Eine schöne 2-Tages-Tour zur Tappenkarsee-Hütte, bei der man die Almlandschaft um den See genießen und dem Stress des Alltags entfliehen kann.
Los geht’s am Morgen zum Bahnhof. Mit dem Railjet Xpress bin ich in weniger als zweieinhalb Stunden in Salzburg, dann weiter Richtung Wörgl nach St. Johann im Pongau in einer knappen Stunde. Der Bus 530 nach Kleinarl bis zur Station Jägersee schließt optimal an, sodass ich noch vor 11 Uhr den Hüttenzustieg beginnen kann.
Anreise. Fotos: Ingeborg Fiala
Alle Umstiege klappen problemlos, nur in St. Johann vor dem Bahnhof frage ich zur Sicherheit, ob ich bei der richtigen Bushaltestelle – Fahrtrichtung Kleinarl – stehe.
In Kleinarl am Jägersee angekommen, genieße ich wie andere Touristen auch das Panorama. Das Wetter ist prächtig, der See liegt still da und am Talschluss kann man erkennen, wo die Ebene des Tappenkarsees ist. Seine Lage bedeutet einen Anstieg von etwa 600 Höhenmetern durch den Wald.
Zuerst aber geht es noch flach am Ostufer des Jägersees entlang, dann schwach ansteigend bis zur unbewirtschafteten Schwabalm und dem Parkplatz am Ende der Mautstraße. Dort befindet sich auch die Talstation der Materialseilbahn für die Alm und unsere Hüttenwirte am Tappenkarsee.
Bis hierher wähle ich die Mautstraße. Sie ist zumindest heute wenig befahren.
Dann beginnt der Aufstieg über einen breiten, zum Teil steinigen Weg. Anfangs ist der Wald noch dichter. Je höher die Serpentinen hinaufführen desto eher bieten sich Möglichkeiten für einen Blick zurück auf Jägersee und Kleinarltal.
Knapp bevor der Weg die Höhe von 1700 Metern erreicht, ist er neu angelegt. Der steilere Teil wurde mit Holzstufen befestigt, dann führt er an der Bergkante entlang mit einem Zaun gesichert zum Abfluss des Tappenkarsees.
Dort oben befindet sich auch die Bergstation der Materialseilbahn. Ich gehe den Abstecher dorthin, um den Blick ins Tal zu genießen.
Dann zurück zum Weg und kurz darauf bietet sich der erste Blick auf den Tappenkarsee, landschaftlich wunderschön.
Ein Schild weist auf den Landschaftsschutz und die mit dem See verbundene Sage hin.
Bis jetzt war ich zweieinhalb Stunden unterwegs. Nun geht der Weg nur mehr flach dem See entlang mit einem kurzen Anstieg am letzten Stück zur Hütte, insgesamt etwa eine Stunde. Ich aber lasse mir Zeit, die Landschaft zu genießen: zunächst den an manchen Stellen mit Holzstegen gesicherten Weg entlang der Felswand, dann die Wiesen bei der Tappenkarseealm und die verschiedenen Uferbereiche, Bachquerungen, Feuchtgebiete, Grünerlengebüsch etc.
Die Perspektiven ändern sich auch immer wieder. Schon bald hat man Alm und Hütte gemeinsam im Blick, dann erfreut mich eine Stockentenschar, die in der Ufervegetation gründelt.
Irgendwo dazwischen mache ich eine verspätete Mittagsrast und lausche den Heuschreckengesängen.
Gestärkt gehe ich zur Hütte, wo ich von den Wirtsleuten freundlich begrüßt werde.
Am Nachmittag erkunde ich noch ein wenig die nähere Umgebung der Hütte.
Baden im See ist mir zu kalt, andere Personen sind offenbar weniger kälteempfindlich. Aufziehende Wolken verändern die Stimmung am See, ein schönes Schauspiel.
Erst nach dem Abendessen, als alle in der Hütte sind, entladen sich die Wolken, vom Sturm werden Graupelschauer gepeitscht. In der Nacht aber ist es wieder sternenklar.
In der komfortablen Hütte gut ausgeruht mache ich mich am nächsten Tag nach einem kräftigen Frühstück auf den Rückweg. Noch hängen Nebel bis knapp oberhalb der Tappenkarsee-Hütte. Aber ich habe den Eindruck, dass sich die Sonne durchsetzen wird, was sich am Rückweg durch den Wald auch bestätigt.
Oben entlang des Sees sammle ich noch einmal die stimmungsvollen Eindrücke auf, dann beginnt der Abstieg. Oben erfreut mich das Klappern einer Schar von Fichtenkreuzschnäbeln, weiter unten Weidenmeisen und Zaunkönige und bei der Querung des vom „Eisbrunnen“ abfließenden Baches eine Wasseramsel. Und nach etwas mehr als 2 Stunden bin ich bei der Talstation der Materialseilbahn. Diesmal wähle ich, wo es möglich ist, den Wanderweg statt der Mautstraße. Hier ergeben sich schöne Blicke auf den Wald und den Kleinarlbach.
So gelange ich diesmal an der Westseite des Jägersees zur Busstation. Die Zeit bis zur Abfahrt nütze ich für eine Einkehr im Gasthof Jägersee. Von dort kann ich noch einmal hinaufschauen zur Kante, hinter der der Tappenkarsee liegt.
Mit dem Einsteigen in den Bus beginnt die Rückfahrt.
Alles klappt ohne Probleme. Zwar wird seitens der Bahn wegen des starken Reisetags darauf hingewiesen, dass ohne Reservierung kein Sitzplatz garantiert werden könne, ich aber habe Glück. Sowohl von St. Johann nach Salzburg als auch von Salzburg nach Wien finde ich einen freien Platz. Die Züge sind zwar dicht besetzt, nicht aber überfüllt. Es gibt auch keine Verspätung. So komme ich nach etwa viereinhalb Stunden Fahrt durch die vielen schönen Eindrücke positiv gestimmt in Wien an.
Liebe Ingeborg, danke für diese schöne Tour zum #bahnzumberg Einstand! Gratulation! (Und ich liebe Den Tappenkarsee)
Liebe grüße, Veronika