Von Annaberg über den Tiroler Kogel nach Türnitz
Die Überquerung der Türnitzer Alpen ist im Winter eine beliebte Skitour. Aber im goldenen Herbst auch nicht zu verachten. Und die perfekte Öffi-Tour!
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Kempten zu dieser Tour für dich finden.
Es heißt früh aufstehen an diesem Oktober-Sonntag. Die Uhr wurde bereits auf Winterzeit gestellt und da ist’s dann schon um halb 5 recht finster.
Von Wien aus könnte man auch ohne Umsteigen den Bus nach Mariazell nehmen, aber ich fahr lieber mit dem Zug. Von St. Pölten geht’s mit dem Triebwagen Richtung Schrambach (in Traisen muss man in den bereits wartenden Zug umsteigen). Die Bushaltestelle in Schrambach liegt ein kleines Stück weg vom Bahnhof Richtung Türnitz.
Der Morgennebel hat sich mittlerweile ganz verzogen – die Ausblicke von Annaberg aus sind fantastisch.
Blick Richtung Ahornberg bzw. Ötscher. Fotos: Birgit Reiter
Nach einem Abstecher zur Ginselkluft und Besichtigung der sehr sehenswerten Wallfahrtskirche muss man ein kleines Stück die Straße zurück bis zum Parkplatz, dort geht es die Forststraße entlang (Waldmarkweg) bis zum Gscheid.
Wallfahrtskirche von außen und innen. Fotos: Birgit Reiter
Durch den Wald zum Gscheid. Fotos: Birgit Reiter
Nun folgt man dem Wegweiser Richtung Annaberger Hütte, es folgen knapp 2 Kilometer Forststraßenhatscher, das letzte Stück führt über eine Wiese mit wunderbaren Rundumausblicken.
Die Forststraße entlang; letzter Anstieg zum Annaberger Haus. Fotos: Birgit Reiter
Nach einer kurzen Getränkepause auf der Hütte gehe ich weiter über das baumfreie Plateau, die Aussicht ist herrlich.
Hochebene beim Tiroler Kogel; Überstieg auf dem Weg Richtung Eibl. Fotos: Birgit Reiter
Der Pfad führt anschließend durch lichten Wald den Kamm entlang; ich betrete hier offenbar das Revier eines Auerhahns.
Meine Freude, dieses Tier das erste Mal in freier Wildbahn zu sehen, schlägt bald um in Abwehrhaltung. Nur mit einem Stock kann ich mir das aggressive Tier vom Leib halten, das Handy fällt mir dabei die Böschung runter, bekommt aber glücklicherweise keinen Kratzer ab.
Nun geht es etwas steiler den Wald hinunter, an der kleinen Österleinbrunnhütte, der Bergrettungshütte des AV St. Pölten, vorbei und wieder auf Pfaden durch schönen Herbstwald.
Waldpfade. Fotos: Birgit Reiter
Ich gelange zu den Wiesen des Karnerhofspitzes, die sich wunderbar für eine Jausenpause eignen.
Auch die Freifläche mit herrlichen Bergahornbäumen würde sich als Rastplatz anbieten.
Wieder folgt ein kurzer Abstieg durch den Wald bis zum Bäreneck, hier besteht die Möglichkeit, zum Eibl und zur Teichhütte weiterzuwandern und von dort runter nach Türnitz zu gehen.
Bäreneck; Abstieg nach Türnitz. Fotos: Birgit Reiter
Ich nehme jedoch den direkten Weg nach Türnitz. Ich erreiche einen Bauernhof und ab dort muss man dann 2,5 Kilometer die Asphaltstraße bis zur Bushaltestelle in Türnitz wandern. Von Türnitz fährt am Sonntag der Bus zweistündlich, ich habe den früheren nicht erwischt. Ich schaue beim Wandern selten auf die Uhr und fotografiere viel, wenn man ein bissl „zielstrebiger“ unterwegs ist, sollte sich der frühere gut ausgehen. Allzu viel zu sehen gibt es in Türnitz nicht, das nächste Mal würde ich über den Eibl gehen, das würde sich für den Bus um 15:45 gut ausgehen (eventuell sogar mit kurzer Einkehr in der Teichhütte).
Fazit
Wunderschöne Überschreitung – auf der Etappe von Annaberg zum Tiroler Kogel ist viel los, dann treffe ich nur mehr auf einige wenige Wander:innen. Eine Tour, die fast ganzjährig möglich ist, im Winter evtl. auch mit Schneeschuhen.