ÖFFI Bike and Hike auf die Steirische Kalkspitze

Foto: Karl Plohovich

Immer wieder bin ich fasziniert, welch große ÖFFI Bike & Hike-Touren völlig unkompliziert von Salzburg aus möglich sind. Die Bahn, die (in Regionalzügen reservierungsfrei) das Rad transportiert, macht’s möglich. Hier stelle ich kurz die Tour auf die Steirische Kalkspitze durch das Forstautal vor. Die Bike-Tour einerseits und die Wanderung andererseits finden sich getrennt voneinander auf einschlägigen Portalen gut beschrieben (z.B.: bergfex.at, outdooractive.com)

Meine Zeilen mögen anregen, Bike & Hike zu verbinden und mit der ÖFFI – Anreise zu kombinieren. Ich habe die Tour Bundesland-verbindend (Steiermark-Salzburg) durchgeführt.

Steckbrief

Start/ZielTourdaten BikeTourdaten Hike
Schladming Bahnhof/Radstadt Bahnhof+1.500/-1400 hm, 49 km, 6 Std.600 hm, 5 km, 3 Std.

Einen Besuch in Irdning mit einer Bike&Hike Tour von Salzburg aus zu kombinieren – dieser Plan findet mich und mein E-Bike gegen ½ 7 Uhr früh in der S3 nach Bischofshofen und dann, durch den Besuch gestärkt, um 11:28 Uhr am Bahnhof Schladming: „Dieser Zug endet hier.“

Wie werde ich vom Bahnhof auf den Ennsradweg finden? Kein Problem: Er führt fast direkt am Bahnhof vorbei, ist sehr gut beschildert, sodass ich ohne die Handy-Navigation befragen zu müssen dann auch kurz nach Pichl die Abzweigung in die Forstau finde. An der Kirche vorbei geht es ins Tal. Die Heuernte ist im vollen Gange. 

Der prachtvolle Talboden vor der Mautstelle – Bilderbuch-Frühsommer. Foto: Karl Plohovich
Der prachtvolle Talboden vor der Mautstelle – Bilderbuch-Frühsommer. Foto: Karl Plohovich

Ab der Vögeialm geht es auch für mein E-Bike richtig zur Sache: offenbar gilt diese Route bei ambitionierten Muskelbikern als Muss – und als ich den einen oder die andere überhole, lasse ich „das ist ja mit dem E-Bike anstrengend genug“ fallen.

Die Oberhütte (bis hierher 1 ½ Stunden von Schladming) ist fest im Griff dieser SportlerInnen, während ich den Rucksack schultere und am See vorbei der Markierung zur Akarscharte (2.315 Meter) folge. Von dort geht es auf die Steirische Kalkspitze. Rast.

Ein Gipfel, wie man ihn sich vorstellt – links im Dunst der Dachstein. Foto: Karl Plohovich
Ein Gipfel, wie man ihn sich vorstellt – links im Dunst der Dachstein. Foto: Karl Plohovich
Das Herz schlägt höher: Giglachseen, hinten der Hochgolling. Foto: Karl Plohovich
Das Herz schlägt höher: Giglachseen, hinten der Hochgolling. Foto: Karl Plohovich

Der Gratweg zum Meregg und weiter zum Brotrinnl ergibt (für mich spontan) eine schöne Runde.

Blick zum Brotrinnl – Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind ein Muss. Foto: Karl Plohovich
Blick zum Brotrinnl – Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind ein Muss. Foto: Karl Plohovich
Nach dem splittrig-schottrigen Steilstück aus dem Sattel: die Runde rundet sich. Foto: Karl Plohovich
Nach dem splittrig-schottrigen Steilstück aus dem Sattel: die Runde rundet sich. Foto: Karl Plohovich

Die ersten knapp 450 Höhenmeter der Abfahrt erfordern Konzentration und gute Bremsen.

Links und rechts steile Hänge – ist der linke oder der rechte Fahrstreifen besser? Foto: Karl Plohovich
Links und rechts steile Hänge – ist der linke oder der rechte Fahrstreifen besser? Foto: Karl Plohovich

Ab der Vögeialm ist die Straße so gut, dass ich es fast wie auf Asphalt sausen lassen kann.

Von der Forstau nach Salzburg – da bietet sich Radstadt an. Im Auf und Ab geht es durch die Löbenau und dann richtig flott ins Tal. Zum Glück ist fast kein Verkehr, denn der Dachstein verdreht mir immer wieder den Kopf.

Ein architektonisches Meisterstück: Dachstein - Südwände. Foto: Karl Plohovich
Ein architektonisches Meisterstück: Dachstein – Südwände. Foto: Karl Plohovich

Schließlich stoße ich an der „Autobahn“, die vom Radstädter Tauernpass kommt, an. Wenige Meter auf dieser Autobahn, dann gleich links in den Ort. Nun nicht den Schildern des Ennsradwegs folgen, sondern gerade über die Gleise und zum Bahnhof.

„Radstadt“ – und Radstadt: dies kommt vermutlich von „Rast-Statt“. Foto: Karl Plohovich
„Radstadt“ – und Radstadt: dies kommt vermutlich von „Rast-Statt“. Foto: Karl Plohovich

Der Bahnhof hat Nostalgie-Wert. Das schwere E-Bike samt Rucksack um 17:20 Uhr in den Niederflurwagon zu bekommen war der letzte Kraftakt dieser herrlichen Unternehmung.

Die Auswahl der Züge bedarf für den „Reservierungsmuffel“ etwas Aufmerksamkeit; ansonsten ist auch die RJ Salzburg-Graz geeignet. Die Wege kann man von den Anforderungen mitunter mit dem Abstieg vom Watzmann-Ostgipfel ins Wimbachgies vergleichen: Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung.

Blumenpracht. Foto: Karl Plohovich
Blumenpracht. Foto: Karl Plohovich

Die Blumenpracht, die Jahrhunderte alten Ahörner im Tal und das Grün von Wiesen und Wäldern hinterlassen im Juni einen beglückenden Nachgeschmack. Als Tagestour wird man genügend Zeit zum Rasten und – vielleicht – zum Plantschen oder Baden im Obersee haben. Selbstverständlich kann man jeweils Radstadt (Achtung: alter Bahnsteig!) oder Schladming als Start- und Endpunkt wählen und die beschriebene Runde in beide Richtungen wandern.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   9:00 Std Bike & Hike   2.100 HM   2.000 HM   55 km   GPX Track

Ein Kommentar

  1. Danke für den informativen Tourenbericht! Nun weiß ich, was mich zwischen Vogeialm und Oberhütte erwartet… 😅 Und als Steirerin werd ich natürlich die Lungauer Kalkspitze beehren 🙂

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