Immer wieder bin ich fasziniert, welch große ÖFFI Bike & Hike-Touren völlig unkompliziert von Salzburg aus möglich sind. Die Bahn, die (in Regionalzügen reservierungsfrei) das Rad transportiert, macht’s möglich. Hier stelle ich kurz die Tour auf die Steirische Kalkspitze durch das Forstautal vor. Die Bike-Tour einerseits und die Wanderung andererseits finden sich getrennt voneinander auf einschlägigen Portalen gut beschrieben (z.B.: bergfex.at, outdooractive.com)
Meine Zeilen mögen anregen, Bike & Hike zu verbinden und mit der ÖFFI – Anreise zu kombinieren. Ich habe die Tour Bundesland-verbindend (Steiermark-Salzburg) durchgeführt.
Steckbrief
| Start/Ziel | Tourdaten Bike | Tourdaten Hike |
| Schladming Bahnhof/Radstadt Bahnhof | +1.500/-1400 hm, 49 km, 6 Std. | 600 hm, 5 km, 3 Std. |
Bitte beachten: Fahrradstellplätze in Zügen sind begrenzt und im Fernverkehr reservierungspflichtig!
Einen Besuch in Irdning mit einer Bike&Hike Tour von Salzburg aus zu kombinieren – dieser Plan findet mich und mein E-Bike gegen ½ 7 Uhr früh in der S3 nach Bischofshofen und dann, durch den Besuch gestärkt, um 11:28 Uhr am Bahnhof Schladming: „Dieser Zug endet hier.“
Wie werde ich vom Bahnhof auf den Ennsradweg finden? Kein Problem: Er führt fast direkt am Bahnhof vorbei, ist sehr gut beschildert, sodass ich ohne die Handy-Navigation befragen zu müssen dann auch kurz nach Pichl die Abzweigung in die Forstau finde. An der Kirche vorbei geht es ins Tal. Die Heuernte ist im vollen Gange.

Ab der Vögeialm geht es auch für mein E-Bike richtig zur Sache: offenbar gilt diese Route bei ambitionierten Muskelbikern als Muss – und als ich den einen oder die andere überhole, lasse ich „das ist ja mit dem E-Bike anstrengend genug“ fallen.
Die Oberhütte (bis hierher 1 ½ Stunden von Schladming) ist fest im Griff dieser SportlerInnen, während ich den Rucksack schultere und am See vorbei der Markierung zur Akarscharte (2.315 Meter) folge. Von dort geht es auf die Steirische Kalkspitze. Rast.


Der Gratweg zum Meregg und weiter zum Brotrinnl ergibt (für mich spontan) eine schöne Runde.


Die ersten knapp 450 Höhenmeter der Abfahrt erfordern Konzentration und gute Bremsen.

Ab der Vögeialm ist die Straße so gut, dass ich es fast wie auf Asphalt sausen lassen kann.
Von der Forstau nach Salzburg – da bietet sich Radstadt an. Im Auf und Ab geht es durch die Löbenau und dann richtig flott ins Tal. Zum Glück ist fast kein Verkehr, denn der Dachstein verdreht mir immer wieder den Kopf.

Schließlich stoße ich an der „Autobahn“, die vom Radstädter Tauernpass kommt, an. Wenige Meter auf dieser Autobahn, dann gleich links in den Ort. Nun nicht den Schildern des Ennsradwegs folgen, sondern gerade über die Gleise und zum Bahnhof.

Der Bahnhof hat Nostalgie-Wert. Das schwere E-Bike samt Rucksack um 17:20 Uhr in den Niederflurwagon zu bekommen war der letzte Kraftakt dieser herrlichen Unternehmung.
Die Auswahl der Züge bedarf für den „Reservierungsmuffel“ etwas Aufmerksamkeit; ansonsten ist auch die RJ Salzburg-Graz geeignet. Die Wege kann man von den Anforderungen mitunter mit dem Abstieg vom Watzmann-Ostgipfel ins Wimbachgies vergleichen: Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung.

Die Blumenpracht, die Jahrhunderte alten Ahörner im Tal und das Grün von Wiesen und Wäldern hinterlassen im Juni einen beglückenden Nachgeschmack. Als Tagestour wird man genügend Zeit zum Rasten und – vielleicht – zum Plantschen oder Baden im Obersee haben. Selbstverständlich kann man jeweils Radstadt (Achtung: alter Bahnsteig!) oder Schladming als Start- und Endpunkt wählen und die beschriebene Runde in beide Richtungen wandern.







Danke für den informativen Tourenbericht! Nun weiß ich, was mich zwischen Vogeialm und Oberhütte erwartet… 😅 Und als Steirerin werd ich natürlich die Lungauer Kalkspitze beehren 🙂