Gahns schön viel Aussicht

Jubiläumsaussicht. Foto: Lisa Nussdorfer

Ein Sonntag Mitte September 2025: Nach einem späten Start in den Morgen beschließe ich zumindest den Nachmittag in der Natur zu verbringen. Mir schwebt dabei wegen dem durchwachsenen Wetters und der guten Erreichbarkeit eine kürzere Wanderung von Gloggnitz nach Payerbach vor. Ich verlasse die Wohnung um 9:30 Uhr, fahre mit der S80 auf den Hauptbahnhof, nutze die knapp 15 Minuten Umsteigezeit um Geld abzuheben und Jause einzukaufen und nehme einen Zug nach Wiener Neustadt. Dort steige ich in den Zug Richtung Mürzzuschlag um, der schon am Bahnsteig steht und mich nach Gloggnitz bringt. Während der Fahrt durchforste ich das Tourenportal von Bahn-zum-Berg nach „Gahns“. Ich finde zwar keine für mich passende Tour, stopple mir aber selbst aus dem Gelesenen etwas Ähnliches mit weniger Höhenmetern zusammen.

Um 11:25 bin ich in Gloggnitz, benutze am Bahnhof noch die Toilette und starte mit der Wanderung hinterm Bahnhof. Der gelbe Wegweiser zeigt die Richtung an und schon bald schlüpft man durch die Häuserzeile beim Hang hindurch und kommt auf einen gut angelegten Waldweg, der sich in Serpentinen nach oben schlängelt. Dass das Verlassen des Wegs verboten ist, steht unmissverständlich auf mehreren Schildern.

Serpentinen durch den Wald. Foto: Lisa Nussdorfer
Serpentinen durch den Wald. Foto: Lisa Nussdorfer

Oben angekommen geht es nach links den Zaun entlang und dem Weg weiter folgend trifft man am oberen Ende der Wiese wieder auf Wegweiser. Der Weg über den Silberberg übers ZwicklMarterl verläuft entlang der bewaldeten Bergkante und bietet durch die Bäume immer wieder schöne Aussichten. Nach dem Waldstück folgt leider eine Asphaltstraße zur Ortschaft „Auf der Wiese“, aber auch von hier sieht man immer wieder in die Ferne zum Semmering und Richtung Rax.

Chillout-Area „Auf der Wiese“. Foto: Lisa Nussdorfer
Chillout-Area „Auf der Wiese“. Foto: Lisa Nussdorfer

Bei mehr Zeit würde ich ins Gasthof Seelhofer einkehren, aber ich habe die Waldburgangerhütte im Visier. Diese ist hier mit 2 ¾ Std. angeschrieben und ich erkenne, dass meine eigene Planung und die Markierung nicht mehr übereinstimmen. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden bleibe ich lieber auf dem markierten Weg auf dem es jetzt 600 Höhenmeter stetig nach oben geht.

Schwarzenberg-Aussicht. Foto: Lisa Nussdorfer
Schwarzenberg-Aussicht. Foto: Lisa Nussdorfer

Am höchsten Punkt ist die Schwarzenberg-Aussicht (1.316 Meter). Ich genieße zum wiederholten Male die Aussicht und sehe Reste einer alten Steinmauer, finde aber leider nicht heraus, was dort einmal gewesen ist. Auf einem Karrenweg geht es nun bergab zur Waldburgangerhütte. Kurz davor lacht mich schon wieder ein sonniger Aussichtspunkt mit Bankerl und Marterl an.

Schöberlwarte - Lost Place? Foto: Lisa Nussdorfer
Schöberlwarte – Lost Place? Foto: Lisa Nussdorfer

Früher stand an diesem Platz die Schöberl-Warte, benannt nach der Spezialität des Hauses, die ich mir natürlich nicht entgehen lasse.

Schöberl. Foto: Lisa Nussdorfer
Schöberl. Foto: Lisa Nussdorfer

Zum Abstieg nach Payerbach wähle ich den Weg über den Hochberg. Von der dortigen Jubiläumsaussicht hat man den bereits gewohnten Ausblick Richtung Semmering, aber auch ins Schwarzatal, kann noch einmal fein rasten und die Sonnenstrahlen genießen.

Jubiläumsaussicht. Foto: Lisa Nussdorfer
Jubiläumsaussicht. Foto: Lisa Nussdorfer

Eine steinige Stelle im Wald ist durch Ketten versichert, was vielleicht im Winter eine Hilfe bietet, wenn es glatt und rutschig ist.

Versicherte Stelle im Abstieg. Foto: Lisa Nussdorfer
Versicherte Stelle im Abstieg. Foto: Lisa Nussdorfer

Der Weg ist generell gut markiert, aber beim Abstieg kurz vor dem Bahnhof, schaue ich trotzdem zur Sicherheit immer wieder auf die Offline-Karte. Auf der Rückseite vom Bahnhof fällt mir wieder der Tipp eines Wanderers ein, falls die Zeit einmal knapp sein sollte: Wenn man von der Bergseite kommend zum alten Bahnhofsgebäude aus Stein geht, kommt man direkt auf Bahnsteig 3. Ganz praktisch, wenn der Zug auch von dort wegfährt. Meiner kommt diesmal aus Mürzzuschlag auf Bahnsteig 1.

Blick zurück: Aussicht diesmal von unten nach oben. Foto: Lisa Nussdorfer
Blick zurück: Aussicht diesmal von unten nach oben. Foto: Lisa Nussdorfer

Darum hole ich mir noch aus der Selbstversorgerbox neben dem Bahnhof etwas Kühles für die Heimfahrt, bei der ich den Nachmittag Revue passieren lasse.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Wandern   950 HM   900 HM   14 km   GPX Track

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