Hechlsteinrunde: Rad- und Gratvernügen am südlichen Rand vom Toten Gebirge

Abstieg über den Normalweg mit Blick zum Hochtausing. Foto: Martina Friesenbichler

Steckbrief

Start/Ziel: Stainach/Irdning BahnhofTourdaten Fahrrad: 27 km, +/-500 HmTourdaten Wanderung: 10 km, +/-700 Hm

Wenn sich schon einmal Gelegenheit ergibt, zwei Rundtouren miteinander zu kombinieren muss man die Chance gleich beim Schopf packen. Genau das steht heute am Programm: die gemütliche Spechtensee-Radrunde zum Genießen und die Überschreitung des Hechlsteins über den Westgrat, die eine anregende Kraxelei (teilweise seilversichert, Klettererei im Schwierigkeitsgrad I-II) mit tollen Ausblicken verspricht.

Mein Tag beginnt zeitig – mit dem Frühzug aus Graz geht´s ins Ennstal. Um 7:30 Uhr starte ich dann in Stainach in die Spechtensee-Runde. Ich fahre sie gegen den Uhrzeigersinn von Stainach über Niederhof bis Wörschachwald und später über Klachau und Untergrimming zurück nach Stainach. Vom Bahnhof schlage ich mich zum Hauptplatz durch und folge der Grazer Straße nach Niederhof. Dort beginnt die Auffahrt über den Aisleiterweg Richtung Spechtensee und Wörschachwald. Zuerst noch auf Asphalt, bald aber auf einer Schotterstraße und beinhah autofrei fahre ich – der Beschilderung folgend – bis zum Wörschachwalderhof. Dort angekommen kann ich noch die Asphaltstraße bis zum Fahrverbot hinaufkurbeln und mein Rad diebstahlsicher in den Brennesseln abstellen – ein prickelndes “Vergnügen”.

Hauptplatz Stainach. Foto: Martina Friesenbichler
Hauptplatz Stainach. Foto: Martina Friesenbichler
Spechtensee-Runde nach Wörschachwald. Foto: Martina Friesenbichler
Spechtensee-Runde nach Wörschachwald. Foto: Martina Friesenbichler
Wechselzone oberhalb vom Wörschachwalderhof. Foto: Martina Friesenbichler
Wechselzone oberhalb vom Wörschachwalderhof. Foto: Martina Friesenbichler

Vorbei an einem Gehöft geht es linker Hand in den Wald, bis ich die Weggabelung Grantsch Ifong erreiche. Ein interessanter Name, dessen Bedeutung mir auch nach einer tieferen Recherche unerschlossen bleibt. Hier halte ich mich links und folge der Forststraße Richtung Hechlstein West. Nach etwa 1,5 Kilometern verlasse ich diese wieder und steige durch den Wald und später über eine freie Fläche bis zum Struwin-Sattel auf.

Struwin-Sattel. Foto: Martina Friesenbichler
Struwin-Sattel. Foto: Martina Friesenbichler

Hier wird der Pfad schmäler und durch Latschengassen geht es weiter bergwärts bis zu einer markanten Felsnadel. Leichte Kletterei (I–II) sorgt für ein angenehmes Prickeln, wobei heiklere Passagen mit Seilen gesichert sind. Vor dem Hauptgipfel erreiche ich den Hechlstein-Westgipfel (1.770 Meter) mit einem kleinen Kreuz und mit Blick auf den Hauptgipfel. Es folgt ein kurzer Abstieg in eine Scharte, dann steh ich auch schon vor dem seilversicherten und steilen Gipfelaufschwung zum Hechlstein (1.814 Meter). Ein atemberaubender Ausblick in alle Richtungen tut sich auf und am Gipfel ist auch jede Menge los. Hundertschaften von Flugameisen möchten gemeinsam mit mir die tolle Aussicht genießen. Da möchte ich gar nicht lange stören und steige deshalb einige Meter zu einem wesentlich ruhigeren Rastplatz ab.

Felsnadel beim Aufstieg. Foto: Martina Friesenbichler
Felsnadel beim Aufstieg. Foto: Martina Friesenbichler
Westgipfel (1.770 Meter) mit Blick zum Hauptgipfel. Foto: Martina Friesenbichler
Westgipfel (1.770 Meter) mit Blick zum Hauptgipfel. Foto: Martina Friesenbichler
Grimming und Dachstein. Foto: Martina Friesenbichler
Grimming und Dachstein. Foto: Martina Friesenbichler
Traweng, Sturzhahn und Großes Tragl (von links nach rechts). Foto: Martina Friesenbichler
Traweng, Sturzhahn und Großes Tragl (von links nach rechts). Foto: Martina Friesenbichler
Seilversicherter Gipfelaufschwung (B-Klettersteig). Foto: Martina Friesenbichler
Seilversicherter Gipfelaufschwung (B-Klettersteig). Foto: Martina Friesenbichler
Hechlstein (1.814 Meter). Foto: Martina Friesenbichler
Hechlstein (1.814 Meter). Foto: Martina Friesenbichler

Nach der Überschreitung geht es – anfangs in leichtem Auf und Ab – den einfacheren Normalweg hinunter. Bei einer Lichtung folge ich dem Weg 297, bis ich wieder die Weggabelung erreiche, bei der ich beim Aufstieg links abgebogen bin. Über den bekannten Weg wandere ich zurück zu meinem Rad.

Abstieg über den Normalweg mit Blick zum Hochtausing. Foto: Martina Friesenbichler
Abstieg über den Normalweg mit Blick zum Hochtausing. Foto: Martina Friesenbichler
Weg 297 zum Wörschachwalderhof. Foto: Martina Friesenbichler
Weg 297 zum Wörschachwalderhof. Foto: Martina Friesenbichler

Nach einer kurzen Pause in der Rad-Wechselzone genieße ich die klimatisierte Abfahrt durch den schattigen Wörschachwald. Über Klachau und Untergrimming rolle ich schließlich entspannt zurück nach Stainach.

Einstieg in den Grimming-Nordanstieg. Foto: Martina Friesenbichler
Einstieg in den Grimming-Nordanstieg. Foto: Martina Friesenbichler
Pürgg. Foto: Martina Friesenbichler
Pürgg. Foto: Martina Friesenbichler

Fazit

Diese Kombi aus gemütlicher Radrunde und aussichtsreicher Überschreitung bietet Abwechslung pur – von entspanntem Dahinradeln bis zur leichten Kraxelei mit Gipfelpanorama. Beide Touren lassen sich übrigens auch separat unternehmen: Die Radrunde startet und endet in Stainach, während die Wanderung auch in Tauplitz gestartet werden kann.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Bike & Hike   1.200 HM   1.200 HM   36 km   GPX Track

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