Blindsee

Titelbild Blindsee. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Der Fernpass, wichtiger Punkt einer Transitroute und beliebter Stopp bei vielen Motorradausfahrten. Deutlich lohnender als sich hier nur auf der Straße aufzuhalten, ist ein netter Spaziergang in die umliegende Natur! Zu jeder Seite des Passes liegen dichte Wälder und hohe Berge. Besonders eindrucksvoll sind die vielen Seen der Gegend. Über den Blindsee, den Mittersee und die Loisachquellen schreiten wir durch romantische Herbstwälder gen Norden bis Biberwier.

Von Reutte mit der Linie 150 Richtung Nassereith bis “Fernpass Gh Zugspitzblick”. Die Verbindung gibt es jeden Tag, aber unregelmäßig. Für den gemütlichen Familienausflug kann man am späten Vormittag anreisen. Bis zur Rückreise am frühen Abend hat man genügend Zeit, die Gegend zu erkunden!

Vom Fernpass nach Biberwier

Beim Gasthaus gehen wir links vorbei, am Zaun entlang in den Wald hinein. Bald schon kommen die ersten Wegweiser, denen wir zum Blindsee folgen. Ein paar Meter müssen wir bergab machen, bevor wir den herrlichen Rundwanderweg erreichen. Bis dahin befinden wir uns auf einem “Shared Trail”, es kommen also auch Mountainbiker:innen hier vorbei!

Am See angekommen wählen wir den langen Weg rings herum und biegen rechts ab. Linkerhand würde man am Fuß des Berghanges entlang spazieren, definitiv auch sehenswert! Über einen schmalen Spazierweg gehen wir jetzt, mit ein paar Metern Entfernung zum Wasser, dem Ufer entlang. Ab und an bietet sich ein Abstecher zu einer flachen Stelle am Südufer an. Vereinzelt lesen wir dort ein Schild, dass “an diesem Ufer” Baden verboten ist. Denn der See ist in Privatbesitz vom Lermooser „Hotel MOHR life resort“, wo man sich Tauch- und Fischlizenzen holen kann.

Ein Blick vom Nordufer zurück zum Beginn des Rundweges. An den Berghängen erkennt man, dass es hier viele Sonnenstunden gibt. Das verbreitet südlichen Flair! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Ein Blick vom Nordufer zurück zum Beginn des Rundweges. An den Berghängen erkennt man, dass es hier viele Sonnenstunden gibt. Das verbreitet südlichen Flair! Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Obwohl in Privatbesitz, ist dieser See ein Naturjuwel, da stört auch die Passstraße hinter den Bäumen nicht! So genießen wir nicht ganz eine Stunde lang den Rundweg, ohne allzu vielen Menschen zu begegnen. Am Parkplatz auf der Nordseite des Sees wenden wir der Herbstsonne den Rücken zu, nachdem wir sie auf den Kiesstränden noch reichlich genossen haben. Vom nördlichsten Punkt des Blindsees zweigt ein Weg ab, der uns zum nächsten Naturjuwel führen soll, dem Mittersee!

Wir müssen einen kleinen Naturdamm überschreiten. Über Stufen gelangen wir an den höchsten Punkt, dann durch ein Gatter hindurch, um wieder abwärts zu gehen. Hier finden wir Hinweisschilder auf Jungwild, eine große Fütterung ist nicht weit entfernt. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Wir müssen einen kleinen Naturdamm überschreiten. Über Stufen gelangen wir an den höchsten Punkt, dann durch ein Gatter hindurch, um wieder abwärts zu gehen. Hier finden wir Hinweisschilder auf Jungwild, eine große Fütterung ist nicht weit entfernt. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Wir folgen der Forststraße und biegen bald rechts auf eine andere ab. Hier kommen wir bei einer Wildtierfütterung vorbei und kurz darauf stehen wir schon vor dem Mittersee! Kleiner, aber mindestens so fein wie der Blindsee: mit Spielplatz ausgestattet und einem flachen Ufer, das perfekt zum Kneippen ist (oder für die Hartgesottenen zum Baden).

Fern vom Alltagstrubel, aber mitten in der Bergwelt rund um den Fernpass, liegt der Mittersee. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)
Fern vom Alltagstrubel, aber mitten in der Bergwelt rund um den Fernpass, liegt der Mittersee. Foto: Protect Our Winters Austria (POW AT)

Auf Höhe der Spielwiese finden wir einen Wurzelpfad in den Wald hinein. Der Wegweiser zeigt uns hier auch die Richtung an, die wir brauchen: “Über Loisachquelle nach Biberwier”. Es liegt nochmals etwas mehr als eine halbe Stunde Weg durch herbstliche Naturidylle vor uns. Zuerst kurz bergab, dann rechts einem weiteren Wegweiser folgend. Schon bald hört man das Wasser plätschern!

Am Ende der Quellen findet man sogar einige Biberdämme, die Tiere sind wohl namensgebend für die Ortschaft, die unser Ziel ist – Biberwier. Nun nähern wir uns aber wieder dem menschlichen Habitat, zuerst kommen ein Fußball- und Tennisplatz in Sicht, mit herrlichem Ausblick auf die Zugspitzarena! Der ab hier asphaltierten Straße folgen wir unter der Hauptstraße hindurch und an Streusalzsilos der Straßenmeisterei vorbei in Richtung Ortschaft. Dort sehen wir noch einen Biberlehrpfad angeschrieben. Wenn der Bus nicht schon bald kommen würde, wäre er bestimmt noch einen Besuch wert – beim nächsten Mal dann!

Heimreise

Mit dem Bus 150 von “Biberwier Silberleiten” zurück nach Reutte, die Haltestelle liegt von Biberwier Richtung Fernpass direkt an der Hauptstraße. Die Linie fährt nicht ganz regelmäßig, aber täglich.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3:00 Std Wandern   100 HM   300 HM   9 km   GPX Track

4 Kommentare

  1. Hallo, noch ein paar Hinweise:
    im Frühjahr und Herbst ist es dort sicher recht ruhig, in den Ferien = Badesaison ist aber recht viel los.
    der Mittersee ist der wärmste der Fernpassseen, weil er sehr flach ist, der Blindsee wird erst später nicht ganz so warm. Meines Wissens bezieht sich das Badeverbot nur auf einige Abschnitte zum Laichschutz.
    bei der Bus An- und Abreise (egal von wo) ist zu bedenken, dass an vielen Wochenenden Stau vorherrscht und da steckt der Bus auch drin.
    Aber diese Gegend, gekennzeichnet durch einen riesigen Bergsturz nach der Eiszeit ist unbedingt sehenswert.

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