Wer nach einer technisch wenig anspruchsvollen Skitour mit vielen freien Hängen zum Abfahren sucht, ist beim Gern genau richtig. Grandiose Ausblicke in die umgebenden Berge sind zudem garantiert.
Dreh- und Angelpunkt aus Öffi-Sicht ist bei dieser Skitour Wörgl. Der Bahnhof Wörgl ist aus allen Richtungen bestens erreichbar. Am dortigen Bahnhofsvorplatz steigt man in den Bus Nr. 4064 ein, der in Richtung Wildschönau fährt. Gekonnt kurvt der Bus die Wildschönau hinauf. Wir bleiben eine Weile im Bus sitzen, sehen zu, wie Skifahrer:innen in den Bus ein- und später in den Skigebieten wieder aussteigen. Ehe wir uns versehen, kommt auch schon unsere Ausstiegshaltestelle “Auffach Schatzbergbahn”.
Aufstieg
Von dort gehen wir noch ein Stück die Straße taleinwärts, bis wir zum eigentlichen Ausgangspunkt für unsere Skitour kommen.

Das erste Teilstück führt den Aschbachweg hinein ins Aschbachtal. Wir gehen am “Schneeriedl” am Straßenrand, die Schneebeschaffenheit der Straße, auf der hier auch noch Autos fahren dürfen, überzeugt. Später wird die Schneelage zum Glück besser und wir können guten Gewissens auf die Straße “hinunterwechseln”, ohne unsere Felle zu malträtieren. An einer Kreuzung geraten wir fast in Verlegenheit, rechts abzubiegen. Doch ein Blick auf die Karte verrät uns, dass geradeaus die für uns richtige Richtung ist.

Nach einer Weile auf der Forststraße mit guter Schneeauflage zweigen wir rechts ab auf eine Wiese. Den Spuren nach zu urteilen, dürften hier in den vergangenen Tagen schon viele andere unterwegs gewesen sein.

Die Route führt nun über viele Wald- und Wiesenabschnitte hinauf Richtung Gern. Der Schnee ist an den meisten Stellen noch recht flockig, in den Teilen, die ein bisschen Sonne abbekommen, hat sich eine kleine Harschkruste gebildet. Insgesamt ist die Schneelage eher düster, mit ein bis zwei Meter mehr Schnee würde diese Hänge noch deutlich mehr Spaß machen und jegliche Baumstümpfe und sonstige Unebenheiten verschwinden lassen.

Von der bescheidenen Schneesituation lassen wir uns jedoch nicht aufhalten, schließlich könnte sie noch weitaus schlechter sein. So machen wir das Beste draus und nähern uns mit großen Schritten dem Schlussanstieg an. Nun werden die Bäume weniger, wodurch wir den Wind Meter für Meter stärker spüren. Irgendwann veranlasst er uns sogar dazu, die Jacken wieder anzuziehen.


Der Grat hat seine Eigenheiten: Ein paar Mal wähnen wir uns schon fast am Ziel, um dann erneut feststellen zu müssen, dass es sich nur um eine Kuppe und nicht um den Gipfel selbst gehandelt hat. Zugegeben: Hätten wir uns einen Tag mit besserem Wetter ausgesucht, wäre das halb so wild. Von einem Grat hat man immerhin doppelt so gute Aussicht wie mitten in einem Hang!


Als wir den Gipfel erreichen, wollen wir auch schon möglichst schnell wieder weg. Der Grund hierfür ist der Wind, der einen längeren Aufenthalt am Gipfelplateau des Gern alles andere als gemütlich macht. So machen wir uns schnell bereit für die Abfahrt.

Abfahrt & Heimreise
Bei der Abfahrt halten wir uns relativ strikt an die Aufstiegsspur. Im Mittelteil bietet es sich eventuell an – vor allem bei bescheidener Schneelage – ein paar Abkürzungen über die Forststraße zu umfahren. Diese Stellen sollten gut ersichtlich sein. Am besten einfach schon im Aufstieg die Augen nach einer geeigneten Abfahrtsroute offenhalten. Vom Ausgangspunkt der Tour wartet dann noch der kurze Fußmarsch zur Bushaltestelle auf uns. Von der Schatzbergbahn in Auffach nehmen wir wieder den Bus retour nach Wörgl.