3 Tage Warscheneckgruppe

Nicht ganz unerschrocken am Weg zum Schrocken. Foto: Birgit Matzinger

Inspiriert von einer anderen Bahn zum Berg-Autorin sind eine Freundin und ich 3 Tage durch die Warscheneckgruppe gewandert. Diese wirklich schöne Wanderung hat uns bereits im Artikel so gut gefallen, dass wir sie fast eins-zu-eins nachwandern wollten. Einzig den Aufstieg wollten wir verändern. Es ist dann doch etwas anders gekommen, aber es waren 3 wunderbare Tage, die ich nur jedem empfehlen kann, der einsame Pfade und schöne Panoramen zu schätzen weiß. Angereist sind wir aus Wien und nach gut 4 Stunden sind wir in Roßleithen Ortsmitte gestanden.

Tag 1: Von Roßleithen über den Gleinkersee zur Zellerhütte

Aus dem Bus ausgestiegen wendet man sich zuerst wieder zurück in die Richtung aus der man gekommen ist und kommt nach wenigen Metern zu einem Weg, der nach links in Richtung Gleinkersee führt. Nach knapp 45 Minuten ist man schon beim Gleinkersee angekommen.

Gleinkersee. Foto: Birgit Matzinger
Gleinkersee. Foto: Birgit Matzinger

Nach einer kurzen Abkühlung (es hat 36 Grad!) geht es schon weiter. Man folgt nicht den Wegweisern in Richtung Dümlerhütte via Seeboden sondern sucht die Beschilderung mit dem Weg 218 zur Dümlerhütte. Die Markierung findet man nahe dem Gasthaus Tommerl am See (geschlossen).

Wegweiser zur Dümlerhütte oder der hungrige Baum. Foto: Birgit Matzinger
Wegweiser zur Dümlerhütte oder der hungrige Baum. Foto: Birgit Matzinger

Nach circa einer Stunde kreuzt der Waldweg kurz vor der Tomler-Alm eine Forststraße. Diese geht man nach rechts (unmarkiert).

Abzweigung Forststraße. Foto: Birgit Matzinger
Abzweigung Forststraße. Foto: Birgit Matzinger

Die Forststraße geht wieder in einen Steig über und dort ist dann auch schon wieder markiert und ein Schild mit dem Titel ‘Hütte zu Hütte!’ zeigt an, dass man sich auf dem richtigen Weg zur Zellerhütte befindet. Man steigt durch die Weiß Ries ab und kommt dann zum Windhager-See. Von dort startet dann der Aufstieg zur Zellerhütte. Insgesamt dauert der Weg circa 4 Stunden. Der letzte Anstieg ist steil und in der Hitze, obwohl wir abends gehen, nur mit viel Wasser zu bewältigen. Oben angekommen kann man dafür gutes Essen und eine fabelhafte Aussicht genießen. Die Zellerhütte hat nur Lagerplätze, aber auch dort schläft es sich eigentlich ganz gut.

Sonnenuntergang von der Terrasse der Zellerhütte. Foto: Birgit Matzinger
Sonnenuntergang von der Terrasse der Zellerhütte. Foto: Birgit Matzinger

Tag 2: Über das Warscheneck zur Hochmölbinghütte

Am nächsten Tag geht es rauf zum Warscheneck. Man folgt den Wegweisern neben der Hütte und ist nach gut zweieinhalb Stunden oben angekommen.

Am Weg zum Gipfel. Foto: Birgit Matzinger
Am Weg zum Gipfel. Foto: Birgit Matzinger

Die Aussicht vom Gipfel ist wunderschön, aber da Regen gemeldet ist, gehen wir bald weiter. Man geht eine Zeit am sehr breiten Grat entlang und steigt dann steil ab. Der Weg führt dann recht gerade dahin und bald kommt man zu einer Kreuzung. Dort folgt man dem Weg Richtung Schrocken. Bei einer weiteren Abzweigung kann man wählen ob man hoch zum Schrocken oder doch lieber in Richtung Liezener Hütte (Selbstversorgerhütte) geht. Wir entscheiden uns für den Weg über den Schrocken. Meine Begleitung findet die Gratwanderung oben jedoch dann doch etwas zu schwindelerregend.

