Die Hohe Wand lässt sich auf vielen Routen überschreiten. Die meisten dieser Touren starten bei einem Bahnhof der Puchberger Bahn und enden bei einer Station der Gutensteiner Bahn.
Mit dem Linienbus an den Fuß der Hohen Wand
Dem gegenüber stehen die genialen Buslinien 336 von Winzendorf nach Markt Piesting und 330 von Puchberg nach Pernitz – vollkommen zu Unrecht – etwas im Schatten.
Genial deshalb, weil die beiden Buslinien die zwei Bahnlinien miteinander verbinden, weil sie ganzjährig auch an Sa/So/Fei verkehren und weil ihre Fahrpläne bestens auf die der Bahnlinien abgestimmt sind.
So können wir mit jedem Bus an- und auch wieder abreisen, ganz egal ob er von der Puchberger zur Gutensteiner Bahn fährt oder in die Gegenrichtung. Und das geht so: Bei der Hinfahrt einfach schauen, ob es fahrplantechnisch besser ist, in Wiener Neustadt in den Zug nach Gutenstein oder in die Puchberger Bahn einzusteigen; mit dem Zug nach Markt Piesting bzw. nach Winzendorf fahren, in den Bus umsteigen – und wenig später am Fuße der Hohen Wand losstarten. Nichts leichter als das!
Die Rückfahrt funktioniert nach dem gleichen Muster.
Ein gutes Beispiel dafür, welche lohnenden Unternehmungen mit den Buslinien 330 und 336 möglich sind, bietet die hier vorgestellte Tour, auf der wir die Hohe Wand und die Balbersteine überschreiten. Es handelt sich um eine Wanderung mit ein paar versicherten Kraxelpassagen (bis A/B), die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern.
Die Route im Überblick: Stollhof – Leiterlsteig – Saugraben – Große Klause – Dürnbach – Kreuzstein – Balbersteine – Miesenbach/Balbersdorf. Variante: direkter Abstieg nach Miesenbach (ohne Überschreitung der Balbersteine).
Über die Hohe Wand
Start bei der Bushaltestelle Stollhof Kapelle. Auf rot markierter Route den Kapellenweg hinauf, dann links in die Festplatzstraße, an der Reyerkapelle vorbei. Bei einer Kreuzung beim Sport- und Festplatz links und zum Ramhofweg hinauf.
Nun der gelben Markierung folgend, zuerst auf einem Güterweg, bei einer Verzweigung rechts, in weiterer Folge auf einem Wanderweg zum Einstieg des Leiterlsteigs. Es folgt der Aufstieg über eine versicherte Felsstufe (Stahlseil, Trittbügel).
Am Leiterlsteig. Fotos: Peter Backé
Weiter im Wiesergraben aufwärts, bei einer Gabelung geradeaus hinauf. Schließlich auf einem breiteren Weg, der nach links dreht, zur Hohe-Wand-Straße, in die wir nach rechts einbiegen. Bereits nach etwa 50 m aber wieder nach links auf einen Wanderweg (nach wie vor gelb markiert) und zum ehemaligen Gasthof Almfrieden hinauf.
Auf einer Stichstraße, nun rot markiert, etwa 150 m in nordwestlicher Richtung, dann rechts ab und auf einem Wanderweg eben bzw. leicht fallend zur Kleine-Kanzel-Straße. Hier leicht nach rechts und – etwas an Höhe verlierend – an der Straße entlang zu einer Kreuzung.
Nach links in die Wandeck-Straße. Nach zirka 100 m neuerlich links und nun auf einer Forststraße, bald leicht nach links auf einen Forstweg moderat fallend durch den Saugraben (grün markiert). Bei einer zweiten Gabelung halten wir uns wieder links. Zu einer Wegkreuzung und weiter geradeaus, nun auf einem blau bezeichneten Steig, in die Große Klause hinunter. Über einige Steilstufen (Leitern) talwärts.
