Husarentempel und Schwarzer Turm

Schwarzer Turm Mödling, Foto Veronika Schöll

Lustwandeln auf historischen Pfaden zwischen Babenbergern und dem Fürstenhaus Liechtenstein: Mödlinger Kurpark, Husarentempel, Burg Mödling, Schwarzer Turm. Achtung! Wegewirrwarr 🙂 Ideal für einen Tag mit mittelprächtigem Wetter.

Die Fülle an verschiedenen Wegen im Naturpark Föhrenberge hat mich ein wenig überfordert, es gibt also sicher elegantere Wege, um den Husarentempel zu erreichen 🙂

Mit der Schnellbahn bin ich rasch in Mödling. Ich verlasse den Bahnhof und wende mich nach links.

Am Bahnhof Mödling. Foto Veronika Schöll
Am Bahnhof Mödling. Foto Veronika Schöll

Kurz nach dem Bahnhof treffe ich auf den Mödlingbach mit nebenliegendem Rad- und Fußweg. Dieser führt direkt in den Kurpark zum Aquädukt. Der Aquädukt Mödling gehört zur Wiener Hochquellenwasserleitung I und wurde 1870-72 gebaut.

Entlang des Mödlingbach Rad- und Fußwegs zum Kurpark. Foto Veronika Schöll
Entlang des Mödlingbach Rad- und Fußwegs zum Kurpark. Foto Veronika Schöll

Fürst Johann I von Liechtenstein ließ die Region um die Burg Mödling dem damaligen Zeitgeschmack englischer Landschaftsgärten nach, umgestalten. Auch die charakteristischen Schirmföhren wurden in dieser Epoche auf den kargen Kalkböden, bis dahin als Schafweiden genutzt, gepflanzt. Mehr dazu kann man im Folder des Naturparks nachlesen.

Im Kurpark, unter dem Aquädukt durch. Foto Veronika Schöll
Im Kurpark, unter dem Aquädukt durch. Foto Veronika Schöll

Zum Husarentempel

Nach dem Aquädukt steige ich über hübsch angelegte Spazierwege, eher links haltend, in den Wald hinauf und quere dann entlang des Berges bis zur Goldenen Stiege und dem Gasthof Bockerl.

Über historische Wege Richtung Bockerl. Foto Veronika Schöll
Über historische Wege Richtung Bockerl. Foto Veronika Schöll

Weiter wandere ich Richtung Breite Föhre auf einem steinigen Waldweg bis zu einer sehr großen Kreuzung. Hier halte ich mich an den Wegweiser 3-Stundenweg – Husarentempel. Weiter entlang eines breiten Forstwegs, auf dem mir trotz schöner Aussicht recht schnell langweilig wird.

Richtung Breite Föhre. Foto Veronika Schöll
Richtung Breite Föhre. Foto Veronika Schöll
An der großen Kreuzung weiter am 3-Stundenweg. Foto Veronika Schöll
An der großen Kreuzung weiter am 3-Stundenweg. Foto Veronika Schöll

Umso mehr freue ich mich, als sich endlich ein Verbindungsweg findet, der nach links durch einen Graben hinauf zum Grenzweg führt und in den ich abbiege.

Verbindungsweg 3-Stundenweg - Grenzweg. Foto Veronika Schöll
Verbindungsweg 3-Stundenweg – Grenzweg. Foto Veronika Schöll

Den kleinen Abzweiger zum Matterhörndl sollte man nicht auslassen. Vor allem, weil das Durchsteigen Glück bringen soll. 🙂

Abzweiger zum Matterhörndl. Foto Veronika Schöll
Abzweiger zum Matterhörndl. Foto Veronika Schöll
Matterhörndl-Durchstieg. Foto Veronika Schöll
Matterhörndl-Durchstieg. Foto Veronika Schöll

Der Matterhörndlpfad endet wieder am Grenzweg, auf dem ich weiter wandere. Die erste Abzweigung zum Husarentempel lasse ich aus, ich bleibe auf der Forststraße. Das Waldwegerl hebe ich mir lieber für den Rückweg auf.

Der Husarentempel ist ein hübsches kleines Bauwerk auf dem Kleinen Anninger. Auch diesen zuerst hölzernen Bau hat Fürst von Liechtenstein in Auftrag gegeben, auch hier ließ er Schirmföhren pflanzen.

Der heutige massiv ausgeführte Nachfolgerbau wurde im Jahr 1813 von Joseph Kornhäusl als „Tempel des Kriegsruhms“ errichtet. Er ist den Gefallenen der Schlacht bei Aspern 1809 – Napoleons erste Niederlage – gewidmet. Die Grabstätten im Innern enthalten die Körper von fünf Soldaten aus dieser Schlacht.

Wikipedia
Husarentempel. Foto Veronika Schöll
Husarentempel. Foto Veronika Schöll

Nach der Besichtigung mache ich mich auf die Suche nach dem Oberen 3-Stundenweg. Ich folge einem Weglein Richtung Grenzweg und Anningerstraße bergab durch den Wald. Dieses trifft nach einiger Zeit wieder auf die Forststraße, auf der ich gekommen bin.

