Auf den Kanzelkogel

Am Falkenweg. Foto: Daniel Strohrigl

Im Norden der Stadt bildet der Kanzelkogel bzw. die Kanzel, wie die Grazer den rund 600 Höhenmeter zählenden Kogel nennen, die natürliche Grenze zwischen dem Stadtgebiet und dem Grazer Umland. Auf der Kanzel wird seit dem 19. Jahrhundert Kalkgestein abgebaut, das aufgrund seiner Beschaffenheit auch einige Grabplatten auf den Grazer Friedhöfen schmückt. Vor ein paar Jahren hat man auf der Kanzel eine urgeschichtliche Höhensiedlung gefunden. Bei den anschließenden Ausgrabungen entdeckte man den größten Komplex an Kupferartefakten im gesamten Südostalpenraum. Zudem liegt am Südwesthang des Berges das Natura 2000-Gebiet „Flaumeichenwälder im Grazer Bergland“. In Summe gibt es also viele Gründe, dem Kanzelkogel einen Besuch abzustatten. 

Die Wanderung beginnt beim Falkenweg, welchen man mit dem Stadtbus 53 (Richtung Stattegg Fuß der Leber) vom Grazer Hauptbahnhof bzw. auch von Andritz aus kommend erreicht. Der Fuß der Leber ist übrigens auch ein möglicher Ausgangspunkt, um auf den Hausberg der Grazer – den Schöckl – zu wandern. Wir steigen jedoch ein paar Stationen davor an der Haltestelle St. Gotthard aus und gehen zu Fuß wenige Meter Richtung Westen zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. 

Von Andritz auf den Kanzelkogel und über Schirmleiten zurück

Am Falkenweg folgen wir dem Wanderweg Nr. 4, welcher auch am Wegweiser angeschrieben ist. Wir gehen zunächst am Falkenweg bergauf und halten uns bei der ersten Abzweigung rechts. Wir folgen den Markierungen und gehen entlang vom Bach bei einigen Häusern vorbei in den Wald hinein. Nach einem kleinen Stück gelangen wir wieder auf den Falkenweg und gehen linker Hand an einem alten Bauernhof vorbei. Der Wanderweg wird ein wenig steiler und wir gelangen schließlich auf einen breiteren Fahrweg mit zwei gelben Hinweisschildern.

Hinweisschilder am Fahrweg. Foto: Daniel Strohrigl
Hinweisschilder am Fahrweg. Foto: Daniel Strohrigl

Die eine Tafel zeigt zurück zu unserem Ausgangspunkt, die andere nach rechts, wo der Wanderweg Nr. 5 Richtung Höchwirt und St. Veit markiert ist. Der Weg nach links Richtung Kanzelkogel ist nicht mehr markiert, da der offizielle Wanderweg im Jahr 2018 aufgelassen wurde. Dennoch folgen wir dem Forstweg Richtung Süden bis zu einer größeren Kreuzung am Fuße eines Holzlagerplatzes, wo wir weiter geradeaus gehen und dem ansteigenden Weg folgen. Bald erreichen wir einen Bauzaun und der eine Warntafel, dass man aufgrund der Arbeiten im Steinbruch nicht mehr geradeaus weitergehen darf. 

Forstweg Richtung Kanzelkogel. Foto: Daniel Strohrigl
Forstweg Richtung Kanzelkogel. Foto: Daniel Strohrigl

Wir zweigen daher links auf einen leicht steigenden Weg ab und kommen nach weniger als fünf Minuten auf eine Lichtung, wo uns rechts neuerlich ein Bauzaun samt Warntafel begegnet. Nach dem wir einen kurzen Blick Richtung Gratkorn bzw. Murtal geworfen haben, folgen wir dem eigentlichen Weg, der von der Lichtung nach links führt. Nach wiederrum weniger als fünf Gehminuten gibt es links einen kleinen, etwas versteckten Pfad zwischen den Bäumen, welcher uns auf den neuen Gipfel des Kanzelkogels führt – der ursprüngliche Gipfel fiel dem Abbau des Berges zum Opfer. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt Graz und die Ruine Gösting. 