Durch Dürnbach
Am Ende der Klause, kurz vor einem Haus, das zur Siedlung Dürnbach gehört, bei einer Kreuzung nach links, ab hier rot markiert. In den Wald hinauf und abschnittsweise unterhalb von Felswänden aufwärts, dann eben bzw. vorübergehend fallend.
Bei der nächsten Kreuzung geradeaus, nun wieder steigend, bald auf einem Forstweg, bis zu einer Kreuzung auf etwa 630 m Höhe, bei der wir halbrechts auf einen unmarkierten, alten Forstweg abbiegen. Nun fallend durch den Wald (Gatter), dann auf eine Wiese hinaus, hier rechts, über einen Zaun, dann weglos an ihm entlang, in westlicher, dann südwestlicher Richtung zu einem Güterweg (Zaun), den wir überqueren. Weiter geradeaus auf Traktorspuren zum nahen (asphaltierten) Güterweg Dürnbacher Höh, in den wir nach links einbiegen.
Nun wieder steigend durch zwei Kehren in den Sattel Kreuzstein (Kapelle).
Klein, aber oho: die Balbersteine
Hier geradeaus. Nach etwa 100 m rechts auf einen Feldweg und über eine Wiese in nordwestlicher Richtung zu zwei parallel verlaufenden Zäunen. Durch einen Durchlass und ein Gatter auf die andere Seite der Zäune. Weiter auf einem Karrenweg zu einer zweiten Wiese, die wir in Richtung des Sattels östlich des Mühlsteins überschreiten.
Hier beginnt ein Steig, der Richtung Mühlstein hinaufführt. Etwa 20 Höhenmeter unterhalb des Gipfels treffen wir auf den blau markierten Steig, der von Balbersdorf heraufzieht. Hier rechts und auf dem obersten Südostrücken des Mühlsteins zu seinem höchsten Punkt (Kreuz, Gipfel-Block in einem Glas).
Abstieg auf dem blau markierten Steig Richtung Balbersdorf. Im oberen Teil durch einen recht engen Spalt abwärts – schlanke Menschen haben an dieser Stelle definitiv einen Vorteil. Es folgt ein längerer Abschnitt im Gehgelände, bei einer Wegkreuzung geradeaus weiter. Auf etwa 600 m Seehöhe an der Balberstein-Naturbrücke (Felsentor) vorbei und in eine erdige Schlucht hinunter (seilversichert), die wir schließlich nach rechts verlassen (Steigbuch am Fuß einer Felswand).
Abstieg von den Balbersteinen. Fotos: Peter Backé
Im Gehgelände weiter talwärts, oberhalb einer Forststraße nach links und in den Balbergraben hinunter, dem wir weiter bergab bis zur Landesstraße folgen. Hier rechts und etwa 200 m, an einem Pferdehof vorbei, zur Bushaltestelle Miesenbach Abzw. Frohnbach.
Ende der Tour in Miesenbach/Balbersdorf, Bushaltestelle und Rückblick zu den Balbersteinen. Fotos: Peter Backé
Einkehrtipps für die Heimfahrt
Beim Umsteigen in Puchberg bietet sich eine Einkehr an. Aber wo – im Bahnhofsstüberl, im „Schmankerl und Trankerl“ oder doch im Parkcafé Langegger? Sparmeister-Alternative: Jausen- und Getränkekauf im örtlichen Supermarkt. Einfacher ist die Entscheidung bei der Heimfahrt via Piestingtal: gegenüber von der Bahnhaltestelle Miesenbach-Waidmannsfeld befindet sich der (allerdings nicht immer geöffnete) Reichentalerhof.
Wunderbare Tour – in einer Region, von der ich dachte, dass ich alles kenne und mich nichts mehr überraschen könne! Ich gebe freudig zu: Nach dem Lesen dieses phantastisch geschriebenen Beitrags weiß ich mehr als vorher!
Ganz ehrlich: Ich wünsche mir mehr Beiträge von Peter auf „Bahn zum Berg“.