4 Tage am Luchs Trail durchs Gesäuse

Sonnenuntergang auf der Ennstalerhütte. Foto: Birgit Matzinger

Vom Luchs Trail hört man ja viel und eigentlich immer nur Gutes. Ende Mai ergibt es sich dann an einem langen Wochenende, dass eine Freundin und ich uns Richtung Admont aufmachen und auch einmal schauen, wie der Luchs Trail so ist. Obwohl wir unsere Pläne aufgrund von Schlechtwetter an einem Tag ändern müssen, ist es eine wunderschöne und sehr empfehlenswerte Tour. Außerdem ist sie sehr gut markiert mit dem kleinen Luchs Trail Symbol. Ich werde definitiv bald wieder ins Gesäuse aufbrechen. 🙂 Für den Hunger untertags ist es keine schlechte Idee etwas Proviant dabeizuhaben. Morgens und abends kann man gut in den Unterkünften essen und die Wasserversorgung ist im Gesäuse sehr gut. Immer wieder gibt es Quellen am Weg.

Die Anreise aus Wien ist zwar nur selten ohne umsteigen möglich, aber auch mit zwei Mal umsteigen ist die Anreise noch okay, da sie unter dreieinhalb Stunden dauert. Wir sind am ersten Tag später angereist, da die erste Etappe nur vier Stunden dauert.

Tag 1: Von Admont zur Klinkehütte

Vom Admonter Bahnhof geht man auf der Bahnhofstraße Richtung Ortszentrum und biegt dann auf die Kaiseraustraße nach links ab. Dann geht es gleich wieder links und noch einmal links auf die Oberhofallee. Auf dieser kleinen Straße geht man dann dahin, bis man schließlich auf einen Waldweg übergeht.

Frühling im Gesäuse. Foto: Birgit Matzinger
Frühling im Gesäuse. Foto: Birgit Matzinger

Nun heißt es für die nächste Zeit Asphalt adé und man geht stetig bergauf. Der Weg wird zwischendurch sehr steil und bei der Scheibleggerhochalm sind 1.000 Höhenmeter geschafft.

Fabelhafter Ausblick beim anstrengenden Aufstieg. Foto: Birgit Matzinger
Fabelhafter Ausblick beim anstrengenden Aufstieg. Foto: Birgit Matzinger

Zur „Belohnung“ geht es gleich Mal steil bergab. Der Weg nach unten ist, finde ich, eher unangenehm da sehr steinig. Danach folgt ein kurzes Stück geradeaus und dann noch einmal ein letzter steiler Anstieg zur Klinkehütte. Nach circa 4 Stunden Gehzeit oben angekommen schmecken die Osttiroler Schlipfkrapfen besonders gut. Ab 20 Uhr ist die Hütte nicht mehr bewirtschaftet, aber es gibt einen Getränkeautomaten für Bier, Spritzer und Antialkoholisches in der Stube, wo auch eingeheizt wird. Wir haben es dort sehr gemütlich und tratschen noch eine Weile bis wir uns ins Bett verkriechen.

Die Klinkehütte. Foto: Birgit Matzinger
Die Klinkehütte. Foto: Birgit Matzinger

Tag 2: Von der Klinkehütte nach Johnsbach

Nach einer erholsamen Nacht geht es nach dem Frühstück weiter. Zuerst ganz kurz bergauf und dann relativ flach erreicht man die Mödlingerhütte.

Am Weg zur Mödlingerhütte. Foto: Birgit Matzinger
Am Weg zur Mödlingerhütte. Foto: Birgit Matzinger

Von dort weiter geht es recht gemäßigt bergauf zuerst zum Spielkogel und dann zum höchsten Punkt dem Anhartskogel. Diese Etappe ist aussichtsreich und ich mache gefühlt 100 Fotos vom schönen Bergen ringsum.

Gute Kombi: Sonnenschein und Berggipfel. Foto: Birgit Matzinger
Gute Kombi: Sonnenschein und Berggipfel. Foto: Birgit Matzinger

Am Anhartskogel gibt es zwar keine Bank, aber aufgrund der Aussicht eignet er sich trotzdem hervorragend für eine Jausenpause. Von dort an geht es dann stetig bergab nach Johnsbach.

Beim Abstieg gibt es mehr Berggipfel zu bewundern. Foto: Birgit Matzinger
Beim Abstieg gibt es mehr Berggipfel zu bewundern. Foto: Birgit Matzinger

Wir nächtigen an diesem Tag in der Pension Ödsteinblick, wo wir ca. nach 7 Stunden inklusive mehrerer Pausen ankommen. Dort gibt es Zimmer und Lagerplätze. Vor dem Haus stehen an einem kleinen Bach zwei Liegestühle, die sich hervorragend dazu eignen den Nachmittag ausklingen zu lassen.

Etappenende am Tag 2. Foto: Birgit Matzinger
Etappenende am Tag 2. Foto: Birgit Matzinger

Das Abendessen als auch Frühstück am nächsten Morgen sind übrigens sehr gut. Es gibt ansonsten noch zwei weitere Pensionen in Johnsbach bei denen man nächtigen kann.

