saalfelden und zum Endpunkt der Tour, dem Bahnhof Saalfelden.