Richtung Grenzweg und später Oberer 3-Stundenweg. Foto Veronika Schöll
Richtung Grenzweg und später Oberer 3-Stundenweg. Foto Veronika Schöll
Rückblick zum Husarentempel. Foto Veronika Schöll
Rückblick zum Husarentempel. Foto Veronika Schöll

Alexandraberg

Nochmals vorbei am Matterhörndl und bei der folgenden Wegkreuzung nicht den Abzweiger ganz links – den Verbindungsweg zum Unteren 3-Stundenweg – den kenn ich ja bereits – sondern den zweiten Weg auf der linken Seite wählen. Das ist der unmarkierte, Obere 3-Stundenweg 🙂 Hurra!

Bei der nächsten Kreuzung, an der scharf links wieder ein Graben zum Unteren 3-Stundenweg führt und es rechts zurück auf den Grenzweg ginge, biege ich „leicht“ links ab. Markierungen findet gibt es auch hier keine. Den Pfad zum Gipfel des Alexandrabergs finde ich in einer Rechtskurve des Oberen 3-Stundenwegs, rechts ein wenig steiler nach oben. Auf der anderen Seite des Gipfelchens wieder retour zum Oberen 3-Stundenweg.

Alexandraberg. Foto Veronika Schöll
Alexandraberg. Foto Veronika Schöll

Bei der nächsten Weggabelung (auf dem unteren Foto) wähle ich die linke Abzweigung. Die rechte führt zur Anningerstraße. Einige Minuten später leuchten schon die hellen Mauern der Burg Mödling durch die Bäume.

Links, unmarkiert, Richtung Burg Mödling. Foto Veronika Schöll
Links, unmarkiert, Richtung Burg Mödling. Foto Veronika Schöll

Burg Mödling

Ich erreiche die große Wegkreuzung, die ich bereits vom Hinweg her kenne, jetzt ist alles wieder „a gmahde Wiesn“. Jeder einzelne Weg ist doppelt und dreifach angeschrieben, zur Burg zu finden also wirklich einfach.

Die Geschichte der Burg Mödling geht bis ins zwölfte Jahrhundert zurück, da war sie im Besitz der Babenberger. Wer Geduld hat, kann die Geschichte der Burg auf den Schautafeln rund um die Burg(Ruine) nachlesen. Auch Walther von der Vogelweide soll hier tiriliert haben.

Burg Mödling. Foto Veronika Schöll
Burg Mödling. Foto Veronika Schöll

Schwarzer Turm

Ich mache mich auf den Weg in die Vorderbrühl. Ein Highlight steht noch auf dem Plan. Dafür muss ich auf der anderen Seite der Klause auf den Kalenderberg. Auf die Burg Liechtenstein, die ja auch hier irgendwo herumsteht, habe ich ganz vergessen. Ohne Stirnlampe wär das vielleicht doch knapp.

Unten angekommen, überquere ich bei einer Busstation und einem Pizzapavillon die Brühler Straße, biege nach links in die Liechtensteinstraße ab und suche den Aufstieg über den „Zaunweg“. Der ist auch bald gefunden.

In der Liechtensteinstraße. Foto Veronika Schöll
In der Liechtensteinstraße. Foto Veronika Schöll

Der Zaunweg oder Gamseckersteig ist ein wirklich hübsch angelegter Spazierweg mit herrlicher Aussicht auf die Burg Mödling und Mödling selbst (Titelbild). Auch den Mödlinger Klettersteig auf der anderen Seite der Klause, kann ich entdecken.

Am Gamseckersteig, Rückblick zur Burg Mödling. Foto Veronika Schöll
Am Gamseckersteig, Rückblick zur Burg Mödling. Foto Veronika Schöll

Das Weglein führt direkt zum Schwarzen Turm und zu den Augengläsern, einer kleinen Ruine, durch deren Fenster man einen besonders schönen Blick ins Wiener Becken hat. Über zahlreiche, in den Fels gehauene Stufen (Adlersteig) steige ich zur Kirche St. Othmar hinab. Alle Baumwerke und Weganlagen gehen auf Ideen des sehr romantisch veranlagten Fürsten Liechtenstein zurück.

Der schwarze Turm. Foto Veronika Schöll
Der schwarze Turm. Foto Veronika Schöll
Adlersteig. Foto Veronika Schöll
Adlersteig. Foto Veronika Schöll

Neben der Kirche St. Othmar befindet sich das älteste Gebäude Mödlings, der Mödlinger Karner. Man könnte jetzt noch auf den Mödlinger Cobenzl, aber die Gastwirtschaft oben ist zur Zeit geschlossen. Hunger und Durst ziehen mich deshalb in die Stadt. Ich werde in Mödling am Hauptlatz in eines der zahlreichen Kaffeehäuser einkehren und den Tag entspannt zu Ende gehen lassen. Die Schnellbahn wird mich dann wieder zurück nach Wien bringen. Der Weg zum Bahnhof ist am Hauptplatz angeschrieben. Einfach nur geradeaus die Hauptstraße hinunter.

Achtung! Vorsicht! Auf der rechten Seite der Hauptstraße, kurz vor dem Bahnhof, befindet sich ein tolles kleines Schuhgeschäft, ein wahrer Geheimtipp. Schwer, daran vorbei zu gehen 🙂

Veronika
Der Mödlinger Karner. Foto Veronika Schöll
Der Mödlinger Karner. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   5:00 Std Wandern   500 HM   500 HM   15 km   GPX Track

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