Iss was am Hochiss!

Foto: Markus Büchler

Eine wunderschöne und abwechslungsreiche Rundwanderung hab ich für Euch im Tiroler Rofan. Super erreichbar mit den Öffis ab München und Rosenheim und wer will mit Seilbahnunterstützung. Es ist eine Wanderung, wenngleich am Dalfazer Kamm Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig ist. Wenn mit verschneiten oder vereisten Wegen zu rechnen ist, gibt es Varianten, denn drei Wege führen auf den Hochiss (2.299 Meter).

Die Tour kann mit Seilbahn als Tagestour gegangen werden oder auch mit Übernachtung auf der Erfurter Hütte (Alpenverein; fast ganzjährig geöffnet) oder der nahe gelegenen Dalfazalm (privat, geöffnet Mai mit Oktober). Ich habe auf der Dalfazalm übernachtet, da die Erfurter ausreserviert war – und mich sehr wohl gefühlt.

Der Start ist beispielsweise am Münchner Hauptbahnhof mit dem Eurocity der ÖBB nach Italien um 07:34 (Zustieg möglich in München Ost oder Rosenheim). Auch 2 Stunden später fährt wieder ein EC. Dazwischen fahren Nahverkehrszüge der BRB bis Kufstein, wo man Anschluss mit der ÖBB Jenbach hat. Gerade wenn man zu mehreren unterwegs ist oder ein Monatsticket hat, kann das deutlich billiger sein als der bequemere EC. In Jenbach steigt man um in den Bus hinauf direkt bis zur Rofanseilbahn Talstation in Maurach. So heißt die Bushaltestelle auch.

Zur Erfurter Hütte per Seilbahn oder zu Fuß

Statt der Seilbahn kann man die gut 800 Höhrenmeter natürlich auch zu Fuß aufsteigen. Ich persönlich bin kein Seilbahn-Fan. Aber die Wege und der Aufenthalt hoch oben finde ich schon sehr viel schöner als der Aufstiegsweg durch den Wald. Habe mich daher für die Seilbahn entschieden und eine umso längere Rast am Hochiss.

3 Wegalternativen

An der Bergstation (20m danaben die Erfurter Hütte) angekommen, hat man drei Wege: Einmal direkt auf den Hochiss, zum anderen die viel ruhigere und etwas längere Route über die Dalfazalm, vorbei am Steinernen Tor und zum Dritten über den etwas ausgesetzten Dalfazer Kamm.

Ich empfehle den Aufstieg via Dalfazalm, vorbei am Aussichtspunkt „Steinernes Tor“ und bei trockenem Wetter und schneefreiem Weg den Rückweg via Dalfazerkamm. Ruhig trotz Seilbahnnähe, abwechslungsreich, tolles Panorama in alle Richtungen, Einkehrmöglichkeiten an der Dalfazeralm sowie an der Seilbahn-Bergstation.

Fotos: Markus Büchler

Zum Weg gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass er schön ist. Kurz vor dem Hochiss-Gipfel ist eine kleine seilversicherte Stelle. Da muss man ein paar Meter sich am Seil festhaltend „klettern“. Ist aber wirklich problemlos zu schaffen. Und wenn sich da wirklich jemand fürchtet, kann man auch umkehren und kurz vorher am Grat, wo der Weg zum Dalfazer Kamm abzweigt, bestens sitzen, brotzeiten und schauen.

Fotos: Markus Büchler

Beim Weg über den Dalfazer Kamm muss man schon Obacht geben. Es ist ein Weg mit einer ebenfalls sehr einfachen kleinen „Kletterstelle“. Wer die am Hochiss geschafft hat, schafft auch diese. Am Ende der Kammstrecke, bestehend aus Dalfazer Kamm, Dalfazer Joch (2.233 Meter), Dalfazer Roßkopf (2.143 Meter) und Rotspitz (2.067 Meter) gibts dann zwei steile Wegoptionen hinunter zur Dalfazalm oder zur Erfurter Hütte. Das kann rutschig sein, bitte aufpassen.

Hinauf hab ich 2,5 Stunden gebraucht von der Seilbahn aus und herunter 1,5 Stunden. Bin aber oft stehen geblieben zum Fotografieren und Schauen und gehe generell eher langsam. Genießerisch 🙂

Freilich kann man die Tour auch andersrum, im Gegenuhrzeigersinn gehen. Um den Weg richtig zu finden, lade dir eine gute App herunter. Ich empfehle die tschechische Mapy.cz, da kann man auch ganz Tirol (und alle anderen Teile der Welt) als Wanderkarte lokal aufs Handy herunterladen und ist dann unabhängig von Mobilfunkempfang.

Rückfahrt wie Hinfahrt.

Besonderer Tipp für Eisenbahnfans:
In den Monaten Mai mit Oktober fährt auch die historische Achenseebahn, eine Dampf-Zahnradbahn zwischen Maurach und Jenbach hin und her. Fahrzeiten und -preise findet man hier.

Foto: Markus Büchler
Foto: Markus Büchler

Anmerkung noch zur An- und Abreise

Es gibt auch einen Bus der DB Regiobus vom Tegernsee nach Maurach Rofanseilbahn-Talstation! Das ist auch eine sehr supere Option! BRB zum Tegernsee und dann in den Bus – wenn man weiß, dass am Tegernsee kein größerer Stau ist. Das ist oft der Fall an schönen Ausflugstagen und dann steckt der Bus natürlich auch fest. Total lästig ist jedoch, dass die DB Regiobus ihren Bus nicht im DB Navigator anzeigt (Stand: Oktober 2022). Den haben die Helden der Bahn irgendwie vergessen und es heißt dann „keine Verbindung gefunden“, obwohl es ja gleich zwei gibt. Den DB-Bus und die oben geschilderte ÖBB-Anfahrt. Vom Tegernsee ist es die Linie 9550. Fachkundige Nerds (wia i…) können den Fahrplan als PDF (!) auf der Website der DB Regiobus herunterladen, wenn sie ihn dort unter sämtlichen Linien finden. Und zwar so: dbregiobus-bayern.de aufrufen, dann auf Fahrplan gehen, dort auf Fahrplandownload im Suchfeld nach 9550 suchen und dann das PDF öffnen und über den ganzen Fußnoten und Ausnahmen meditieren… Wie im 20. Jahrhundert, wer sich noch an die Kursbücher erinnern kann. Fehlt nur, dass man ihn sich faxen lassen muss 😉  Das ist jedenfalls wieder ein Paradebeispiel für die „Organisiertheit“ der DB AG… Ich fahr lieber ÖBB über Jenbach.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   800 HM   800 HM   10 km   GPX Track

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