Skitour auf den Kaiserstein

Einfahrt in den Wurzengraben. Foto: Alpenverein Edelweiss

Der Schneeberg, dessen schimmernde Firnflanken an klaren Tagen bis nach Wien zu sehen sind, bildet mit dem Klosterwappen, 2076 m, den höchsten Gipfel Niederösterreichs. Seine Skitouren sind große klassische Unternehmungen, sehr beliebt, sehr viel begangen, daher meist gut gespurt und auch pistenartig ausgefahren. Im unteren Teil gibt es dank der Piste nach Losenheim bis ins Frühjahr hinein gute Abfahrtsbedingungen. Die Touren werden gerne unterschätzt, ohne Sesselliftbenutzung sind es satte 1.200 Höhenmeter bis zur Fischerhütte, und die Lawinensituation sollte man auch im Auge behalten (insbesondere auf dem Fadenweg unter den Fadenwänden und im Wurzengraben). Bei schlechter Sicht ab Fischerhütte immer genau auf die Himmelsrichtung für die gewählte Abfahrt achten!

In den allermeisten Fällen bildet der Kaiserstein, 2.061 Meter, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Fischerhütte, das Gipfelziel. Zum geringfügig höheren, von einer militärischen Sendeanlage besetzten Klosterwappen, 2.076 Meter, zieht es nur wenige.

Aufstieg auf dem Fadenweg

Von der Talstation der Sesselbahn über einen der beiden ausgewiesenen Tourengeher-Aufstiege zur Edelweisshütte, 1.235 Meter, am Faden. Oder Auffahrt mit dem Sessellift (€ 9,- für die Bergfahrt, Stand Winter 2020/21, Durch eine Fahrt mit dem Sessellift zur Bergstation bei der Edelweisshütte lässt sich der Aufstieg um rund eine Stunde verkürzen) zur Bergstation, 1.210 Meter, und mit wenigen Schritten hinauf zur Edelweisshütte. Hinüber zur ehemaligen Sparbacherhütte, an dieser rechts vorbei auf einem Fahrweg in den Wald (unterwegs eine Passage mit geringem Höhenverlust) bis 1.300 Meter. Dann ein Flachstück und ab einer Linkskurve flotte Fellabfahrt zur Einmündung in eine Forststraße, 1.250 Meter. Ab hier der gelben Markierung folgend sanft ansteigende Querung unter den Fadenwänden (eine Stelle nicht lawinensicher). Vorbei an der Einmündung des Hoyosgraben, dann ein langer Rechtsbogen und nach einer Linkskurve hinaus auf eine Lichtung (Almgatterl, Schranken). Auf der Straße (oder eine Kehre abkürzen) im Wald zu einer Kurve, 1.470 Meter (Wegweiser, Bergrettungshäuschen mit Schlitten). Dort genau nach Süden kaum ansteigend durch den romantischen Nadelwald, (gelbe Markierung je nach Schneehöhe an den Bäumen mitunter nicht gut erkennbar). Über einige Lichtungen zu derjenigen mit dem Fleischer-Gedenkstein. Dort links (nach Südosten) einschwenken in eine Mulde und in dieser aufwärts. Bald taucht rechterhand die Heinrich-Krempel-Hütte der Bergrettung auf. Nun zwei Aufstiegsvarianten:

  • Durch den Wurzengraben: In der Mulde links der Heinrich-Krempel-Hütte in einen Boden, in dem im Vordergrund Schneegraben und links davon der Wurzengraben Kontur annehmen. Linkshaltend sanft ansteigend zum eigentlichen Beginn des Wurzengrabens, 1.700 Meter. Dieser windet sich nun in Begleitung von Felsabstürzen zur Linken aufwärts. Über das untere und das obere Törl (zwei markante, häufig windverblasene Geländestufen mit schlechterer Schneelage) in offeneres Gelände (ab hier stark dem Wind ausgesetzt, heikel beim Nebel und oft sind Harscheisen erforderlich) und geradewegs nach Osten zur Fischerhütte (zuletzt Markierungsstangen). 
  • Über den Schauersteinrücken: Günstiger bei starkem Andrang (entgegenkommende Abfahrer*innen), landschaftlich und aufstiegstechnisch empfehlenswerter und auch lawinensicher. Aus der Mulde links der Heinrich-Krempel-Hütte links aufwärts aus dem Wald bald hinaus und einfach auf den hier nur schwach ausgeprägten Rücken des Schauersteins. Über diesen nach Osten im Bereich der Geländekante zunächst noch in der Latschenzone, dann ab circa 1.820 Meter oberhalb. Rechts vorbei an den beiden eindrucksvollen Dolinen der Schneelöcher (tückisch bei Nebel) und der grünen Stangenmarkierung folgend zur Einmündung in den Fadensteig (gelbe Stangen). Von dort nach rechts ebener Übergang zur nahen Fischerhütte.

Abfahrt durch den Wurzengraben

Von der Fischerhütte genau nach Westen (anfangs Stangen und orangefarbene Boje) in den sich allmählich ausbildenden, zunächst eher muldenartigen Graben. Dann einige Windungen, rechts begleitet von Felsformationen. Nach einem flacheren Abschnitt zum oberen Törl und weiter zum unteren Törl. Danach läuft der Graben auf 1.700 Meter aus. Nun leicht links halten (wichtig bei Nebel, Gelände ab hier unübersichtlich!) in eine Mulde. Dort von links Einmündung des Schneegrabens. Dann wieder eher rechts haltend in eine Nachbarmulde. Auf 1.560 Meter links etwas versteckt die Heinrich-Krempel-Hütte der Bergrettung. Weitere Abfahrt wie Aufstieg. Dabei nach dem Almgatterl bei der flotten Abfahrt auf der Forststraße Achtung auf wintertouristischen Gegenverkehr. In diesem Bereich nach einer Linkskurve von rechts die Einmündung der Abfahrt durch den Hoyosgraben. Es folgt bald darauf der kurze Gegenanstieg (Tragepassage, Felle anlegen meist unnötig), dann geht es über die Edelweisshütte hinab zur Piste und auf dieser genussvoll zurück nach Losenheim.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:00 Std Skitour   1.200 HM   1.200 HM   15 km   GPX Track

3 Kommentare

  1. Hallo Sophie,

    mittlerweile hat sich die Sachlage geklärt und das Busunternehmen, welches diese Gebiet betreut, hat uns garantiert, künftig auch wieder Ski im Bus mitnehmen zu dürfen:

    Die Retter Linien nehmen ab sofort wieder Fahrgäste mit Ski mit. Die Wintersportgeräte müssen im Fahrgastraum so verwahrt bzw. beaufsichtigt sein, dass keine Gefährdung anderer Fahrgäste entsteht.

    Liebe Grüße
    Hannes

  2. Wie schauen die aktuellen Regelungen bezüglich Ski am Bus mitnehmen aus? Ist dies gestattet?
    Ich stand letztens mit einer Freundin am Semmering und der Busfahrer wollte uns mit den Ski nicht mitnehmen. Er meinte dagegen ist er nicht versichert.

    1. Liebe Sophie,

      vielen Dank für den Hinweis. Kannst du uns bitte mitteilen von wo nach wo ihr mit welchem Busunternehmen fahren wolltet? Wir haben bereits von anderen Fällen gehört wo die Skier nicht mitgenommen wurden und gehen der Sache natürlich nach.

      Liebe Grüße,
      Susanne

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