Bike and Ski auf die Flatschspitze (Cima Vallaccia)

Flatschspitz. Foto: Anna, POW AT

Die Tour auf die Flatschspitz ist optimal, um sie als Bike&Ski-Tour durchzuführen. Vom Brenner aus geht es zuerst entlang des Radwegs leicht bergab. Danach geht es über eine asphaltierte Straße in einer Steigung bergauf, die auch mit dem Zusatzgewicht der Skitourenausrüstung noch gut fahrbar ist. Sobald man den Schnee erreicht hat, geht es auf Ski weiter über herrliches Skigelände. Die Schlüsselstelle der Tour ist der exponierte Grat kurz vor dem Gipfel.

Mit dem Zug geht es von Innsbruck zum Brenner und von dort mit dem Rad weiter. Bei der Rückreise genau umgekehrt, also mit dem Rad bis zum Brenner und von dort mit dem Zug zurück nach Innsbruck bzw. wo auch immer man hinmöchte.

The early bird catches the worm: Im Frühjahr heißt’s früh aufstehen zum Skitourengehen. Foto: Anna, POW AT
The early bird catches the worm: Im Frühjahr heißt’s früh aufstehen zum Skitourengehen. Foto: Anna, POW AT

Anfahrt (Bike)

Seit meinem letzten Besuch am Brenner lässt mich die Idee, von hier aus eine Bike&Ski-Tour zu starten, nicht mehr los. Der Radweg vom Brenner nach Süden sowie die vielen (Forst-) Straßen, die von dort bergwärts führen, erscheinen mir dafür geradezu ideal. An einem sonnigen Sonntag unternehme ich den Testversuch. Die Route habe ich schon am Vortag geplant und sicherheitshalber den GPX-Track auf der Uhr dabei.

Anders als sonst startet das Abenteuer tatsächlich schon am Bahnhof. Mittlerweile ist es auch schon hell geworden. Foto: Anna, POW AT
Anders als sonst startet das Abenteuer tatsächlich schon am Bahnhof. Mittlerweile ist es auch schon hell geworden. Foto: Anna, POW AT

Durch den frühen Start ist es anfangs noch recht frisch, als ich mit meinem Mountainbike entlang des Brenner-Radwegs nach Süden rolle. Richtig bergauf geht es hier nie. Auch wenn mir das jetzt gerade sehr recht ist, weiß ich damit auch schon, was mir nach der Skitour am Rückweg zum Brenner noch blüht.

Nach einer guten Viertelstunde verlasse ich den Radweg nach rechts, fahre ein kurzes Stück auf der Brenner-Bundesstraße, um dann gleich links Richtung Autobahnunterführung abzubiegen. Auf der anderen Seite der Autobahn beginnt auch schon die Zirogerstraße.

Hier verlasse ich den Radweg Richtung Autobahn-Unterführung. Foto: Anna, POW AT
Hier verlasse ich den Radweg Richtung Autobahn-Unterführung. Foto: Anna, POW AT

Jetzt geht es endlich bergauf, denke ich mir anfangs, nachdem mir beim Bergabfahren doch ein bisschen kalt geworden ist, doch noch vor der ersten Kehre ist mir schon wieder richtig warm. Bei einem sonnigen Plätzchen neben der Straße ist mir endgültig warm genug und ich trenne mich von Jacke, Handschuhen und Stirnband.

Bei der Auffahrt mit dem MTB bekomme ich schon einen Vorgeschmack auf das, was mich panoramatechnisch weiter oben noch erwarten wird. Hier im Bild ist die schon gut ausgeaperte Südseite des Sattelbergs, der von der anderen Seite aus begangen ein beliebtes Skitourenziel ist. Foto: Anna, POW AT
Bei der Auffahrt mit dem MTB bekomme ich schon einen Vorgeschmack auf das, was mich panoramatechnisch weiter oben noch erwarten wird. Hier im Bild ist die schon gut ausgeaperte Südseite des Sattelbergs, der von der anderen Seite aus begangen ein beliebtes Skitourenziel ist. Foto: Anna, POW AT

Danach ist es tatsächlich nur mehr eine Kehre, bis ich die ersten Abschnitte mit Schnee vor mir habe. Den allerersten Schneefleck kann ich sogar noch mit dem Rad überwinden, beim nächsten steige ich vorsichtshalber ab und schiebe. In der nächsten Kehre erscheint mir die Schneeauflage ausreichen, um mit Ski weiterzugehen. Unweit der Kehre befindet sich ein Schranken, dort sattle ich nach ca. einer Stunde Fahrzeit vom MTB auf Ski um.

