Aussichtsreiche Tour von Leobendorf über die Burg Kreuzenstein, das Goldene Bründl, Michelberg und Waschberg nach Stockerau. Es gibt viel zu entdecken, also auf ins Weinviertel.
Burg Kreuzenstein
Die Burg Kreuzenstein ist Wienerinnen und Wienern ein Begriff, fast alle haben in ihrer Schulzeit einen Ausflug dahin gemacht. Die Burg ist auch wirklich sehenswert, ihre Grundmauern stammen aus dem Mittelalter, nach ihrer Zerstörung im Dreisigjährigen Krieg wurde sie im neunzehnten Jahrhundert wieder aufgebaut. Ihre Einrichtung enthält bedeutende Sammlungen von mittelalterlichen Waffen, Kunst- und Alltagsgegenständen. Aber das lässt man sich am besten bei einer Führung in der wärmeren Jahreszeit erklären. Sehenswert ist dann auch die spannende Greifvogelvorführung.

Die Burg ist die erste Station auf meiner kleinen Erkundungstour durchs südliche Weinviertel. Vom Bahnhof Leobendorf ist der Weg angeschrieben und ich wandere über die Hauptstraße und auf einem Waldweg der historischen Anlage entgegen. Einmal rund um die Burg und am großen Parkplatz vorbei führt mich meine Tour über den Rohrwaldweg, vorbei am Pferdehof Schallerhof zur Schönen Aussicht (Jausenplatz) sanft bergauf.

Dann wieder durch den Wald abwärts zum Gasthaus Goldenes Bründl. Der Schnitzelduft weht mir schon von weitem entgegen und zahlreiche Hungrige eilen beim „Zwölfeläuten“ der Wirtsstube entgegen. Meine gute Jause ist im Rucksack, deshalb widerstehe ich den Verführungen der Speisekarte.

Michelberg
Entlang der Langen Wiese, des versunkenen Dorfs und blauen Eichen weiter Richtung Michelberg. Tafeln entlang des Lehrpfades erklären die vorher genannten Namen und Begriffe. An einer flachen Einsattelung biege ich nach links ab und folge dem Wegweiser zum Michelberg. Der Boden ist hier recht lehmig und ich wandere auf „dicken“ Sohlen weiter.

Vorbei an weitläufigen Feldern führt der Weg wieder in den Wald und über einen schönen Kreuzweg auf die flache, unbewaldete Kuppe des Michelbergs. Rundum-Aussicht und eine kleine Kapelle krönen diesen herrlichen Kraftplatz. Es lohnt sich, die Geschichte dieses Ortes auf der großen Info-Tafel neben den Grundrissen der ursprünglichen Kapelle nachzulesen. Nach dieser Weiterbildung genieße ich die Aussicht und meine Jause.


Waschberg
Weiter zu den beiden Waschbergen, einer mit „echtem“ Gipfelkreuz, für mich etwas unerwartet im hier doch recht flachen Weinviertel. Bemerkenswert ist aber auch die unglaublich tolle Aussicht auf Wien aus diesem interessanten Winkel.

Den Waschberg mit dem Gipfelkreuz erreiche ich über ein schmales Wiesenwegerl. Dieses führt dann zurück zu einer Forststraße, die mich nach Leitzersdorf bringt.

Wochentags könnt man in Leitzersdorf in den Bus nach Stockerau steigen. Heute ist aber Sonntag und deshalb muss ich den folgenden, recht langweiligen Wanderteil einfach in Kauf nehmen. Die letzten Kilometer führen vom Ortsende von Leitzersorf bis nach Stockerau über einen schnürlgraden Feldweg mit sonderbarer Betonierung. Ob das wirklich genehmigt ist? Ein paar Rehe springen in der Dämmerung knapp an mir vorbei und sorgen für Abwechslung auf diesem Wegabschnitt.

Schließlich erreiche ich Stockerau. Hier bieten sich einige Einkehrmöglichkeiten. Ich hab für heute aber genug und beschließe deshalb gleich zum Bahnhof weiter zu gehen. Der Zug nach Wien kommt auch bald. Ein Stück Welt hinter Wien entdeckt und es für schön und sehenswert befunden, döse ich im warmen Zug bis Wien Mitte. Ich mag dich liebes Weinviertel!
