Die Rofanspitze (2.259 Meter) ist ein toller Panoramaberg in (fast) alle Richtungen mit einem herrlichen Bergsee, dem Grubersee. Ich mag besonders die Möglichkeit, einen Rundweg zu gehen rundum das vielgliedrige plateau-ähnliche Rofangebiet mit Einkehrmöglichkeiten an der Rofan-Seilbahnbergstation. Die Tour ist super erreichbar mit den Öffis ab München und Rosenheim: Als Tagestour oder auch mit Übernachtung auf der gemütlichen Erfurter Hütte, die direkt neben der Bergstation der Seilbahn liegt und von wenigen Wochen abgesehen ganzjährig geöffnet hat. Wenn man zwei Tage Zeit hat, kann man natürlich auch statt der Seilbahn zu Fuß auf und/oder absteigen, das sind dann 800 Höhenmeter mehr.
Der Start ist beispielsweise am Münchner Hauptbahnhof mit dem Eurocity der ÖBB nach Italien um 07:34 (Zustieg möglich in München Ost oder Rosenheim). Auch 2 Stunden später fährt wieder ein EC. Dazwischen fahren Nahverkehrszüge der BRB bis Kufstein, wo man Anschluss mit der ÖBB Jenbach hat. Gerade wenn man zu mehreren unterwegs ist oder ein Monatsticket hat, kann das deutlich billiger sein als der bequemere EC. In Jenbach steigt man um in den Bus hinauf direkt bis zur Rofanseilbahn Talstation in Maurach. So heißt die Bushaltestelle auch.
Über die Grubascharte auf die Rofanspitze
Wenn man die Seilbahn nutzen will, beginnt der Wanderweg direkt an der Bergstation. Der Normalweg zur Rofanspitze ist beschildert. Nach der Mauritzalm rechts halten führt der Weg 401 flach und recht gleichmäßig über das plateauähnliche, malerische Gelände bis zur Grubascharte (2.102 Meter). Von da hat man die Rofanspitze mit allen Pfaden zum Gipfel vor sich gut im Blick. Unterhalb liegt der wunderschöne Grubersee, der je nach Lichtverhältnissen mal blau, mal silber, mal grün schillert.
Fotos: Markus Büchler
Rechts neben der Rofanspitze sieht man den Sagzahn und das Vordere Sonnwendjoch (2.224 Meter), wo auch ein schöner Höhenweg hinüberführt (Verlängerungsoption!). Mehrere Pfade führen auf die frei stehende Rofanspitze (2.259 Meter) mit ihrem herrlichen Rundumblick. Ich empfehle, erst den Gipfel auf dem Hauptweg zu unterqueren, dann von Osten hinaufzusteigen, um dann nach Westen über den Gratweg zurück zur Grubascharte zu wandern.
An der Grubascharte gabelt sich der Weg. Wenn man nicht den selben Weg zurückgehen will, ist die Route über das Spieljoch (2.236 Meter) sehr schön. Man umrundet erst die Südwand des Roßkopf und die Seekarlspitze auf einem schmalen, schönen, vereinzelt etwas abschüssigen Wanderpfad. Vom Spieljoch geht es dann hinunter, teils steil, bis zur Einmündung auf den vom Hochiss kommenden Hauptweg zurück zur Erfurter Hütte (= Seilbahn-Bergstation).
Für den Aufstieg habe ich mit viel Schauen und Genießen rund 2 Stunden gebraucht. Zurück über das Spieljoch dauert ähnlich lang.
Freilich kann man die Tour auch andersrum, im Gegenuhrzeigersinn gehen. Um den Weg richtig zu finden, lade dir eine gute App herunter. Ich empfehle die tschechische Mapy.cz da kann man auch ganz Tirol (und alle anderen Teile der Welt) als Wanderkarte lokal aufs Handy herunterladen und ist dann unabhängig von Mobilfunkempfang.
Rückfahrt wie Hinfahrt.
Besonderer Tipp für Eisenbahnfans:
In den Monaten Mai mit Oktober fährt auch die historische Achenseebahn, eine Dampf-Zahnradbahn zwischen Maurach und Jenbach hin und her. Fahrzeiten und -preise findet man hier.
Anmerkung zur An- und Abreise
Es gibt auch einen Bus der DB Regiobus vom Tegernsee nach Maurach Rofanseilbahn-Talstation! Das ist auch eine sehr supere Option! BRB zum Tegernsee und dann in den Bus – wenn man weiß, dass am Tegernsee kein größerer Stau ist. Das ist oft der Fall an schönen Ausflugstagen und dann steckt der Bus natürlich auch fest. Total lästig ist jedoch, dass die DB Regiobus ihren Bus nicht im DB Navigator anzeigt (Stand: Oktober 2022). Den haben die Helden der Bahn irgendwie vergessen und es heißt dann „keine Verbindung gefunden“, obwohl es ja gleich zwei gibt. Den DB-Bus und die oben geschilderte ÖBB-Anfahrt. Vom Tegernsee ist es die Linie 9550. Fachkundige Nerds (wia i…) können den Fahrplan als PDF (!) auf der Website der DB Regiobus herunterladen, wenn sie ihn dort unter sämtlichen Linien finden. Und zwar so: dbregiobus-bayern.de aufrufen, dann auf Fahrplan gehen, dort auf Fahrplandownload im Suchfeld nach 9550 suchen und dann das PDF öffnen und über den ganzen Fußnoten und Ausnahmen meditieren… Wie im 20. Jahrhundert, wer sich noch an die Kursbücher erinnern kann. Fehlt nur, dass man ihn sich faxen lassen muss 😉 Das ist jedenfalls wieder ein Paradebeispiel für die „Organisiertheit“ der DB AG… Ich fahr lieber ÖBB über Jenbach.