Die Ski sind aufgefüllt, das heißt die Skitour kann losgehen. Das MTB sperre ich einstweilen beim Schranken ab. Foto: Anna, POW AT
Die Ski sind aufgefüllt, das heißt die Skitour kann losgehen. Das MTB sperre ich einstweilen beim Schranken ab. Foto: Anna, POW AT

Aufstieg (Ski)

In der nächsten Kehre ist die Straße kurz wieder aper, sodass die Ski wieder ein Stück zu tragen sind. Danach ist die Schneeauflage aber durchgehend und die Ski können fortan an meinen Füßen bleiben. Die sehr flache Straße führt zu einem kleinen Almdorf. Ab hier beginnt das offene Gelände.

Hat man das Almdorf erreicht, ist auf einen Schlag der gesamte weitere Tourenverlauf bis zum Flatschspitz-Gipfel einsehbar. Foto: Anna, POW AT
Hat man das Almdorf erreicht, ist auf einen Schlag der gesamte weitere Tourenverlauf bis zum Flatschspitz-Gipfel einsehbar. Foto: Anna, POW AT

Den Gipfel kann ich von hier aus schon gut sehen. Dennoch gehe ich nicht direkt auf den Gipfel zu, sonder orientiere mich zunächst eher Richtug Ost bzw. Südosten. Erst später ändere ich meine Marschrichtung auf Nordost, immer auf den Gipfel zu. Die Schneeoberfläche trägt gut, nur stellenweise brech ich ein bisschen ein. Für Anfang April ist es einfach viel zu warm, auch hoch oben.

Rechts von mir bauen sich Kalkwandspitze und Daxspitz auf. Foto: Anna, POW AT
Rechts von mir bauen sich Kalkwandspitze und Daxspitz auf. Foto: Anna, POW AT
Am Grat angekommen eröffnen sich Tiefblicke ins Pfitscher Tal, dessen Talboden schon nahezu vollkommen schneefrei ist. Foto: Anna, POW AT
Am Grat angekommen eröffnen sich Tiefblicke ins Pfitscher Tal, dessen Talboden schon nahezu vollkommen schneefrei ist. Foto: Anna, POW AT
Im oberen Teil breiten sich schon ein paar Grasflecken im Schnee aus. Foto: Anna, POW AT
Im oberen Teil breiten sich schon ein paar Grasflecken im Schnee aus. Foto: Anna, POW AT

Stück für Stück nähere ich mich dem Gipfelgrat. Dieser hat es ein bisschen in sich. Heute ist es nahezu windstill, der Schnee ist weich und entsprechend griffig. Diese Faktoren machen die Angelegenheit deutlich einfacher. Aufpassen, wo man hinsteigt, muss man dennoch.

Vom Grat aus sieht man schon zum Gipfelkreuz bzw. viel mehr noch den markanten Sendemasten daneben. Trotzdem sollte das Hauptaugenmerk auf den nächsten Schritten liegen. Foto: Anna, POW AT
Vom Grat aus sieht man schon zum Gipfelkreuz bzw. viel mehr noch den markanten Sendemasten daneben. Trotzdem sollte das Hauptaugenmerk auf den nächsten Schritten liegen. Foto: Anna, POW AT

Hat man den Grat erfolgreich bewältigt, steht man quasi auch schon am Gipfel. Nur wenige Höhenmeter müssen dann noch absolviert werden. Wieder einmal ist das Gipfelpanorama alles andere als enttäuschend:

