Möglicherweise hat es sich auch bereits abseits des Pinzgaus herumgesprochen, dass die Region um Saalfelden, Maria Alm, Leogang und Dienten am Hochkönig zu den schönsten Trailrunning-Gebieten Österreichs zählt.
So findet seit 2015 mit dem Hochkönigman eines der größten Trailrunning-Events Österreichs, in Maria Alm statt und auch der Berglauf auf die Peter Wiechenthaler Hütte wird bereits seit 2013 ausgetragen.
Heute werden also Wanderstiefel und -rucksack gegen Laufschuhe und Trailrunning-Rucksack getauscht und Wadeln, Koordination sowie Ausdauer trainiert.
Ausgehend vom Bahnhof Saalfelden fährt der Regionalbus 620 direkt zum Wanderparkplatz am Filzensattel (1.290m).
Zuerst zur Pichlalm
Schon zu Beginn, ab der Bushaltestelle führt der Weg bereits steil bergan, über eine kleine Almfläche und hinein in den noch steileren Wald. Nach einem kurzen Zwischenstück auf der Forststraße wird der Weg wieder deutlich flacher. Ab hier ist der Wanderweg bis zur Pichlalm eigentlich ständig zumindest feucht und an manchen Tagen läuft man eher ein temporäres Bachbett hinauf. Dankenswerterweise ist er Wanderweg jedoch mit einer Vielzahl an Bohlen sehr gut ausgebaut.
Am Ende des Waldes lässt sich, durch die Bäume bereits die Pichlalm erahnen. Über ihr erheben sich die Lausköpfe und darüber wiederum der gesamte Gebirgsstock des Hochseilers bzw. Hochkönigs.
Nach einem kurzen Abstieg zum Bach und einer Bachquerung steht man auch schon vor der Alm.
Der Weg führt zuerst an der Almhütte vorbei, dann über die Almwiese und kurz über die Forststraße bis zum Wegweiser zu den Lausköpfen. Ab hier beginnt dann auch schon der steile Anstieg und die Laufschritte weichen schnellen Wanderschritten. Über den Almboden werden heute sehr schnell Höhenmeter gesammelt und ehe ich mich versehe stehe auch schon weit oberhalb der Pichlalm.
Unter und hinter mir erkenne ich auf einer Anhöhe liegend, die Kirche der wunderschön in die Grasberge eingebetteten Gemeinde Dienten am Hochkönig.
Am Ende der Almfläche ändert sich nicht nur der Weg, sondern heute auch das Wetter. Dicht hängen die Wolken an den Bergen und der Wind weht kalt vom Gipfel herab, hin und wieder nieselt es.
Dann auf die Lausköpfe
Der bisher sanfte Almweg wird nun zu einem schottrigen und felsigen Anstieg, der sich in Serpentinen Richtung Gipfel schlängelt.
Unterhalb des 1. Lauskopfes enden die Serpentinen und der Weg führt östlich um den unscheinbaren Gipfel herum. Der kreuzlose Gipfel liegt etwas südlich, abseits des Weges, kann jedoch schnell „mitgenommen“ werden.
Wenige Minuten und eine kurze einfache Kletterstelle später steht man auch schon vor dem Gipfelkreuz des 2. Lauskopfes, dem eigentlichen Hauptgipfel. Von hier führt zwar noch weglos ein Anstieg auf den 3. Lauskopf, den spar ich mir allerdings heute.
Zumindest hin und wieder reißt die Wolkendecke doch noch auf und gibt den Blick über Hinterthal und entlang der südseitigen Hänge des Steinernen Meeres bis nach Saalfelden frei. Lange bleibe ich allerdings nicht, das Wetter lädt heute nicht zum Verweilen ein. Das Wolkenspiel ist dennoch beeindruckend schön.
Bis zur Pichlalm sind Auf- und Abstieg ident. Eigentlich war auch geplant den gleichen Weg zurückzulaufen und den Bus wieder ab der Haltestelle Filzensattel zurück nach Saalfelden zu nehmen. Der Blick auf die Uhr verrät allerdings, dass ich rund eine Stunde auf den Bus warten müsste.
Natürlich könnte ich mir auf der Pichlalm auch einfach gemütlich eine Jause holen und in der Wiese herumliegen. Da die Beine aber noch was hergeben und die Bushaltestelle in Hinterthal aufgrund ihrer Lage am Ufer der Urslau viel gemütlicher ist, wird die Tour einfach kurzerhand verlängert.
Alternativer Abstieg nach Hinterthal
Statt, ab der Pichlalm zurück zum Filzensattel zu laufen, folge ich dem Wanderweg oberhalb des Filzensattels Richtung Hinterthal. Mittlerweile reißt die Wolkendecke auf und es wird sonnig und warm.
Nach einem kurzen Streichel-Intermezzo mit drei Pferden am höchsten Punkt des zusätzlichen Weges, beginnt der lange Abstieg, durch dichten Wald, über nasse Trails und Wurzeln und durch Gräben, immer entlang der Westflanke der Lausköpfe.
Schlussendlich mündet der Wanderweg in einer Forststraße (Schmetterlingpfad Hochkönig), die vorbei an der Mußbachalm in wenigen Minuten in das Ortszentrum Hinterthals führt.
Wer noch viel Zeit übrig hat kann sich auch auf der Mußbachalm noch gemütlich eine Jause gönnen. Der Abstieg zur Bushaltestelle in Hinterthal dauert von hier (laufend) nur noch ca. 10 Minuten. Vom Ortszentrum Hinterthal fährt der Bus dann wieder zurück zum Bahnhof Saalfelden.
Tourdaten
Dauer für Wander:innen und Trailrunner
Laufen: 2h 30min für Filzensattel – Lausköpfe – Hinterthal, 2h für Filzensattel – Lausköpfe – Filzensattel
Wandern: 5h für Filzensattel – Lausköpfe – Hinterthal, 4 h für Filzensattel – Lausköpfe – Filzensattel
Schwierigkeit: schwarzer Wanderweg, Höhenmeter: 907m Aufstieg / 1.186m Abstieg