Der Wiener Stadtwanderweg 10 führt an Wiens östlichen Stadtrand. Zwischen Feldern, einem Naturschutzgebiet, dem Wiener Müllberg und einer stillgelegten Bahnlinie spaziert man eine Runde durchs Flachland in LiDo.
Breitenlee
Der Bus 24A bringt mich vom Kakraner Platz nach Breitenlee, beim Friedhof steige ich aus. Die Strecke kenne ich von Fahrten zum Ikea Nord und von bereits verdrängten Besuchen im Bogi-Park Indoor Spielplatz. Auch das Wiener Tierquartier befindet sich hier. Ein bisschen trostlos durch neues Siedlungs- und Gewerbegebiet und Feldern, bei denen ich mir immer denken muss, wie lange hier noch Landwirtschaft betrieben wird, gondelt der Bus in die Vorstadt. Umso überraschter bin ich über den dörflichen Charakter von Breitenlee.


Bushaltestelle und das Landgut der Schotten. Fotos Veronika Schöll
Bei der Haltestelle Friedhof beginnt der Stadtwanderweg. Weil ich den bekannten Holzpfeil nicht gleich finde, entscheide ich mich, in die entgegen gesetzte Richtung zur geplanten zu wandern, funktionieren tut der Weg sowieso in beide Richtungen.
Entlang der Breitenleer Straße komm ich an der Pfarrkirche St.Anna und der Landwirtschaft des Schottenstifts vorbei. Hier gibt es einen Hofladen, der Freitag und Samstag geöffnet ist. Leider ist heute Sonntag. Vorbei am Schulmuseum (geschlossen) und dem Dorfheurigen, in dem man nach Abschluss der Runde zünftig einkehren könnte, gelange ich zum Peischerwasser. Das ist leider, wie alle anderen Schotterteiche hier in privater Hand, eingezäunt und verbaut.


Breitenleer Pfarrkirche St. Anna und nette Einkehr. Fotos Veronika Schöll
Norbert-Scheed-Wald
Weiter zum Norbert-Scheed-Wald, einem Naturschutzgebiet, das die Stadt Wien seit 2015 betreut. Hier befindet sich der alte Verschubbahnhof Breitenlee. Baubeginn war 1916, die Fertigstellung der gesamten Anlage ist den Kriegswirren des ersten Weltkriegs zum Opfer gefallen. Die Stadt macht das Gebiet rund um der Rest der 1945 stillgelegten Bahnlinie zum größten Renaturierungsprojekt Wiens.
Neugierige wie ich gelangen über einen der zahlreichen Trampelpfade zu den Ruinen der Bahntrasse.


Schätze im Norbert-Scheed-Wald. Fotos Veronika Schöll
Rautenweg
Über den „Wien Rundumadum“ Weg auf einer langen Geraden weiter Richtung S2 Schnellstraße, eine „romantische“ Schleife zwischen Schnellstraße und Möbelhäusern gezogen, wandere ich weiter in die entgegengesetzte Richtung, entlang des begrünten Wiener Müllbergs, der Deponie Rautenweg. Übrigens die einzige nennenswerte Erhöhung (200m) auf diesem Stadtwanderweg. Wer den asphaltierten Weg meiden möchte, kann auch den Wiesenweg entlang der alten Bahntrasse wählen. (Titelbild)


Zwischen Müllberg, Feldern, Schnellstraße und Naturschutzgebiet. Fotos Veronika Schöll
Beim Rautenwegbiotop dreht der Weg zurück ins Siedlungsgebiet. Rechts in den Rautenweg abbiegen und eine der zahlreichen Querverbindungen nutzen, um zur Breitenleer Straße, zum Breitenleer Friedhof und zur Bushaltestelle zurück zu gelangen.
Nicht ohne vorher beim Automaten des Schottenstifts zwei Flaschen köstlichen, frischen Apfelsafts für zuhause zu ziehen. Also ich zumindest. Ich kann an Hofläden, Bauernläden etc. nicht vorbei gehen und der Rucksack ist war bis dahin leer.


Zurück nach Breitenlee, entlang der schottischen Obstgärten. Fotos Veronika Schöll