Das Europaschutzgebiet Verwall bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten. Durch den hohen Schutzstatus liegen die meisten Hütten eher außerhalb und dadurch fallen die meisten Wanderungen und Tagesetappen lang aus. Die schöne Umgebung und die Ruhe entschädigt aber auf jeden Fall für die Mühen. (Titelbild: Der Valschavielsee mitten im Verwall. Foto: Norman und Lisa)
Steckbrief
Tag 1: Langen am Arlberg – Neue Reutlinger Hütte | 11 km | +1.200 hm | ca. 5 Stunden |
Variante: Neue Reutlinger Hütte – Östliche Eisentaler Spitze | 3 km | +/-350 hm | ca. 2 Stunden |
Tag 2: Neue Reutlinger Hütte – Neue Heilbronner Hütte | 14 km | +500 hm/-650 hm | ca. 5 Stunden |
Tag 3: Neue Heilbronner Hütte – Gaschurn | 16 km | +750 hm/-2.100 hm | ca. 7 Stunden |
Tag 1: Zustieg zur Neuen Reutlinger Hütte
Langen am Arlberg ist für diese Wanderung ein super Startpunkt, nur wenige Meter hinter dem Bahnhof steigen wir schon an einem Forstweg Richtung Satteinser Alpe hinauf.

Nach gut 1,5 Stunden erreichen wir die Alpe, ab hier weicht der Mischwald aus Fichte und Ahorn den Weiden und Rasenmatten. Nach einer weiteren Stunde machen wir eine Mittagspause im Satteinser Täli und geniessen die Aussicht auf die Gipfel von Glattingrat und Eisentalerspitze.

Nun wandern wir den Stubener Weg in moderater Steigung in Südliche Richtung zu unserem ersten Zielpunkt der Tour. Die Neue Reutlinger Hütte ist eine Selbstversorgerhütte, welche mit einem AV Schloss versperrt ist.

Wir richten uns in der Hütte ein, Wasser haben wir beim Aufstieg schon an der Quellfassung ein paar Meter unterhalb der Hütte aufgefüllt. Da wir noch genügend Zeit haben und das Wetter zwar bewölkt ist, aber trocken bleibt, besteigen wir noch die Östliche Eisentalerspitze.

Östliche Eisentalerspitze
Die östliche Eisentalerspitze liegt westlich der Hütte, der Weg hinauf ist nicht markiert, aber bis auf wenige absturzgefährdete Stellen gut begehbar. Sehr eindrucksvoll sind die verschiedenen Gesteinsschichten die man durchwandert und die wieder andere Färbungen aufweisen.

Vom grau-weissen Orthogneis über rote und graue Glimmerschiefer und Sedimentschichten ist alles dabei. Die Wanderung durch die verschiedenen Gesteine ist wirklich sehr schön. Vom Gipfel hat man sicher einen wunderbaren Rundumblick ins Verwall und in die Silvretta. Wir aber konnten heute leider nur die Wolken betrachten.

Tag 2: Neue Reutlinger Hütte – Neue Heilbronner Hütte
Nach einer feinen Nacht auf der Hütte starten wir am nächsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen unseren zweiten Tag und wandern durch das Pfluntal nach Osten.

Am Steeser Weiherli kommen wir nach einer guten Stunde an und wechseln dann auf die andere Seite des Tales und umrunden den Drosberg auf einem engen Trampelpfad. Die Wegfindung ist teilweise anspruchsvoll, vor allem in den steilen Wiesenhängen unterhalb des Drosbergkopfs hat der Starkregen immer wieder Abschnitte des Weges weggespült.

Nach gut 3 Stunden Wegzeit erreichen wir das Silbertaler Winterjöchle und machen eine ausgedehnte Mittagsrast. Dann überqueren wir die Rosanna an der Wasserfassung und wandern nochmals 2 Stunden den Shared Trail zur Neuen Heilbronner Hütte hinauf.

Tag 3: Neue Heilbronner Hütte – Gaschurn
Frühmorgens starten wir unsere letzte Etappe und wandern zum Gaschurner Winterjöchle hinauf. Die Morgensonne spiegelt sich in den Seen und bildet eine wunderschöne Kulisse.

Ab dem Kessisee geht’s wieder steil abwärts bis zur Talsohle des Valschavieltals. Hier wandern wir den Forstweg entlang, bis wir nach ca 2 Stunden nach Süden abzweigen und den steilen Pfad zur Alpe Gibau hinauf steigen.

Auf der Alpe Gibau kann man nach vorheriger Anmeldung Einkehren und auch Übernachten. Wir füllen hier unser Wasser auf und wandern weiter über den Schassnergrat Richtung Versalhaus.

Hier machen wir eine Mittagsrast mit Blick auf den Hochmaderer. Auch die Mure an der Silvretta-Hochalpenstrasse können wir sehen und hören immer wieder die Sprengungen von den Aufräumarbeiten. Jetzt steigen wir noch den sehr steilen Pfad nach Tafamunt hinab.

Hier bietet sich auch eine Einkehr im Alpstöbli an um die müden Füsse vor dem letzten Abstieg nochmals rasten zu lassen. Dann wandern wir noch den Waldweg Richtung Gaschurn hinab, wir wählen den Weg mit moderatem Abstieg über den Kilknerwald.
