Das Alpbachtal erfreut sich aus verschiedenen Gründen internationaler Bekanntheit. Ein Grund, warum es uns ein Begriff ist, sind die herrlichen Skihänge, die man etwas hinter den Skigebieten am Talanfang findet. Im Inneralpbachtal bietet der Kleine Beil zusätzlich noch einen imposanten Gipfelhang.
Von Kufstein aus nimmt man die S4 Richtung Telfs. In Brixlegg ist Umsteigen angesagt, nach ein bisschen Wartezeit fährt der Bus 4074 Richtung Alpbach Inneralpbach vor. Etwa eine halbe Stunde fährt dieser bis zur Endhaltestelle, bis zu der wir sitzen bleiben. Bei den Haltestellen dazwischen merkt man, dass das Alpbachtal sich an einem regen Tourismus erfreut, viele Tourist:innen nutzen den Bus, um in die Skigebiete zu kommen!
Aufstieg
Bei öffentlicher Anreise zu dieser Tour erhält man gratis eine kleine Aufwärmrunde auf der Langlauf- bzw. Skatingloipe mit dazu, der Ausgangspunkt für die Skitour ist nämlich erst etwa zwei Kilometer weiter hinten im Tal. Bis zu dem Parkplatz, den man dort findet, verläuft ein Teil des großen Loipennetzes des Alpbachtals.

Aber egal, von wo man startet, ein Flachstück muss man immer zu Beginn meistern. Ab dem Parkplatz geht man auf einer auch als Rodelbahn genutzten Forststraße taleinwärts. Diese führt bis zur bewirtschafteten Faulbaumgartenalm (täglich geöffnet bis 16:30 Uhr, Montag Ruhetag). Für die Tour zum Kleinen Beil verlassen wir die Forststraße ganz kurz vor der Hütte – als sie schon in Sichtweite ist, stechen wir in den Hang hinein. Für einige andere Gipfelziele hätte man schon früher abzweigen müssen, beispielsweise die Joelspitze (1.964 Meter) oder den Großen Galtenberg (2.424 Meter).

Nach zirka 500 Höhenmetern, die auf sechs Kilometern verteilt waren, freuen wir uns jetzt auch, ein paar Spitzkehren machen zu dürfen. Möchte man es gemütlicher angehen, kann man auch der Forststraße folgen, die sich den Hang hinaufzieht! Im untersten Bereich machen wir das zumindest später bei der Abfahrt, hundertprozentig vertrauen wir der Schneemächtigkeit hier nicht, auch wenn sich nur eine Wiese unter dem Weiß verbirgt.
Etwas weniger als eine Stunde später wird es etwas flacher. Rechterhand steht ein sanfter Rücken noch einige Höhenmeter weiter in die Luft, den Spuren nach zu urteilen nutzen viele diesen Rücken als vorgelagertes Gipfelziel. Um zum Kleinen Beil zu gelangen, ziehen wir links daran vorbei, wir kommen zur Stadelkehralm. Kurz danach erblicken wir schon unser Ziel und sind beeindruckt von den schönen aber steilen Gipfelflanken. Außerdem huscht uns allen der Gedanke durch den Kopf: “Puh, schaut noch ganz schön weit aus…”


Wir halten uns am Fuß des sanften Rückens weiter und steigen rechts auf eine kleine Kuppe auf, erst dort sprechen wir die Gedanken von vorhin aus, denn sie erweisen sich als falsch! Sonne und Schatten haben uns einen Streich gespielt, nur mehr wenige Schritte trennen uns von dem doch nicht so hohen Gipfelhang! Freude steigt auf, die Motivation lässt die Beine nochmals leichter werden. Auch der Schnee verspricht, vor allem an den schattigen Stellen, eine gute Abfahrt.

Also queren wir die letzten Meter, bevor noch zwei bis drei Spitzkehren auf uns zukommen. Gleichzeitig bekommen wir auch den Wind zu spüren, der über die vergangenen Tage auch recht viel Triebschnee in ganz Tirol bzw. Österreich verursacht hat. Er bläst uns fast den Hang hinauf, und beim Skidepot fast die Felle davon. Wäre der Grat weniger abgeblasen, könnte man ihn auch gut mit Skiern meistern. So oder so sind es nur mehr wenige Schritte zum Gipfelkreuz!






Abfahrt
Wir queren einzeln und hoch hinüber zu der Kuppe, die wir noch aus dem Aufstieg kennen. Unsere Vermutungen werden dann bestätigt, im Schatten und den windgeschützten Bereichen finden wir tollen Pulver, gepaart mit kupiertem Gelände bereitet uns das einen Mords-Spaß!

Weiter halten wir uns von der Richtung unbedingt wieder zur Stadelkehralm, nördlich davon verläuft nämlich ein Bach, mit dem wir nicht in Berührung kommen möchten. Von dort aus suchen wir uns die weniger verspurten Bereiche heraus und weichen bei der letzten Möglichkeit auf die Forststraße aus. Einerseits, weil es uns das Risiko von kaputten Skiern nicht wert ist, andererseits, weil wir es dann noch zu einer gemütlichen Einkehr bei der Faulbaumgartenalm schaffen! Auf der Hausbank in der Sonne genießen wir eine Erbsensuppe und ein leckeres alkoholfreies Weizen. Fast übersehen wir dann die Zeit, gestärkt von der warmen Mahlzeit, haben wir aber zum Glück noch genug Kraftreserven, um in nur etwa 15 Minuten die Rodelbahn im Schuss zu fahren und die Loipe hinaus zu skaten. Mit neuer Bestzeit erreichen wir das Ziel!


Heimreise
Direkt neben dem Ziel ist die Bushaltestelle, von der aus wir am gleichen Weg zurückfahren, wie wir gekommen sind. Mindestens jede Stunde fährt hier ein Bus ab, muss man in der Zwischenzeit aufs WC, hat man hier Glück: eine öffentliche Toilette ist vorhanden.