Kieneck

Wieder gut markierte Pfade. Foto: Birgit Matzinger

Die Randzeiten der Wandersaison, also früh im Frühling und im Spätherbst, haben auch wirklich schöne Touren zu bieten, auch wenn sie nicht allzu hoch oben sein dürfen. Für solche Zeiten, und natürlich auch in der Hauptsaison, bieten sich die Teile der Wiener Alpen an, die eben nur knapp über 1000 Meter hoch gelegen sind. So liegt eben auch die Enzianhütte am Kieneck. Und da man auf dieser Tour viel Zeit im Wald verbringt und es nie ausgesetzt oder gefährlich ist, eignet sie sich auch für Tage ohne strahlenden Sonnenschein, aber dafür mit leichtem Nieselregen. Und genau bei der Suche nach einer Tour für nicht perfektes Wanderwetter bin ich eben auf das Kieneck gestoßen. So kann man zwei wunderbare Tage in den Wiener Alpen verbringen, wobei der erste kürzere Tag gemütlich am späten Vormittag starten kann und der zweite Tag schön tagesfüllend angelegt ist. Man kann die Tour natürlich auch andersrum gehen.

In knapp einer Stunde ist man von Wien Meidling in Weissenbach an der Triesting und spaziert dort los.

Von Weissenbach an der Triesting aufs Kieneck

Ein Mann am Bahnhof, der sich als Besitzer des Heimatmuseums herausstellt, versucht uns ebendieses schmackhaft zu machen. Da wir aber nicht zu spät auf der Hütte ankommen wollen, verschieben wir den Museumsbesuch auf ein andermal. Es warten noch circa 16 Kilometer und circa 1100 Höhenmeter im Aufstieg und circa 360 im Abstieg auf uns. Also gehen wir stattdessen die Niemtalstraße entlang und biegen nach knapp 30 Minuten und nach dem Örtchen Niemtal rechts auf eine Forststraße in Richtung ‘Rehgras Eberbach’ ab. Von hier aus geht es quasi querfeldein auf einem grün markierten Weg nach Furth an der Triesting.

Am Weg nach Furth an der Triesting. Foto: Birgit Matzinger
Am Weg nach Furth an der Triesting. Foto: Birgit Matzinger

In Furth angekommen biegt man gegenüber von einem Gasthaus links ab und geht dann links am Pfarramt vorbei. Man folgt der Straße geradeaus und verlässt die Straße in einer Rechtskurve auf eine Wanderweg. Rund 700 Höhenmeter trennen einen nun noch von der Enzianhütte. Auf kleinen Wegen und Forststraßen geht es nun stetig auf rot markierten Wegen über den Atzsattel, den Geißruck und den Almeskogel bergauf. Der Weg ist gut markiert und man kann sich quasi nicht verirren.

Auf wunderschönen Waldwegen bergauf. Foto: Birgit Matzinger
Auf wunderschönen Waldwegen bergauf. Foto: Birgit Matzinger

Wir erreichen nach 5 Stunden die Hütte, wobei wir circa 45 Minuten pausiert und gejausnet haben. Mittlerweile ist uns schon ganz schön heiß und wir freuen uns auf einen großen Apfelsaft gespritzt.

Aussicht bei der Enzianhütte. Foto: Birgit Matzinger
Aussicht bei der Enzianhütte. Foto: Birgit Matzinger

Nach einem fabelhaften Abendessen fallen wir müde ins Bett ganz alleine in einem der Lager und freuen uns auf den langen morgigen Wandertag.

Vom Kieneck zurück nach Weissenbach

Am nächsten Morgen starten wir nach dem Frühstück los, denn heute legen wir rund 24 Kilometer und etwa 900 Höhenmeter im Aufstieg und circa 1600 im Abstieg zurück. Wir gehen die Forststraße vor der Hütte kurz entlang nur um gleich bei den Wegweisern rechts in den Wald abzubiegen. Wir gehen am Wanderweg 404 (rot-weiß-rot markiert) durch den Wald.

Wieder gut markierte Pfade. Foto: Birgit Matzinger
Wieder gut markierte Pfade. Foto: Birgit Matzinger

Es geht zum Teil auch steiler bergab, bis es dann nach circa 45 Minuten wieder flacher wird und man nur sanft immer wieder bergauf und bergab geht. Vor dem Hocheck geht es dann noch einmal bergauf, sodass man sich die Rast knapp viereinhalb Stunden nach dem Start wirklich verdient hat. Es gibt dort auch einen Aussichtsturm (Weyringer-Warte) mit Jausenplatz und ein Schutzhaus, wobei dieses, als wir dort sind, eher unaufgeräumt ist. Wir stillen trotzdem unseren Durst (gegen freiwillige Spende) und sind die einzigen Gäste. 

Ausblick von der Aussichtswarte. Foto: Birgit Matzinger
Ausblick von der Aussichtswarte. Foto: Birgit Matzinger

Vom Hocheck nehmen wir bei den Wegweisern den linken Weg in den Wald und gehen von nun an stetig bergab auf einem kurz noch rot und blau markierten Weg, der aber bald gelb markiert ist. Bei einem weiteren Wegweiser nach circa 30 Minuten wählen wir wieder den linken Weg und steigen weiter über den Kienberg ab. Als der Weg dann abflacht kommen wir zu einer sternförmigen Kreuzung. Hier soll man die Forststraße wählen, der links an einem Hochstand vorbei führt. Wir gehen nämlich kurz in die falsche Richtung, bemerken es aber glücklicherweise recht bald. Bei der nächsten Kreuzung geht man wieder links und folgt der Forststraße bis sie bei einem Parkplatz zu einer Straße kommt. Dort geht man wieder links und biegt sogleich rechts auf die Hainfelder Straße. Dieser folgt man bis zum Bahnhof. Dort kommen wir nach circa sieben Stunden inklusive 45 Minuten Pause an. Nach circa einer Stunde ist man dann auch schon wieder zurück in Wien Meidling.

Fazit

Eine wirklich schöne Tour in den Wiener Alpen, die aufgrund der niedrigen Lage und den vielen Waldwegen auch für kältere Tage und Regentage geeignet ist. Die Enzianhütte hat zudem wirklich gutes Essen und einen schönen Ausblick.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.800 HM   1.800 HM   38 km   GPX Track

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