Meine schönsten Kindheitserinnerungen an Bergausflüge stammen aus Maiersdorf: Unsere Tante nahm uns Kinder gerne auf „die Wand“ mit. Schaurig knapp an der Felskante genossen wir den Blick über die „Neue Welt“ weit nach Osten und Süden. Meine eigenen Kinder marschierten auch oft von Maiersdorf hinauf. Heute verbinde ich diese Elemente gerne mit einer Längsquerung.
In diesem Fall fahren ein Bergfreund und ich von Wiener Neustadt mit der Puchberger Bahn nach Winzendorf, wo (alle zwei Stunden) der Bus 337 nach Maiersdorf (und weiter nach Stollhof) führt. Bei der „Abzweigung Zweiersdorf“ steigen wir aus. Vorbei an der uralten Maiersdorfer Wehrkirche wandern wir durch ein Waldstück und dann rechts über die Kuhweide (unmarkiert ). Alternativ zum steilen Wegstück hinauf zur „Bieringer Gedenktafel“ am Wandfußsteig könnten wir aber auch die Forststraße auch in Richtung Sonnenuhrparkplatz wandern.
Über die „Völlerin“ zum Skywalk
In beiden Fällen erreichen wir bald die „Völlerin“ (Schwierigkeit A)
Nach einem oft lehmigen und feuchten Durchschlupf bietet sich erstmals ein schöner Ausblick über die Neue Welt, auf einem Bankerl trinken und stärken wir uns. Nach wenigen Höhenmetern sehen wir links zur „Frauenlucke“. (kurze Kraxelei und ein schöner Kamindurchstieg auf der Leiter, Schwierigkeit B).
Wir beschließen aber diesmal auf der „Völlerin“ zu bleiben. Bald sind wir oben und wandern zum Skywalk, wo wir nach Entrichtung des Obolus für den Naturpark den atemberaubenden Ausblick oberhalb der fast senkrechten Wand genießen.
Weiter an der Felskante
Unser Wanderweg führt nun öfters nahe am Abgrund vorbei und bald über einen Forstweg zum ehemaligen Gasthaus Waldfrieden. Dort halten wir uns rechts, um nicht auf der Straße gehen zu müssen. Die Hohe Wand-Straße gehen wir ein paar Meter hinunter und links weiter in Richtung Leiterlsteig, nach einer unmarkierten Abkürzung links hinauf, wieder auf das Plateau.
Im Kohlröserlhaus (Montag Ruhetag) essen wir eine Suppe, leider noch nicht auf der Terrasse möglich. Jetzt führ wieder ein schöner Wanderweg zum Herrgottschnitzerhaus, das Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist und von der Terrasse und dem nahegelegenen Kreuz den Blick ins Piestingtal freigibt.
Weiter über den Drobilweg
Von hier über den Drobilweg und an der Einhornhöhle vorbei noch gut eine Stunde bis zur eher trostlosen Haltestelle Oberpiesting. Wer eine Stunde mehr Zeit hat, kann – eventuell mit einem Abstecher zur einst mächtigen (Ruine) Starhemberg am Zitherwirt vorbei über den Weg 231 nach Piesting wandern.
Tourdaten
Auf „Bahn zum Berg“ findest du noch eine breitgefächerte Auswahl schöner „Hohe Wand“ Touren.