3-Tages-Wanderung im Toten Gebirge: Meine schönste Bergtour 2022. Vom Bahnhof Bad Ischl über die Rettenbachalm auf die Ischler Hütte. Am nächsten Tag auf den Schönberg bzw. Wildenkogel und via Ostgrat und Feuertal zum Ebenseer Hochkogel. Am dritten Tag dann Abstieg über Mittereckerstüberl zum Kraftwerk Offensee I.
Einige Highlights abseits der wunderschönen Landschaft: Traumhafter Heidelbeerschmaus auf der Ischler Hütte, eine Eishöhle und eine außergewöhnliche und phänomenale Zirkus-Performance am Ebenseer Hochkogelhaus.
Vorneweg: Die Rahmenbedingungen für diese Wanderung sprechen nicht unbedingt für eine ideale Bahn-zum-Berg-Tour. So startet die anspruchsvollere Teil erst nach einem 10 Kilometer Marsch vom Bahnhof bis zur Rettenbachalm. Auch die Rückreise wird sich nicht einfach gestalten. Aber ich mag solche Challenges und will es wissen!
Es gibt auch wieder ein Video zur Wanderung. Mit Dank an HP Falkner von Attwenger für die freundliche Genehmigung zur Verwendung der Nummer ‚hpjack‘ (Album Attwenger – Clubs, erhältlich via Trikont).
06:00 Erste Sonnenstrahlen begrüßen mich in der Straßenbahn
06:31 Abfahrt mit dem Railjet in Richtung Salzburg
07:15 Umstieg in Attnang-Puchheim, Weiterfahrt Richtung Obertraun-Dachsteinhöhlen
08:15 Ankunft in Bad Ischl
08:20 Fotoshooting und Nostalgietanken bei der alten Ischler Bahn
Tag 1: Aufstieg auf die Ischler Hütte
08:26 Start der Wanderung in Richtung Rettenbach Alm bei Kaiserwetter! Was sonst in Ischl? 😉
08.36 Nach einem Spaziergang durch Wohnsiedlungen passiere ich das attraktive Naturdenkmal ‚Sterzens Abendsitz‘
08:41 Rosenkranzgasse. Erstes Schild: ‚Zur Ischlerhütte‘ (das Tagesziel)
Es geht ein kurzes Stück entlang der Straße, über den Fluss und ein langes Stück am Forstweg. Halbspannend, aber ideal zum Waldbaden und Sinne schärfen. Wenig Verkehr heute: Ich zähle 13 Radfahrer:innen, einen Fußgeher, 4 Autos und einen Traktor 🙂
09:50 Ankunft auf der Rettenbach Alm
09:52 Kein Kaiserschmarren im Gasthaus. Hütte aufgrund von Wasserproblemen geschlossen
09:53 Weiter geht’s über die malerisch schöne Almlandschaft
10:02 Kurze Rast mit Selbstversorgung an einem Bacherl
10:05 Interessantes Zwischenfazit: Bereits über 2/3 der Wegstrecke gemacht, aber noch mehr als die Hälfte der Wegzeit vor mir.
10:15 Angriff auf die steileren und damit langsameren Kilometer (Weg 211)
12:00 Nach einem zügigen Aufstieg sehe ich schon die Hütte vor mir
12:01 Eine Entdeckung! Hier wachsen besonders viele und große Heidelbeeren, die gleich gepflückt werden wollen. 🙂
12:20 Ankunft auf der Ischler Hütte. Die Heidelbeeren werden der lieben Hüttenwirtin übergeben
12:23 Sie bringt mir Backerbsensuppe, Hollersaft und Bier
13:10 Es zieht etwas zu, schaut aber so aus, als würde es noch etwas aushalten
13:02 Ich mache noch einen Abstecher zum ‚Feuerkogelblick‘
13:41 Aussichtspunkt erreicht!
13:41 Ich schaue rüber zum Skigebiet bei Ebensee und höre ein Donnern. Schnell wieder runter!
13:59 Zurück auf der Hütte: Gerade noch trocken geblieben
14:04 Es beginnt stark zu regnen
14:05 Gemütliche Hüttenruhe: Lesen, die eintreffenden (und durchnässten) Hüttengäse begrüßen, Plaudern, Lachen, Bier.
17:58 Unwetter vorbei! Die Sonne scheint wieder warm
20:20 Den herrlichen Heidelbeerschmarrn genießen 🙂
Tag 2: Wildenkogel (Schönberg), Feuertal, Hochkogel
08:01 Abmarsch auf den Wildenkogel bzw. Schönberg
08:38 Umdrehen zum Blick auf den Dachstein: Gfrein und Foto machen
08:42 Nochmal umdrehen zum Blick auf den Dachstein: Gfrein und Foto machen
08:59 Und nochmal umdrehen zum Blick auf den Dachstein: Gfrein und Foto machen
09:37 Ankunft am Wildenkogel: Atemraubender Blick in alle Richtungen
09:37 Gfrein, Gipfelfotos machen, Quatschen und Jausnen
„Aufgrund seiner im Norden zerklüfteten Erscheinungsform wird der Berg in Ebensee Wildenkogel genannt, während er vom Ausseerland und von Bad Ischl gesehen sanft erscheint und als Schönberg bezeichnet wird.„
Wikipedia
10:00 Weiter am Ostgrat zum etwas höher gelegenem Gipfel
10:06 Ankunft am Großen Wildenkogel
10:18 Vor Abstieg: Maultrommelständchen im Privatissimum
10:32 Terrain ist ziemlich steil. Obacht: Der Ostgrat ist nicht einfach zu gehen!
