Weiße Wand

Hier haben wir die Schwierigkeiten bereits hinter uns gelassen 1. Foto: Thomas Obermair

“Steht im Lawinenlagebericht eine große 3, schau bei Michael Larchers Tourentipps vorbei!” So sind wir an diesem ersten sonnigen Tag, nach einer langen von Neuschnee, Wind und Wolken geprägten Wetterphase, auf die gemütliche Tour zur Weißen Wand im Wipptal gekommen.

Bis auf ein kleines Hoppala schon vor Abfahrt des eigentlichen Zuges vom Bahnhof Innsbruck, der S3 Richtung Brenner (nicht die S4 Richtung Kufstein), verlief der Start in den Tag hervorragend, mit wolkenlosem Morgenhimmel, der eine tolle Aussicht von dem niedrigen Gipfel auf die benachbarte Serles, auch “Hochaltar Tirols” genannt, und ins Wipptal bzw. gegenüber ins Navistal.

Später durften wir sogar, durch die Bäume des vollständig bewaldeten Hanges, der Sonne beim Aufgehen zusehen. Die Heißluftballone, die wir im Osten erspähen konnten, haben das Wetter mit Sicherheit auch sehr genossen!

Während des Aufstiegs haben wir leider bemerkt, dass wohl von den früheren Niederschlägen im November kein Schnee auf diesem Berg übrig geblieben ist, was den Abfahrtsgenuss ein wenig schmälerte. Man ist doch bis zum Gipfel durchgehend in einem ostseitig ausgerichteten Wald unterwegs. Leider war an diesem Tag auch auf der Nordseite nicht viel mehr Schnee zu finden. Hier bietet sich ansonsten eine schöne Routenvariante in Richtung des Klosters “Maria Waldrast” an.

Vom Innsbrucker Hauptbahnhof gelangt man mit der S3 Richtung Brenner sehr komfortabel in nicht einmal 20 Minuten nach Matrei am Brenner. Die Verbindung geht unter der Woche und samstags alle 30 min, sonntags fährt die Linie stündlich ab.

Aufstieg

Nicht weit vom Bahnhof befindet sich der Einstieg. Einfach der B182 etwa 300 Meter gen Süden folgen, bis man den Feldweg, der recht bald mit einem Tunnel unter der Autobahn durchführt, findet. Ein Gehsteig findet sich leider nur bis ans Ende der Häuser, allerdings findet man auf dem kurzen Stück auch neben der Straße genug Platz.

Direkt neben der eher wenig befahrenen Bundesstraße machen wir den LVS-Check zum Start der Tour. Foto: Thomas Obermair
Direkt neben der eher wenig befahrenen Bundesstraße machen wir den LVS-Check zum Start der Tour. Foto: Thomas Obermair

Dem Weg folgen wir bis zum Bauernhof. Hier geht man in Richtung der Heuhütten, oder gleich rechts am Hof vorbei, um über den Sommerweg links vom Bach zu einem Hohlweg zu kommen, der zur Antoniuskapelle weiterführt. An dieser Stelle kommt auch ein Sommerweg von der nördlichen Seite Richtung des Klosters “Maria Waldrast” heraus.

Die Antoniuskapelle, Knotenpunkt einiger Wege in diesem Wald und ein schöner Platz für eine kurze Rast. Foto: Thomas Obermair
Die Antoniuskapelle, Knotenpunkt einiger Wege in diesem Wald und ein schöner Platz für eine kurze Rast. Foto: Thomas Obermair

Weiter geht es den teilweise etwas steileren Weg Richtung “Weisse Wand” hinauf. Kehren sucht man hier vergebens, die Richtung wechselt man erst bei erreichen des geschlägerten “Gipfelhanges” wieder. diesen umgeht man, um den Rücken von rechts aus Richtung Gipfel zu begehen.

Der Hochstand in diesem Schlag bietet bei der Jagd neben guter Aussicht auf Wild wohl auch gute Aussicht auf die östliche Seite des Wipptals. Foto: Thomas Obermair
Der Hochstand in diesem Schlag bietet bei der Jagd neben guter Aussicht auf Wild wohl auch gute Aussicht auf die östliche Seite des Wipptals. Foto: Thomas Obermair

Bei wenig Schnee kann der letzte, etwas schmalere und steilere Anstieg, durch die Latschen und jungen Bäume etwas trickreich sein. Die Problemstellen hat man aber schnell hinter sich gelassen, und sofort freut man sich auf die gleich zu bestaunende Aussicht!

Am Gipfel wartet die Belohnung für den Schweiß der letzten Höhenmeter auf uns, ein herrlicher Ausblick! Foto: Thomas Obermair
Am Gipfel wartet die Belohnung für den Schweiß der letzten Höhenmeter auf uns, ein herrlicher Ausblick! Foto: Thomas Obermair

Abfahrt

Vom Rücken hinunter folgen wir der Aufstiegsspur. Da es hier schon recht schmal ist, sollte man acht geben wohin die Ski fahren. Ansonsten dämpft ein weicher Rucksack einen Sturz gut ab!

Unter dem Gipfelhang queren wir aber nicht, sondern halten uns links Richtung des lichten Waldes. Nach passieren eines Stacheldrahtzauns bietet das Gelände genug Platz für ausgiebiges Wedeln zwischen den Bäumen. 

Hat man es wieder zur Kapelle geschafft, folgt man dem Sommerweg ein Stück hinab, um sich dann rechts Richtung der Wiesen zu halten. Am besten bleibt man auf der nördlichen Seite des Baches und quert diesen unten über den Sommerweg, um wieder zu dem Hof vom Beginn der Tour zu kommen.

Heimreise

Vom Bahnhof in Matrei fährt der Zug im gleichen Takt wieder Richtung Innsbruck.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:00 Std Skitour   850 HM   850 HM   8 km   GPX Track

Thomas Obermair für Protect Our Winters

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