Der Stadtwanderweg 1A führt in einer abwechslungsreichen Runde von Nußdorf entlang der Donau ins Kahlenbergerdorf, über den Nasenweg auf den Leopoldsberg, weiter zum Kahlenberg und über den Nußberg wieder zurück zur Donau.
Entlang der Donau bis ins Kahlenberger Dorf
Am Anfang des Stadtwanderweges 1A verschaffe ich mir einen Überblick über den Wegverlauf. Wie angezeigt, gehe ich unter der Franz-Josefs-Bahn durch zur Donaupromenade. Vorsicht, gleich nach der Unterführung kreuzt der viel befahrene Donau-Radweg. Bitte unbedingt stehen bleiben und genau schauen. Für Radfahrer ist diese Stelle sehr uneinsichtig und nicht jeder Radler kennt den oberen Weg, der erst nach dem Donau Fritzi zur Donau herunter führt.
Ich laufe die Donaupromenade entlang, vom Nußdorfer Wehr bis zum Kuchelauer Yachthafen. Die Donau ist heute grau, wie der Himmel. Nach dem Yachthafen und vor der Kuchelau geht es nach links unter der Bahn und Schnellstraße durch ins Kahlenberger Dorf hinüber.
Über den Nasenweg auf den Leopoldsberg
Wer kennt ihn nicht, den Nasenweg auf den Leopoldsberg, so steil wie ein Nasenrücken. 250 Höhenmeter verteilt auf einen Kilometer. Schneller als in vierzehn Minuten schaffe ich den nicht. Bis jetzt.
Nach der Unterführung wende ich mich nach rechts und beginne mit dem Aufstieg 🙂 Ich komme ordentlich ins Schwitzen. Aber je höher ich steige, desto schöner wird die Aussicht auf meine geliebte Heimatstadt. Der Weg wartet mit vielen Stiegen, aufgebrochenem Asphalt, Schotter und einigen Aussichtsbalkonen auf.
Daneben im Wald verläuft ein legendärer Downhilltrail am Nasensteig für die ganz narrischen Mountainbiker. Heute sehe ich aber nur eine lebensmüde Wanderin, die sich mit Hilfe von zwei Wanderstöcken hinunterquält.
Vom Leopoldsberg zum Kahlenberg
Einigermaßen außer Atem komme ich am Leopoldsberg an. Es gibt hier oben eine Burg, eine Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Türkenbelagerungen und zwei Aussichtsplattformen. Von der hinteren blickt man auf Klosterneuburg, den Bisamberg, die Burg Kreuzenstein und ins Weinviertel hinein. Die vordere ermöglicht, das gesamte Wiener Becken und das Wiener Häusermeer zu bewundern. Die Wolken werden leider ein bisschen undicht. Gut, dass der nächste Teil der Strecke im Wald liegt. Ich laufe weiter neben der Burgmauer zum Parkplatz hinunter. Hierher fährt auch der Bus 38A (am Kahlenberg umsteigen) von Heiligenstadt herauf.
Ich entscheide mich für den Waldweg, denn er verläuft etwas weiter entfernt von der Höhenstraße als der Originalweg und beginnt zwischen öffentlicher Toilette und Parkplatz. Dieser Waldweg führt bis nach Klosterneuburg (gelbe Markierung) hinunter. Soweit will ich aber nicht, deshalb biege ich bei der nächsten Gabelung nach links ab (blaue Markierung), um nach kurzer Zeit die Höhenstraße zu überqueren und an der Hütte am Weg (Josephinenhütte), am Waldseilpark und Bogenparkour vorbei hinauf zum Kahlenberg zu gelangen.
Der riesige Parkplatz und die touristische Infrastruktur am Kahlenberg sind jetzt nicht so der Burner, deshalb bleib ich nie lange da oben. Die Aussicht ist vom Leopoldsberg ohnehin schöner, außerdem nieselt es noch immer. Obwohl, eigentlich eine angenehme Abkühlung.
Über den Nußberg zurück ins Kahlenberger Dorf
Der Stadtwanderweg 1A geht nun bei der Hotelfachschule vorbei ein Stück über die Kahlenbergerstraße hinunter zum Nußberg. Ich biege von der Straße dann nach links ab in den steilen und holprigen Schimankoweg. Was jetzt kommt, ist am Wochenende bei sonnigem Wetter Verführung pur. Zahlreiche Buschenschänken laden in den Weingärten am Nußberg zum Einkehren ein. Heute besteht die Gefahr nicht, obwohl es zu regnen aufgehört hat. Sonst absolute Empfehlung!
Nach dem Mayer am Nußberg und vor dem Sirbu biege ich links in den Unteren Weißleitenweg ab. Zuerst durch die Weingärten mit Blick auf den vorhin eroberten Gipfel, den Leopoldsberg. Dann weiter durch den Wald bergab, vorbei an einer alten Streuobstwiese zum Waldbachsteig, der recht steil aber durchaus fotogen hinunter ins Kahlenberger Dorf führt.
Zurück nach Nußdorf
Ich komme genau dort im Kahlenberger Dorf an, wo der Nasenweg beginnt und nehme gleich die erste Unterführung zur Donaupromenade. Zurück an die Donau. Heute ankert hier nur ein einziges Kreuzfahrtschiff. Ohne Passagiere.
Es ist nicht mehr weit bis zur Straßenbahn. Da ich ordentlich geschwitzt habe, freue ich mich sehr über den automatischen Duschservice knapp vorm Ziel. Danke liebes Universum (oder wem auch immer). Es beginnt ordentlich zu schütten. Waschlnass erreiche ich durch die Unterführung beim Nußdorfer Wehr die Straßenbahnstation.
Ich habe mich gerade ins Wartehäuschen verzogen, da hört es auf zu regnen. Duschservice mit perfektem Timing! Das kann was. Und als ich zuhause aus der Bim steige, scheint schon fast wieder die Sonne. Nice.
Hallo Veronika,
vielen Dank für die tolle Tourbeschreibung! Ich bin hier in Wien nur zu Gast und kenne mich kaum aus. Aber meine Leopoldsbergtour.hat dank der detaillierten Beschreibung super geklappt. Ein bisserl faul war ich allerdings und bin mit der u4 und dem 38A angereist. Es war ein wunderbarer Tag und ich bekam obendrein viel Wissenswertes über Wien von einem.âlteren Herrn erzählt. VG Barbara
Liebe Barbara! Freut mich sehr dass dir mein Lieblings-Stadtwanderweg auch gefallen hat. Du musst wieder mal nach Wien kommen und dir die anderen Stadtwanderwege anschauen 😉 Jeder hat etwas besonderes. Liebe Gruß, Veronika