Nazogl und Angerkogel: reizvolle Rundtour in der bizarren Landschaft des Toten Gebirges

Pausenplatz mit Aussicht. Foto: Martina Friesenbichler

Sommer und Winter im Frühling – so würde ich diese Tour im Nachhinein charakterisieren. War der Aufstieg zum Nazogl noch völlig schneefrei, so hätte die Wanderung ab dem Angerkogel über weite Strecken eine tolle Schneeschuhtour abgegeben. 

Auf den Nazogl bin ich bei Recherchen für eine Skitour auf den Angerkogel gestoßen. Nun erkunde ich gerne schon im Sommer mögliche Skitourenziele, um zu sehen, was mich im Winter erwartet. Ein sommerlicher Tag im Mai bot die perfekten Voraussetzungen für meine Erkundungstour.

Steckbrief

Gegangen am: 11. Mai 2024
Start/Ziel: Bahnhof Liezen
Aufteilung Bike/Hike: 20km/600hm Rad, 15 km/1000 hm Wanderung
Start der Tour beim Bahnhof in Liezen. Foto: Martina Friesenbichler
Start der Tour beim Bahnhof in Liezen. Foto: Martina Friesenbichler

Ich nehme also den Frühzug nach Liezen. Vom Bahnhof fahre ich mit dem Mountainbike zuerst zum Alpenbad und weiter über die Höhenstraße zur Hintereggeralm. Nach etwa 9 Kilometern erreiche ich die Alm, die auf circa 1.300 Metern Seehöhe liegt.  Die Alm selbst besticht durch weitläufige Weideflächen und einen herrlichen Ausblick ins Ennstal und auf die umliegende Bergwelt. Der passende Parkplatz für mein Fahrrad ist schnell gefunden und ich bereite mich auf die nun folgende Wanderung vor.

Über die Höhenstraße zur Hintereggeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Über die Höhenstraße zur Hintereggeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Parkplatz auf der Alm. Das Rad hat erst einmal Pause. Foto: Martina Friesenbichler
Parkplatz auf der Alm. Das Rad hat erst einmal Pause. Foto: Martina Friesenbichler

Gleich neben meinem Radparkplatz führt eine Forststraße leicht ansteigend zur Kinkhütte, hinter der der gut markierte Weg Nr. 217 zum Nazogl abzweigt. Der Aufstieg ist zunächst flach, nach der Querung eines Geröllfeldes wird der Weg jedoch zunehmend steiler.

Hinter der Hütte führt der Weg Nr. 217 hinauf zum Nazogl. Foto: Martina Friesenbichler
Hinter der Hütte führt der Weg Nr. 217 hinauf zum Nazogl. Foto: Martina Friesenbichler
Links vom Geröllfeld führt der Weg nach oben. Foto: Martina Friesenbichler
Links vom Geröllfeld führt der Weg nach oben. Foto: Martina Friesenbichler

In engen Serpentinen und mit teilweise hohen Stufen geht es hinauf auf den 2.057 Meter hohen Gipfel des Nazogl. Faszinierend finde ich, wie der Weg entlang und über die charakteristischen Felsbänder nach oben führt. Die Felsstufen erfordern – vor allem bei Nässe – eine gewisse Trittsicherheit und können vor allem beim Abstieg heikel sein. Nach einer kurzen, flachen Passage erreiche ich den Gipfelaufbau des Nazogls.

Der Weg ist gut markiert, aber steil. Foto: Martina Friesenbichler
Der Weg ist gut markiert, aber steil. Foto: Martina Friesenbichler
Gipfelaufbau vom Nazogl. Foto: Martina Friesenbichler
Gipfelaufbau vom Nazogl. Foto: Martina Friesenbichler
Nazogl (2.057 Meter). Foto: Martina Friesenbichler
Nazogl (2.057 Meter). Foto: Martina Friesenbichler

Die anschließende Gipfelrast nutze ich, um abzuwägen, ob ich die geplante Route fortsetzen oder den gleichen Weg zurückgehen soll. 

Pausenplatz mit Aussicht. Foto: Martina Friesenbichler
Pausenplatz mit Aussicht. Foto: Martina Friesenbichler
Blick zum Angerkogel. Foto: Martina Friesenbichler
Blick zum Angerkogel. Foto: Martina Friesenbichler

Ich entscheide mich, erstmal bis zum Angerkogel weiterzugehen und dort die Lage neu zu beurteilen. Zunächst kann ich den (noch) sichtbaren Markierungen folgen und vor dem ersten größeren Schneefeld kommen dann meine Grödel zum Einsatz. Nach einer halben Stunde erreiche ich schließlich den Gipfel des Angerkogels auf 2.116 Metern. Der Aufstieg über das Schneefeld war mit Grödel problemlos zu bewältigen. 

Angerkogel (2.116 Meter), ein beliebter Skitourenberg. Foto: Martina Friesenbichler
Angerkogel (2.116 Meter), ein beliebter Skitourenberg. Foto: Martina Friesenbichler
Blick ins Gesäuse. Foto: Martina Friesenbichler
Blick ins Gesäuse. Foto: Martina Friesenbichler

Auch beim Abstieg zur Angereralm kam ich gut voran und laut Wegweiser musste nur noch dem Weg Nr. 287 (zur Hintereggeralm über Albl) folgen.

Angereralm. Am Wegweiser sind 2 Stunden bis zur Hintereggeralm ausgewiesen. Bei Schnee brauche ich länger. Foto: Martina Friesenbichler
Angereralm. Am Wegweiser sind 2 Stunden bis zur Hintereggeralm ausgewiesen. Bei Schnee brauche ich länger. Foto: Martina Friesenbichler

Zwar wird der Rückweg über die Angereralm in der Wanderliteratur als unschwierig beschrieben, an diesem Tag war es ein herausforderndes und kräftezehrendes Unterfangen. Hier zeigte sich wieder einmal, wie wichtig meine Tourenvorbereitung war. Die Wegfindung im Schnee wäre ohne einen entsprechenden GPS-Track unmöglich gewesen. 

Albl Jagdhütte. Schnee ade. Foto: Martina Friesenbichler
Albl Jagdhütte. Schnee ade. Foto: Martina Friesenbichler

Bei der Albl – Jagdhütte angelangt, war dann auch der Schnee Geschichte und die Grödel wanderten zurück in den Rucksack. Danach ging es steil, aber ohne Schwierigkeiten durch den Wald hinunter zur Hinteregger Alm.

Steiler Abstieg durch den Wald zur Hintereggeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Steiler Abstieg durch den Wald zur Hintereggeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Der markante Hochtausing (rechts im Bild) mit dem mächtigen Grimming im Hintergrund. Foto: Martina Friesenbichler
Der markante Hochtausing (rechts im Bild) mit dem mächtigen Grimming im Hintergrund. Foto: Martina Friesenbichler

Die anschließende Abfahrt nach Liezen war eine mehr als angenehme Erholung nach dieser anstrengenden Tour. 

Fazit

Eine aussichtsreiche und landschaftlich äußerst reizvolle Tour, die in der schneefreien Zeit noch mehr Spaß machen dürfte.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Bike & Hike   1.600 HM   1.600 HM   35 km   GPX Track

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