Blick zurück auf den markanten, leicht überwechteten Grat, dahinter Daxspitz, Rollspitze und Amthorspitze. Foto: Anna, POW AT
Blick zurück auf den markanten, leicht überwechteten Grat, dahinter Daxspitz, Rollspitze und Amthorspitze. Foto: Anna, POW AT
Der Sendemasten stellt hier Mensch wie Gipfelkreuz in den Schatten. Foto: Anna, POW AT
Der Sendemasten stellt hier Mensch wie Gipfelkreuz in den Schatten. Foto: Anna, POW AT
Die gute Fernsicht erlaubt heute sogar einen Weitblick bis nach Innsbruck zur Nordkette durchs ganze nördliche Wipptal hindurch. Foto: Anna, POW AT
Die gute Fernsicht erlaubt heute sogar einen Weitblick bis nach Innsbruck zur Nordkette durchs ganze nördliche Wipptal hindurch. Foto: Anna, POW AT

Nach einer kleinen Stärkung am Gipfel felle ich ab und adjustiere mich für die Abfahrt

Abfahrt (Ski)

Nach ein paar wirklich genussvollen Firn-Schwüngen muss erneut der Gipfelgrat überwunden werden – diesmal in die andere Richtung, eh klar. Erst danach beginnt die Abfahrt so richtig. Über die breiten Hänge der Flatschspitz geht es in idealem Skigelände talwärts. Ich fahre im Bereich der Aufstiegsspur ab, im Prinzip sind der Freiheit hier aber keine Grenzen gesetzt, es bieten sich zahlreiche Varianten an. Spätestens beim Almdorf sollte man aber wieder “back on track” sein, um zum abgestellten Fahrrad zurückzufinden.

Super Firn zu Beginn. Foto: Anna, POW AT
Super Firn zu Beginn. Foto: Anna, POW AT
Blick zurück auf den Abfahrtsspaß, der nach unten hin aufgrund der zunehmenden Einsinktiefe abnimmt. Foto: Anna, POW AT
Blick zurück auf den Abfahrtsspaß, der nach unten hin aufgrund der zunehmenden Einsinktiefe abnimmt. Foto: Anna, POW AT
Ab den Almen geht es wieder über die Straße weiter talwärts. Foto: Anna, POW AT
Ab den Almen geht es wieder über die Straße weiter talwärts. Foto: Anna, POW AT

Über die schneebedeckte Straße geht es noch ein paar Minuten flott bergab, ehe die erste apere Stelle dem Abfahrtsspaß ein Ende bereitet. Nach einem kurzen Stück des Skitragens geht es noch ein kleines Stück am Schnee dahin, bis ich schon wieder in jener Kehre ankomme, in der ich mein MTB abgestellt habe.

Rückfahrt (Bike)

Ich montiere also wieder die Ski am MTB und mach mich abfahrtsbereit. Die Skischuhe lasse ich vorerst noch an, um das Gewicht, das unten (Richtung Hinterreifen) zieht, zu minimieren. Auf luftigeres Schuhwerk und Gewand wechsle ich erst weiter unten, kurz vor dem letzten steileren Stück vor dem Brenner-Radweg.

Das Bike-Setup ist wieder startklar für die Rückfahrt zum Brenner . Foto: Anna, POW AT
Das Bike-Setup ist wieder startklar für die Rückfahrt zum Brenner . Foto: Anna, POW AT

Spätestens am Radweg, bergauf gen Brenner strampelnd wäre mir die Skitourenkluft zu warm geworden. Die Steigung ist – wie erwartet – spürbar, aber jedenfalls im Bereich des Erträglichen. Zwischendurch geht es auch mal ein kurzes Stück bergab. Nach insgesamt circa 4 Stunden komme ich wieder am Brenner an. Und ich habe Glück: Mein Zug Richtung Innsbruck fährt in einer Viertelstunde – besser hätte ich es wohl kaum timen können.

Am Radweg geht es wieder gemütlich Richtung Norden retour. Foto: Anna, POW AT
Am Radweg geht es wieder gemütlich Richtung Norden retour. Foto: Anna, POW AT

Abreise

Die Regionalzüge vom Brenner Richtung Innsbruck verkehren stündlich, fallweise auch öfter. Fernzüge sind auf dieser Strecke auch unterwegs, allerdings sind diese für die Fahrradmitnahme nicht empfehlenswert, da eine Reservierung benötigt wird.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Skitour   1.350 HM   1.350 HM   27 km   GPX Track

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