Blick zur Ruine Gösting vom Kanzelkogel (Gipfel). Foto: Daniel Strohrigl
Blick zur Ruine Gösting vom Kanzelkogel (Gipfel). Foto: Daniel Strohrigl

Geht man den ausgetretenen Fußweg weiter, kommt man schließlich wieder auf den Forstweg, den wir linker Hand einschlagen und der uns wieder zurück auf die bekannte Route führt. Alternativ kann man jedoch nach der ersten Kurve des Forstweges rechts einen kleinen Pfad durch den Wald nehmen, wo man einen weiteren schönen Ausblick auf Graz genießen kann und erst etwas später wieder auf die bekannte Route zurückkehrt. 

Blick zum Schloßberg bzw. nach Graz vom Aussichtspunkt auf der alternativen Route. Foto: Daniel Strohrigl
Blick zum Schloßberg bzw. nach Graz vom Aussichtspunkt auf der alternativen Route. Foto: Daniel Strohrigl

Wir folgen dem bekannten Fahrweg zurück bis zu den beiden Hinweisschildern, wo wir nun den Weg Nr. 5 Richtung Höchwirt bzw. St. Veit nehmen. Schon bald kommen wir zu einer weiteren Weggabelung: Links zeigt eine Tafel Richtung Pail (Gratkorn) und rechts ist ein Weg Richtung Rannachstraße markiert. Wir gehen jedoch weder rechts noch links, sondern wandern gerade aus auf einem ausgetretenen, unmarkierten Weg durch den Wald. Nach ein paar Metern stoßen wir auf eine Straße (Bogenhofweg), welche wir geradeaus überqueren. Weiter geht es auf einem Trampelpfad entlang eines Zaunes, welcher schließlich in die Rannachstraße mündet. Diese bildet die Grenze zwischen Gratkorn und Graz, wobei die Häuser auf der rechten Straßenseite zu Graz gehören. Auf der linken Seite wohnt man in Gratkorn. Die dortigen Bewohner können ihre Häuser nur von Graz aus erreichen. Wir folgen der Rannachstraße Richtung Norden bis zu einer alten Lärche – der sogenannten Wetterlärche. Dort gehen wir nach rechts in die Schirmleitenstraße, die wiederrum die Grenze zwischen Graz und Stattegg bildet. Entlang den Grenzen der Stadt geniest man immer wieder schöne Aussichten – der Ausblick zwischen Krailweg und Felsenweg ist dabei besonders schön. 

An einem Wetterkreuz zweigt rechts die Sankt Veiter Straße ab, welcher wir nun – zunächst steil bergab – folgen. An der Kirche St. Veit gehen wir durch den Bogen, wo der Wanderweg geradeaus weiter bergab führt und in die Sankt Gotthard Straße mündet. Dort kann man direkt an der Bushaltestelle St Veit den Stadtbus der Linie 53 für die Heimreise nehmen. Alternativ kann man direkt nach der Kirche rechts in den Hoschweg einbiegen und diesem bis zur Gotthard Straße bzw. zur dortigen Bushaltestelle St. Gotthard folgen.

Kirche Sankt Veit. Foto: Daniel Strohrigl
Kirche Sankt Veit. Foto: Daniel Strohrigl

Diese Wanderung wurde übrigens im Buch Spaziergänge in Graz und Umgebung mit Bus, Bahn, Bim von Günter und Luise Auferbauer entdeckt.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:00 Std Wandern   250 HM   250 HM   10 km   GPX Track

2 Kommentare

  1. Hallo lieber Daniel
    Vielen Dank für deinen tollen Bericht und die ausführliche Beschreibung dieser Tour.
    Was mich besonders freut ist, dass mein kleines selbst gebasteltes Weihnachtsbäumchen auch einen Platz in deinem Bericht gefunden hat.
    Wenn du einmal Zeit hast, mach die Runde in nächster Zeit noch einmal, dann wirst du auf Osterhasen stoßen.
    Liebe Grüße, alles Gute und weiter so
    Alexandra
    (Falkenweg 40, linker Hand der alte Bauernhof 😉mit Hühnern und Bienen)

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