Ich höre des Öfteren, dass es sehr schön sein soll auf der Gowilalm. Mit dem Auto einfach zum Parkplatz und rauf auf die Alm. Doch ich will mit den Öffis hin und begebe mich auf die Suche im Internet. Auf der Website der Gowilalm Hütte finde ich einen 12 Kilometer Wanderweg von Windischgarsten zur Gowilalm. Ein zwar schöner Weg aber doch etwas lang für die kurzen Tage im November. Und zurück soll es ja auch wieder gehen.
Die meisten Tourenbeschreibungen auf diversen Wander Portalen finde ich mit Ausgangspunkt Parkplatz bei der Jausen Stube Singerskogel. Da komme ich doch sicher auch zu Fuß hin, und stelle mir eine 4,5 Kilometer lange Strecke zusammen von der Bushaltestelle Edlbach am Phyrn/Grundner zur Jausen Stube Singerskogel. Von dort plane ich den so häufig beschriebenen Wanderweg zur Gowilalm. Nachdem ich nicht den gleichen Weg zurückgehen möchte, wähle ich als Zielpunkt den Bahnhof Spital am Pyhrn. Von dort habe ich sehr gute Öffi-Verbindungen nach Linz. In Summe komme ich auf eine 15 Kilometer Wanderung. Das schaffe ich, und schon geht’s ein paar Tage später im November los:
Linz hüllt sich in dichten Nebel und ich freue mich auf einen hoffentlich sonnigen Tag in der wunderschönen Pyhrn Region.
Um 07:59 Uhr fahre ich mit dem IC 503 nach Windischgarsten mit Ankunft um 09:12. Am BF Windischgarsten steige ich um in den Bus 911 mit Abfahrt um 09:15. Bei der Haltestelle Edelbach am Pyhrn/Grundner steige ich aus und überquere die Bundesstraße. Schon gleich sehe ich eine große Hinweistafel zum Gowilalm Parkplatz und diversen anderen Zielen.
Zur Gowilalm
Ich folge der asphaltierten, Straße mit herrlichem Panoramablick. In Serpentinen geht’s leicht, aber stetig bergauf. Der Weg bis zur Gowilalm ist gut beschildert und überschneidet sich streckenweise mit verschiedenen Radwegen.
Schließlich komme ich nach etwas mehr als einer Stunde zum Parkplatz Singerskogel (891 Höhemeter) und zu den Hinweisschildern Verbindungsweg Nr. 617 und 616. Ich halte mich an meine Routenplanung und wähle den Verbindungsweg zum Wanderweg 616.
Nun geht es Großteils stets bergauf durch den Wald. Ab und zu scheint mir, als könnte jeden Moment ein Hirsch im finsteren Wald auftauchen oder sonstige Tiere – und wer weiß vielleicht stehen sie ja hinter einem Baum und wundern sich über dieses zweifüßige Wesen, das durch ihren Wald stapft. Nach etwa 2,5 Kilometern „Waldbaden“ eröffnet sich ein großartiger Ausblick auf einen mächtigen Berg. Das muss wohl der große Pyhrgas sein. Ich komme mir winzig klein vor beim Anblick des Riesen.
Die Gowilalm Hütte ist nicht mehr weit entfernt. Sie ist allerdings ab 1.11. geschlossen und in Winterpause. Dafür verirren sich nur wenig Wander:innen auf die Alm und ich genieße die Ruhe. Ein kleines Stück nach der Gowilalm suche ich mir ein Jausenplatzl mit Top-Aussicht.
Weiter nach Spital am Pyhrn
Nach einer ausgiebigen Genusspause in der Novembersonne wandere ich weiter entlang des Weges 617 Richtung Spital am Pyhrn und versinke regelrecht in der unglaublichen schönen und aussichtsreichen Berg- und Almen Landschaft.
Ich folge dem Weg 617 weiter bergab und komme zur weitläufigen Holzeralm. Immer wieder werfe ich einen Blick zurück auf das Bergmassiv und stelle mir die umgekehrte Variante der Route vor, die durchaus auch ihren Reiz hätte.
Nach Durchschreiten der etwa 500 Meter langen Almlandschaft folge ich dem Wegweiser zur Stefansberg Alm. Zuvor geht es etwa 1 Kilometer weiter durch den Wald.
Schon bald höre ich das Blubbern des Goslitz Baches – der mich 1,5 Kilometer begleiten wird – und überquere neuerlich eine Alm.
Der Weg mündet in einen Schotterweg und führt mich geradewegs vorbei an der Hütte Stefansberg Alm, bis ich zu einer Wegkreuzung komme. Rechts geht es entlang des Goslitzbaches zum Parkplatz Gowilalm/Singerskogel – geradeaus geht mein Weg kurzzeitig leicht bergauf nach Spital am Pyhrn.
Laut Karte habe ich noch etwa 4 Kilometer großteils auf Asphaltwegen mit einigen kurzen Pfaden durch Wald und Wiesen.
Um 15:20 Uhr bin ich schließlich beim Bahnhof angelangt und warte auf den REX nach Linz mit Abfahrt um 15:38.
Bei der Rückfahrt im Zug schließe ich die Augen und lasse die Eindrücke des Tages nochmal an mir vorbeiziehen.
Resümee
Die Gowilalm lässt sich erstaunlich gut mit Öffi-Anreise erwandern und eignet sich für Jung und Alt. Die Route mit 15 Kilometern ist gut beschildert, sehr abwechslungsreich und mit durchschnittlicher Kondition bewältigbar. Bei moderatem Geh Tempo und Pausenzeit benötigt man 5 bis 6 Stunden.
Die ersten und letzten 4 Kilometer geht man vorwiegend auf asphaltierten Straßen, dafür wird man vom schönen Panorama belohnt. Ab dem Parkplatz Singerskogel bis zur Stefansberg Alm geht man auf gut gewarteten und gekennzeichneten Naturpfaden ohne ausgesetzte Stellen. Wer gerne einkehrt, sollte die Öffnungszeiten der Gowilalm Hütte beachten. Sie hat grundsätzlich vom 1. Mai bis 1. November geöffnet.
Natürlich lässt sich die Route beliebig variieren. Zum Beispiel Start beim Bahnhof Spital am Pyhrn – Gowilalm – Parkplatz Singerskogel – BF Spital am Pyhrn; oder Start und Ende ab der Bushaltestelle Edlbach am Pyhrn/Grundner.
Hi Eva Maria! Super beschrieben, schöne Fotos + tolle Tour!
Hatte schon mal den kleinen Pyhrgas von Spital aus geplant, allerdings über Sonnleitner Reith. Eine Strecke dann ev. deine Variante? Wird hoffentlich was für 2023 🙂