10:48 Ob der heftigen Steigung ist die Passage aber schnell gemacht
11:03 Links abbiegen, weiter gehts durchs Feuertal zum Hochkogel
11:43 Ankunft bei der Eishöhle (Kleiner Abstecher)
11:43 Absteigen und Eintreten? Nein, Blick von oben reicht 🙂
12:10 Freie Sicht auf das Ebenseer Hochkogelhaus, mein heutiges ‚Hotel‘
12:25 Vorbei am Hochkogelhaus und noch schnell zum Hochkogel rauf
12:45 Einchecken auf der Hütte, die erste Zirkusvorstellung wird angesagt!
12:46 Ich lasse die erste von drei Vorstellungen noch aus und gönne mir mein 1-er Hüttenmenü
12:58 Halbe Bier, Halbe Hollersaft. Sehr leiwande Wirtsleut’ – Die Hütte taugt mir!
14:00 Wieder Hüttennachmittag: Chillen im Liegestuhl und auf Freunde warten, die irgendwann vom Offensee rüberkommen sollen.
15:56 Die zweite Zirkusvorstellung wird ausgerufen!
16:00 Jetzt will ich nicht mehr länger auf meine Freunde warten und genieße eine fantastische Peformance
16:15 Die Show hat gerade begonnen und meine Hüttengaudi-Kompanen treffen ein!
16:30 Nach artistischem Holzhacken, spektakulärerer Kletterei am Hüttendach und mehr können wir eine Darstellerin aus Spanien beim Duschen in der originellen Hochkogelhaus-Outdoor-Dusche beobachten 😉
18:19 Auch das Essen schmeckt ausgezeichnet, das Hochkogelhaus stellt sich immer mehr als kleines Paradies dar! 🙂
18:58 Vorstellung Nummer 3: Wir sind natürlich nochmal dabei! 🙂
22:33 Daniel packt Gitarre und das Liederbuch aus!
??:?? Wir schunkeln eifrig und singen dazu unter anderem Jacksons ‚We are the World‘ 🙂
Tag 3: Nochmal Hochkogel und Abstieg über Mittereckerstüberl
08:00 Ein herrlicher Tag beginnt! Es ist komplett wolkenlos.
08:15 Super Frühstück mit bestem Ausblick lässt nur wenig Katerstimmung aufkommen 🙂
10:04 Nochmal ein gemeinsamer Abstecher zum Ebenseer Hochkogel
10:34 Start zum Abstieg Richtung Offenseestraße
11:42 Wir kommen schließlich zu einer Forststraße mit Option zum Wiesensee
11:43 Passant:innen sagen uns, dass es sich um einen Schmelzwassersee handelt. Im August sei da gar kein See.
11:50 Statt ausgetrocknetem „Toteisloch“ gibts jetzt also belebende „Eiszapfen“ von Nina
11:52 Wir marschieren links weiter Richtung Mittereckerstüberl
12:02 Rast im Mittereckerstüberl (Vielfältige Bierauswahl und üppige Nachspeisen!)
12:52 Bis zum Ziel ist es nicht mehr allzuweit und ich denke schon an die Heimreise. Seit langem gibt es keinen Empfang mehr.
12:54 Ich suche (angeblich) fähige Stellen abseits des Stüberls, aber leider: Heute kein Handyempfang für mich!
13:10 Wir gehen weiter entlang des – anfangs ebenfalls staubtrockenen – Schwarzenbach-Flussbetts
13:33 Bei der Brücke über den Zwerchbach funktioniert der Empfang wieder
13:50 Wir gehen vorbei am Parkplatz Richtung Kraftwerk Offensee I
14:06 Die Traum-Tour endet hier, da ich mich entscheide mit den Bergkammerad:innen weiter zum Traunseebaden mitzufahren
Hinfahrt, Heimreiseoptionen und Fazit
Die Anreise mit dem Zug entlang des Traunsees ist stets ein Schauspiel für sich. Der längere Weg entlang der Forststraße auf die Rettenbachalm wirkt für manche womöglich etwas langweilig, mir hats ziemlich getaugt. Es war unter anderem eine gute Aufwärmübung für die kommenden Wander-Kilometer. 🙂 Die Tour hätte ich bei stabilen Wetterbedingungen womöglich auch in 2 Tagen geschafft. Dann halt mit deutlich weniger Zeit auf den beiden Hütten. Was enorm schade gewesen wäre. 🙂
Bezüglich Heimreise gibts drei Möglichkeiten: Ab Kraftwerk Offensee 1 könnte man zirka 2 Kilometer entlang der Offenseestraße zum Bahnhof Steinkogel weitergehen. Hier ist die Strecke entlang der Straße leider alles andere als fußgeherfreundlich, außerdem gibt via Steinkogel wenige Verbindungen, da nicht jeder Zug an der Haltestelle hält. Bringt uns zu Variante 2: Man organisiert schon im Voraus (wegen dem – wie erwähnt – schlechten Empfang beim Absteigen) ein Traunsteintaxi und fährt damit nach Ebensee. Option 3 für Unentwegte: Wer noch genug Energie und Lust hat, kann auch über den Soleleitungsweg zu Fuß nach Ebensee (Deutlich mehr Verbindungen) weiterwandern.
Ansonsten? Wie erwähnt, meine schönste Bergtour des Jahres. Mit großartigen Ausblicken, attraktiven Wanderwegen und auch ein bisschen Klettern. Darüberhinaus mit feinen neuen Bekanntschaften und viel Spaß mit der Hüttengaudi-Partie samt Hochkogelhaus-Team. Die Zirkus-Performance am Berg gibt’s natürlich nicht jeden Tag, das war echt einmalig und wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben!
Beim erfrischenden Baden im Traunsee denke ich mit Dankbarkeit an die Erlebnisse im Toten Gebirge zurück und denke mir: Ähnliches sollte ich bald wieder unternehmen!