Überschreitung Schneeberg

Schneeberg Überschreitung von Süden nach Norden mit 1.500HM Aufstieg: Vom Höllental aus den Stadelwandgraben hinauf auf das Klosterwappen, Fischerhütte, Fadensteig hinunter.

Der Bus 1746 Richtung Rohr am Gebirge wartet schon vor dem Bahnhof. Es steigen überraschend viele Leute ein – der Bus ist fast voll. Ich frage den Fahrer schon beim Einsteigen, ob ich beim Stadelwandgraben aussteigen kann. Er bejaht das, bittet mich um Erinnerung. In Kaiserbrunn gehe ich zum ihm hin und bitte darum, nach der Hichstegbrücke beim kleinen Parkplatz stehen zu bleiben. Dort ist der Start in den Stadelwandgraben.

Zwei deutsche Touristen glauben, dass das die Haltestelle Weichtalhaus ist und steigen so rasch aus, dass ich sie erst draußen aufklären kann. Sie nehmen es mit Humor und gehen zu Fuß die 10 Minuten zum Weichtalhaus weiter.

Aufstieg über den Stadelwandgraben

Ich hingegen starte meinen Aufstieg beim Parkplatz auf etwa 500m. Leider findet meine Garmin fenix2 keine GPS Satelliten. Ich will aber auch nicht warten und gehe schon los. (Im GPX Track unten stelle ich den Startpunkt manuell dazu.)

Die Stadelwand ist ja bei Kletterern sehr beliebt. Deswegen campieren im Sommer auch so viele in Kaiserbrunn.
Bei Bergsteigern anscheinend nicht so sehr. Bis zur Kreuzung mit dem südlichen Grafensteig (1.506m) treffe ich nur Kletterer.

Bis zum Stadelwandsattel gehe ich im dichten Wald. Das ist sehr angenehm, weil es heute sehr heiß ist. Beim Herfahren im Bus habe ich viele Leute in Liegestühlen unten neben der Schwarza gesehen.

Blick von Stadelwand-Gipfel auf die Rax
Blick von Stadelwand-Gipfel auf die Rax.

Der Weg ist nicht markiert, aber problemlos zu finden. Im Zweifelsfall im Wald bleiben. An der einzigen Stelle, an der der Weg einen scharfen Rechtsknick macht und ich kurz versucht bin über ein Geröllfeld gerade aus zu gehen, sehe ich die erste und einzige Markierung, die mich nach rechts weist.

Nach dem Stadelwandsattel kommt das zweite Drittel. Immer noch unter Bäumen, die aber schon lichter werden.

Tipp: Dazwischen kommt man an einem kleinen Forsthaus der Stadt Wien vorbei. Der Abstecher über die Lichtung zum Gipfel der Stadelwand (1.407m) zahlt sich aus. Das Panorama über das Höllental, Rax und Umgebung ist sehr schön!

Ab dem Kreuzungspunkt mit dem südlichen Grafensteig (1.506m) treffe ich die ersten Wanderer.

Schließlich endet der Wald und das letzte Drittel beginnt: Zuerst Latschengassen, dann Steinplatten und etwas Schotter, danach Almwiese.

300HM unter dem Gipfel kommt die Antennenanlage des Klosterwappen (2.076m) ins Blickfeld. Ab da habe ich das Ziel immer vor Augen. Nicht das attraktivste, aber wenigstens sehe ich, wie weit es noch ist. Die Sonne brennt mir ordentlich ins Genick, ich versuche genügend zu trinken.

War ich vorher allein unterwegs, ist damit ab dem Gipfel Schluss: Menschentrauben umwuseln das Gipfelkreuz. Gerade dass keine Nummern gezogen werden müssen, wer jetzt das Gipfelfoto als nächstes machen darf. Ich mache da natürlich auch gleich mit und trage meinen Gipfelsieg inklusive Foto gleich am Handy in meine App Peakhunter ein.

Danach gehe ich (gefühlt: gemeinsam mit allen anderen) zur Fischerhütte hinüber. Dort gönne ich mir eine Stärkung und raste etwa eine Stunde.

Abstieg über den Fadensteig

Schließlich steige ich über den Fadensteig ab: Der Teil bis zur Kletterstelle ist angenehm zu gehen. Der Weg ist ziemlich breit und voller Schotter. Ich halte mir da immer vor Augen, dass der Weg so geworden ist, weil durch die vielen Leute die Erde so komprimiert wurde, dass sie kein Wasser mehr aufnehmen konnte und bei Starkregen weggespült wurde. Ich achte daher darauf, nicht erst wieder in der Wiese daneben zu gehen (was natürlich angenehmer ist), sondern am Weg zu bleiben.

Blick auf Fadensteig und Fadensattel.
Blick auf Fadensteig und Fadensattel.

Danach Abstieg über die steileren Passagen. Beim Hinuntergehen passiert es mir immer wieder an der gleichen Stelle (vor der ersten gesicherten Passage), dass ich geradeaus weiter in Falllinie laufe, der Weg aber rechts abbiegt. Ich ärgere mich (über mich) und steige wieder auf.

Der nächste Bus fährt um 16:15 am Parkplatz Losenheim weg. Es ist kurz nach 15:30, als ich bei der Edelweißhütte ankomme. Ich bin faul und fahre die letzten 300 Höhenmeter knieschonend mit dem Lift hinunter. Wäre sich zeitlich eigentlich schön ausgegangen. Ob das die EUR 7,50 wert war, frage ich mich erst, als ich schon gemütlich am Sessellift sitze.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Wandern   1.500 HM   800 HM   12 km   GPX Track

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