Tag 3: Von Johnsbach zur Ennstalerhütte

Etappe 3 war eigentlich anders geplant und zwar von Johnsbach über die Haindlkarhütte nach Gstatterboden. Dort wollten wir im Lager am Campingplatz Forstgarten schlafen. Der Wetterbericht am Vorabend hat diese Pläne eigentlich noch unterstützt. Nur leider wachen wir um 8 auf und draußen ist es diesig und es regnet doch recht stark. Wir warten noch bis 10 ab und hoffen auf blauen Himmel, aber dieser kommt nicht. Da der Weg zur Haindlkarhütte schwarz markiert ist, wollen wir diesen nicht im Regen gehen. Daher gehen wir den sehr flachen Weg nach Gstatterboden mit einem kurzen Abstecher zum Bergsteigerfriedhof.

Blick zum verregneten Bergsteigerfriedhof. Foto: Birgit Matzinger
Blick zum verregneten Bergsteigerfriedhof. Foto: Birgit Matzinger

Ab und an geht man hier auf der Straße, aber diese Teile sind nur sehr kurz. Zumeist wandert man am Johnsbach entlang, ideal für eine Abkühlung an heißen Sommertagen.

Schöne Aussichten trotz Wolken und Regen. Foto: Birgit Matzinger
Schöne Aussichten trotz Wolken und Regen. Foto: Birgit Matzinger

Wir kommen ziemlich nass (aber nicht vom Baden) am Campingplatz an und es ist noch nicht einmal ganz 13 Uhr. Dort ist leider kein Check-in bis 16 Uhr möglich und somit können wir auch nicht ins vermutlich wärmere Lager. Da wir nass sind und uns aufwärmen wollen, gehen wir zum Nationalpark Pavillon. Dieser hat laut Homepage geöffnet und ein Restaurant. Leider stehen wir dort vor verschlossenen Türen. Zumindest regnet es nicht mehr und wir jausnen auf den Stufen davor. Wir überlegen was wir tun könnten und entschließen uns dann bei der Ennstalerhütte nachzufragen, ob diese noch Platz haben. Tatsächlich haben diese noch 2 Lagerplätze und wir starten um circa 14 Uhr mit dem Aufstieg.

Aufstieg am Waldweg zur Ennstalerhütte. Foto: Birgit Matzinger
Aufstieg am Waldweg zur Ennstalerhütte. Foto: Birgit Matzinger

Um kurz nach halb 5 sind wir dann auch schon oben und genießen eine herrliche Aussicht, da das Wetter nun endgültig beschlossen hat besser zu werden. 

Sonnenuntergang auf der Ennstalerhütte. Foto: Birgit Matzinger
Sonnenuntergang auf der Ennstalerhütte. Foto: Birgit Matzinger

Die Hütte und die Wirt*innen sind sehr nett und das Essen am Abend schmeckt. Auf der Ennstalerhütte kommt kein Trinkwasser aus der Leitung, aber man kann recht günstig Wasser auf der Hütte kaufen. Der Teil von Gsatterboden bis zur Ennstalerhütte gehört eigentlich schon zur nächsten Etappe des Luchs Trail.

Tag 4: Von der Ennstalerhütte nach Kirchlandl

Das vielleicht beste Frühstück dieser Wanderung wird auf der Ennstalerhütte serviert. Frisches Brot, viel Gemüse, selbstgemachte Marmelade und unterschiedliche Sorten Granola sind die Highlights. Draußen werden die Berge in die Morgensonne getaucht und verkünden bestes Wanderwetter.

Morgensonne. Foto: Birgit Matzinger
Morgensonne. Foto: Birgit Matzinger

Nachdem der Bauch voll ist, ist es gut, dass diese Etappe nur bergab geht. Anfangs etwas steiler geht es durch den Wald, aber nach circa der Hälfte der dreistündigen Wanderung geht man wieder auf Asphalt. Es wird auch wieder bewölkt und später regnet es, aber da sitzen wir schon im Bus.

Abstieg nach Kirchlandl. Foto: Birgit Matzinger
Abstieg nach Kirchlandl. Foto: Birgit Matzinger

Kurz nach dem Ort kommt dann die Bushaltestelle „Kirchlandl Abzw. ehem. Bahnhaltestelle“ auf der Eisen Straße. An Sonntagen geht nur selten ein Bus nach Admont bzw. Liezen Bahnhof, von wo aus man nach Wien fahren kann. In unserem Fall nur um 12:48 und um 16:05. Nachdem die Etappe aber nur mehr 3 Stunden dauert, geht sich der Bus um 12:48 leicht aus. Wenn man jedoch die gesamte Wegstrecke Gstatterboden nach Krichlandl geht (ca. 5:30-6:00 Gehzeit) sollte man die Zeit nicht aus den Augen verlieren. Gleich bei der Bushaltestelle ist der Brückenwirt in dem eine eventuelle Wartezeit auf den Bus gut überbrückt werden kann. 

Das offizielle Etappenende dieses Wegstückes des Luchs Trail ist übrigens in Mooslandl. Auch von dort gibt es meines Wissens einen Bus. Da der Weg von Kirchlandl aber nur mehr auf der Straße geht, haben wir darauf verzichtet.

Fazit

Eine echt schöne Wanderung, die Lust auf mehr Gesäuse macht. Ich werde bald wieder zurückkehren und den Aufstieg zur Haindlkarhütte nachholen. Auch war die Wanderung schon komplett schneefrei im Mai, da man nicht allzu hoch raufkommt. Trotzdem gibt es alpinen Flair.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:  3.200 HM   3.300 HM   52 km   GPX Track

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