Gaming in den niederösterreichischen Voralpen ist ein attraktives Ausflugsziel: ein schmucker Ort mit einer weithin bekannten Kartause und etlichen Wandermöglichkeiten in der näheren Umgebung. Eine historische Schmalspur-Eisenbahnlinie gibt es hier auch: die Bergstrecke der ehemaligen Ybbstalbahn.
Die Anreise in die Region um Gaming erfolgt in den meisten Fällen auf der Westbahnstrecke bis Pöchlarn, weiter geht es mit der Erlauftalbahn nach Scheibbs, wo wir in den Linienbus umsteigen. Unter der Woche gibt es auch eine direkte Busverbindung von Amstetten. Die Öffis verkehren im Mostviertel in den meisten Fällen sehr pünktlich, so dass die Anschlüsse in aller Regel gut „halten“.
Überschreitung des Dreieckbergs
Wir starten an der Bushaltestelle Pockau Maut/Abzw. Gresten und wandern 150 Meter an der Straße Richtung Gaming entlang. Bei einer Imbissstube geht es nach links auf einen Güterweg (Infotafeln). Wir überqueren den Gamingbach und erreichen eine Kreuzung, bei der wir neuerlich nach links abbiegen.
Nach etwa 20 Metern zweigt rechts ein etwas unscheinbarer Pfad in den Wald ab: Hier beginnt der nicht markierte Seidlsteig, auf dem wir – abschnittsweise recht steil – zum Nordrücken des Dreieckberg aufsteigen. Ein erster Wegweiser findet sich etwa 5 Minuten nach dem Einstieg. Am Rande eines Schlags hinauf zu einer Forststraße, die wir queren.
Auf dem Rücken geht es durch schönen Mischwald weiter aufwärts, wir passieren den höchsten Punkt (Sender) und erreichen das einige Meter nach Südosten vorgeschobene Gipfelkreuz. Eine gemütliche Bank, ein Gipfelbuch und sogar ein Thermometer gibt es hier – was für ein perfekter Platz für eine erste Rast.


Am Gipfel des Dreieckberg. Fotos: Peter Backé
Für den Abstieg bietet sich der Südwestrücken an, der weiter unten nach Westen dreht. Auch hier folgen wir einem Steig. Mächtige Laubbäume säumen unseren Weg.


Im oberen Teil des Abstiegs. Fotos: Peter Backé
Durchblicke nach Gaming, zum benachbarten Zürnerberg, aber auch zu einigen Gesäusegipfeln sowie zu Stumpfmauer, Tanzboden und Gamsstein sorgen für Abwechslung.


Am Südwestrücken. Fotos: Peter Backé
Wir queren einen Forstweg und wandern unter einer Hochspannungsleitung hindurch. Bald darauf passieren wir das Ende einer Forststraße (Bank). Weiter auf dem Rücken in einen Sattel hinab. Vor uns befindet sich der Kirchstein, ein Felsgupf mit einem prächtigen Blick auf das zu unseren Füßen liegenden Gaming und zur Kartause.

Vom Kirchstein gibt es zwei Abstiegsmöglichkeiten nach Gaming, beide haben ihre Meriten und vereinigen sich oberhalb des Ortes wieder.


Am Weg vom Kirchstein nach Gaming. Fotos: Peter Backé
Durch Gaming
Über eine Stiege geht es zur Kirchsteingasse hinunter. Hier rechts, vor der nahen Kirche links, dann auf der Straße „Im Markt“ mit einem Rechtsschwenk zur Promenade am Mitterbach, in die wir nach links einbiegen.

Bei der dritten Brücke über den Bach, kurz an der Ötscherlandstraße (Bundesstraße) entlang, sodann nach rechts auf den GeBIERgsweg, einen Themenweg, der dem beliebten isotonischen Getränk gewidmet ist, welches aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser gebraut wird.


Wasser oder doch Bier? Fotos: Peter Backé
GeBIERgsweg und Kartause
Der bestens bezeichnete Weg zieht durch Wald, dann über eine idyllische Wiese zur Kartausenmauer hinauf …

… und mündet schließlich in den Zürnerberg-Fahrweg, auf dem wir zur Ötscherlandstraße zurückwandern. Hier links.


Die Kartause aus verschiedenen Perspektiven. Fotos: Peter Backé
Während sich GeBIERgsweg bald nach rechts wendet, gehen wir geradeaus weiter, um der nahen Kartause einen Besuch abzustatten. Hier gibt es ein Hotel, ein Restaurant und eine Brauerei; sehenswert sind die Kirche, die schönen Innenhöfe, das Ensemble der Mönchszellen, die Barockbibliothek und der Prälatensaal. Wer tiefer in die Welt der 1332 gegründeten und viereinhalb Jahrhunderte später säkularisierten Klosteranlage eintauchen will, kann an einer Führung teilnehmen.



In der Kartause Gaming. Fotos: Peter Backé
Ausklang oder Verlängerung?
Beenden können wir die Tour entweder bei der Bushaltestelle Gaming Kartause, die sich beim Haupteingang des ehemaligen Klosters befindet – oder wir wandern noch etwa 10 Minuten ins Ortszentrum weiter und fahren von der Haltestelle Gaming Rathaus zurück. Letzteres bietet sich vor allem dann an, wenn wir im Ort noch einkehren (Konditorei, Gasthöfe) oder uns im lokalen Supermarkt mit einer Jause für die Rückfahrt eindecken wollen.
Apropos Rückreise: Wer früh genug dran ist und noch mehr Lust auf Natur hat, kann auf der Fahrt mit der Erlauftalbahn einen Zwischenstopp einlegen und die wildromantische Erlaufschlucht erkunden – eine sehr lohnende Kombination!