Nicht ganz unerschrocken am Weg zum Schrocken. Foto: Birgit Matzinger
Nicht ganz unerschrocken am Weg zum Schrocken. Foto: Birgit Matzinger

Obwohl die Wege breit genug und nicht ausgesetzt sind, haben Menschen mit Höhenangst hier eventuell Schwierigkeiten. Wir gehen bis zum Schrocken und müssen dort dann kehrt machen. Wir steigen wieder ab und folgen unten dem Weg zur Liezener Hütte. Von dort sind es nur mehr 15 Minuten zur Hochmölbinghütte. Der Weg unten ist auch wirklich sehr schön. Man hat auch einen wunderbaren Ausblick auf die Berggipfel, auf denen der andere und ursprünglich geplante Weg entlang geht.

Blick auf den Gipfel der Hochmöbling. Foto: Birgit Matzinger
Blick auf den Gipfel der Hochmöbling. Foto: Birgit Matzinger

Mutigere können nach dem Schrocken weiter über den Grat über die Kreuzspitze, die Hochmölbing, die Mittermölbing und die Kleinmölbing ebenso zur Hochmölbinghütte gehen. Ab dem Schrocken sind so gut wie keine Höhenmeter mehr zu überwinden.

Ausblick vom Grat. Foto: Birgit Matzinger

Wir kommen nach nicht ganz 10 Stunden dann bei der Hochmölbinghütte an. Dies ist unserem Auf- und Abstieg zum Schrocken, unseren Diskussionen über den weiteren Wegverlauf und ob man auf diesen wohl runterfallen wird (nein!) geschuldet. Daher: Obacht Menschen mit Höhenangst, wählt den unteren Weg. Dieser ist wirklich, wirklich schön! Man kommt auch bei einem kleinen Bach vorbei, bei dem man sich sehr gut abkühlen und in einem der Becken plantschen kann. Vielleicht haben wir also auch etwas getrödelt 🙂

Tag 3: Von der Hochmölbinghütte nach Pürgg

Am nächsten Tag geht es gegenüber von der Hochmölbinghütte weiter. Man wendet sich dann dort nach rechts und folgt dem Weg. Bei der Bärenfeuchtenalm legen wir eine Pause ein und schauen in das wolkenverhangene Tal.

Aussicht zur Bärenfeuchtenalm. Foto: Birgit Matzinger
Aussicht zur Bärenfeuchtenalm. Foto: Birgit Matzinger

Weiter geht es in Richtung Spechtensee. Auch dort kann man einen Badestopp einlegen. Wir folgen dann, gleich bei der Spechtenseehütte, dem Wegweiser in Richtung Pürgg. Dies stellt sich als Fehler heraus, der Weg verliert sich im moorigen Wald. Es dauert dann den Weg wieder zu finden, besser man geht wohl noch am See entlang, sodass man den See zu seiner rechten hat. Auch von dort kann man in Richtung Dachsteinblick und Pürgg gehen.

Am Weg zum Dachsteinblick. Foto: Birgit Matzinger

Kurz kommen wir dann auf eine Straße und danach zum Gasthaus Dachsteinblick. Der Dachstein versteckt sich jedoch hinter einer Wolkendecke. Wir steigen dann über den Kirchensteig nach Pürgg ab. Wir kommen nach circa viereinhalb Stunden dort an und gehen noch in der Greißlerei Krenn essen bevor wir den Weg rechts daneben zum Bahnhof hinuntergehen. Ich steige an einem Sonntag um 16:10 wieder in den Zug ein und komme, leider verspätet, um circa 20 Uhr in Wien Meidling an.

Fazit

Zumeist alleine (auf Etappe 2 treffen wir niemanden!) und wirklich schön schlängelt sich dieser Weg durch die Warscheneckgruppe. Wer Gratwanderungen nichts abgewinnen kann, kann auch einen Weg wählen, bei dem links und rechts alles gerade verläuft. Ich werde definitiv zurückkehren und den Weg über die Hochmöbling wandern.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3 Tage Wandern   2.700 HM   2.700 HM   46 km   GPX Track

2 Kommentare

  1. Hallo Birgit ganz tolle Touren!
    Wollte nur kurz nachfragen ob du vielleicht jemanden suchst der mit wandern möchte, weil meine Kollegin ist umgezogen deswegen würde ich gern ab und zu mitgehen.
    Ich bin Bergerfahren hab viel schon gemacht und bin offen für neue Sachen.
    Würde mich sehr freuen wenn das machbar wäre.
    Lieben Gruß Slavica

    1. Hallo, ich hab deine Nachricht erst jetzt, Monate später gesehen. Sorry dafür, ist irgendwie untergegangen. Falls du noch Interesse hast, melde dich gern bei mir. Gern zB auf LinkedIn, wenn du das verwendest.
      Alles Liebe
      Birgit

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