Mitten in einer Hitzeperiode suchen und finden Freunde von „Bahn zum Berg“ eine lohnende und nicht allzu heiße Tageswanderung auf einem meiner Lieblingsberge: Eine Überschreitung der „Schneealm“ von Hinternaßwald nach Altenberg.
Auch die Anreise gelingt bestens: Als ich in Wiener Neustadt den „Wiesel“ nach Payerbach besteige, sitzen Veronika, Sarah, Martin und Simon bereits drinnen, sie kamen mit dem Schnellzug aus Wien. Kurzer Schreck in Ternitz: Ein Gleis hatte sich in der Hitze verbogen, wir müssen einen Gegenzug abwarten. Trotzdem erreichen wir fast pünktlich Payerbach, etwa 30 Personen strömen zum Bus: In der Wandersaison fährt die Linie 341 morgens zweimal nach Hinternaßwald. Schon die Anreise durchs Höllental und eine enge Felsschlucht in den Holzfällerort Naßwald ist ein Erlebnis.
Von Hinternaßwald auf den Windberg
Bei der Wendestelle = Endstation des Busses gibt es Trinkmöglichkeit und dessen Gegenteil, danach stapfen wir auf der Forststraße los. Schon bald führt ein schöner Waldweg – zwischendurch auf einer Forststraße – an der Jagdhütte „Karlalm“ vorbei zum Westende des „Naßkamms“.
Nicht mehr weit ist der Almweg zur Schrittwieser Hütte und vor allem zur Lurgbauerhütte der Familie Bayer. Dort gibt’s nicht nur Buttermilch (wenn man nicht zu spät dran ist) und eine köstliche und sättigende Käsesuppe, sondern eine große Speisekarte mit Bio-Köstlichkeiten. 14 namentlich genannte Kühe (sie sind freilich gerade bei der „Arbeit“ auf der Alm) liefern die Milch für die Alm-Käserei auf 1.764 Meter.
Gesättigt und mit Bergkäse für daheim ausgestattet wandern wir am Plateau in Richtung Michelbauerhütte, auf und neben der Forststraße. Martin „bewacht“, auf der Almwiese dösend, unsere Rucksäcke, wir anderen besteigen den Windberg, mit 1.903 Metern der „Höhepunkt“ der Schneealpe.
Dort genießen wir einen etwas diesigen Ausblick über die steirischen und niederösterreichischen Alpen, unter uns liegen die fast „schottisch“ anmutenden Almen der Schneealpe. Keine Zeit bleibt leider für eine Einkehr in die Michelbauerhütte oder das „Top“ gelegene Alpenvereinshaus.
Abstieg durch den Blarergraben nach Altenberg
Unter den vielen Abstiegsvarianten entscheiden wir uns für den sehr steilen Blarergraben, für den ich durchaus besseres Schuhwerk gebraucht hätte: Bei einem „Ausrutscher“ schlage ich am Ellbogen auf, zum Glück hat Simon ein Pflaster dabei.
Weniger steil wäre der Weg 446, der bald nach der Lurgbauerhütte abzweigend für eine Kurzvariante geeignet ist.
Die letzten 20 Minuten nach Altenberg geht man auf der Straße durch den Lohmgraben.
Eine ältere Dame will uns noch in ihren Gemüsegarten einladen, sie bietet auch Marmeladen zum Verkauf an. Wir ziehen aber ein kleines Getränk im Altenbergerhof gegenüber der Bushaltestelle vor.
Auch die Rückfahrt mit dem Bus 189 funktionierte bestens (ACHTUNG außer Samstag!), vom Busbahnhof zum Hintereingang des Bahnhofs sind aber mehr als die in Scotty angegebenen 4 Minuten einzukalkulieren, wegen der Generalsanierung gibt es 2022 am Bahnhof auch nicht einmal einen Automaten.
Da wir mit dem Railjet inklusive Speisewagen zurückfahren, ist das aber kein Problem. Insgesamt also eine sehr lohnende Tour mit vielen Variationsmöglichkeiten!