Wanderurlaub Südtirol: 8 Tage auf der Hufeisentour durch die Sarntaler Alpen

Ein See am Weg. Foto: Birgit Matzinger

Letztes Jahr hat es mich in die Dolomiten verschlagen und es war so schön, dass ich heuer wieder nach Südtirol wollte. Ich habe dann im Internet die Hufeisentour gefunden und bin diese fast wie vorgeschlagen gegangen. Wir hatten Glück und es gab 8 Tage lang traumhaftes Wanderwetter! Angereist sind wir an einem Freitagvormittag mit dem Zug von Wien bzw. Linz nach Bozen. Dort haben wir den Nachmittag und den Abend verbracht und sind dann am nächsten Tag mit der Seilbahn auf den Ritten. Der eigentliche Startpunkt ist zwar Sarnthein, aber Bozen funktioniert genauso gut. Da die erste Etappe mit circa 4 Stunden Gehzeit relativ kurz und nicht so anstrengend ist, könnte man auch am Anreisetag schon zur Rittner Horn Hütte aufsteigen. Nur lässt man sich dann die Bummelei durch Bozen entgehen.

Die Tour ist sehr gut ausgeschildert und es gibt auch Hufeisentourwegweiser. Ich hatte den GPX-Track in meiner Bergfex-App und konnte mein Handy auf jeder Hütte laden. Die Landschaft ist wunderschön (das schwierigste an diesem Artikel war die Fotoauswahl!) und man hat auch ausreichend Zeit nach dem Wandern auf den Hütten die Seele baumeln zu lassen. Obwohl man immer wieder andere wandernde Menschen trifft, ist der Weg keinesfalls überlaufen. Eine frühzeitige Buchung der Hütten ist trotzdem anzuraten, vor allem beim Alpenrosenhof, der an einer Straße liegt und so stärker frequentiert ist. Anfangs haben wir noch ein paar andere Hufeisentourgeher*innen auf den Hütten getroffen. Dies hat sich jedoch immer mehr aufgeteilt, weil es unterschiedliche Varianten gibt, nämlich die Family Variante und die normale Variante. Falls jemand die doch auch anspruchsvolle Tour also familienfreundlicher machen möchte, kann hier den Wegverlauf der Family Variante finden.

Wichtige Info: Zu beachten ist, dass im Faltblatt der Hufeisentour und in der Tourenbeschreibung, welche ebenso hier zu finden sind, ein Fehler passiert ist: Die König*innenetappe vom Alpenrosenhof am Penser Joch zur Hirzer Hütte wird mit 950 Höhenmeter im Aufstieg und 930 Höhenmeter im Abstieg beschrieben. Tatsächlich hat die 24,3 Kilometer lange Etappe 1655 Höhenmeter im Aufstieg und 1903 Höhenmeter im Abstieg! Wir haben diese Etappe also bei der Ebenbergalm geteilt. Dies würde ich definitiv empfehlen, vor allem da ansonsten am Ende der langen Etappe eine ausgesetzte Passage ist, bei der man klettern muss. Für diese sollte definitiv genügend Energie vorhanden sein. Ich habe den Fehler an die Tourist*inneninfo Sarntal weitergeleitet und hoffe, dass die Verantwortlichen dies beheben. Generell stimmen die Angaben auf der Homepage in Hinblick auf die Höhenmeter zumeist nicht ganz, die Unterschiede sind aber nicht so gravierend. Wenn jemand unbedingt Etappen zusammenlegen möchte, würde ich raten, dass die Strecke vom Schutzhaus Latzfonserkreuz bis zum Alpenrosenhof durchgegangen wird (Tag 3 und 4: Dauer: 8 Stunden; 19,8 Kilometer; Aufstieg: 1104 Höhenmeter; Abstieg: 1203 Höhenmeter).

Verbindungen mit Bahn und Bus von Rosenheim

Wir empfehlen von Rosenheim diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:

Do. 28. Mrz. 2024

Rosenheim Bahnhof
Soprabolzano
Sarentino, Autostazione
Sarentino, Autostazione

Fr. 29. Mrz. 2024

Rosenheim Bahnhof
Soprabolzano
Sarentino, Autostazione
Sarentino, Autostazione

Sa. 30. Mrz. 2024

 

Am 30.03.2024 wurden keine Verbindungen gefunden.

 

So. 31. Mrz. 2024

 

Am 31.03.2024 wurden keine Verbindungen gefunden.

 

Mo. 1. Apr. 2024

Rosenheim Bahnhof
Soprabolzano
Sarentino, Autostazione
Sarentino, Autostazione

Di. 2. Apr. 2024

Rosenheim Bahnhof
Soprabolzano
Sarentino, Autostazione
Sarentino, Autostazione

Mi. 3. Apr. 2024

Rosenheim Bahnhof
Soprabolzano
Sarentino, Autostazione
Sarentino, Autostazione
Lizenzhinweise

Tag 1: Von Bozen zum Schutzhaus Rittner Horn

Wie oben schon erwähnt, ist der eigentliche Startpunkt in Sarnthein und auch dorthin fährt ein Bus von Bozen (circa 30 Minuten). Uns war die Fahrt mit der Seilbahn nahe dem Bahnhof aber sympathischer. In Oberbozen angekommen folgt man dem Wegweiser mit der Markierung 6 in Richtung Riggermoos, zuerst auf Straßen, später auf Forstwegen. Man kommt beim Kaserhof vorbei und dort gibt es Lamas und Alpakas zu bewundern. In Riggermoos angekommen, folgt man weiterhin dem Weg Nummer 6 und zwar in Richtung Tann. Nach Tann kommt auf der rechten Seite ein Parkplatz und das Rittner Horn Haus ist nach links angeschrieben über Pemmern. Dort startet für ganz Faule eine weitere Seilbahn, die fast bis zum Rittner Horn Haus geht. Wir ignorieren jedoch den Wegweiser und gehen nach rechts über den Parkplatz. Wir folgen dann kurz dem Weg 27, um dann nach links auf den Hirtensteig 1A abzubiegen. Ab jetzt geht es über Wiesen und Weiden sanft nach oben und man wechselt, schon mit Blick auf die Seilbahn, auf den Weg 1. Dieser führt hoch zum Schutzhaus Rittner Horn. Kurz vor der Hütte sind dann doch einige Menschen, die wohl alle mit der Seilbahn hochgekommen sind. Denn obwohl Samstag ist, treffen wir beim Wandern kaum jemanden. Rauf zum Schutzhaus Rittner Horn kommen nicht so viele, die meisten bleiben bei den unteren beiden Hütten. Ich würde jedoch raten aufzusteigen, denn Abendessen und Frühstück schmecken und der Ausblick auf die Dolomiten ist fantastisch.

Ausblick auf die Dolomiten. Foto: Birgit Matzinger
Ausblick auf die Dolomiten. Foto: Birgit Matzinger

Es gibt bei der Übernachtung (mit Halbpension) Rabatt für Alpenvereinsmitglieder. Duschen kostet 5 Euro, aber es gibt auch ausreichend andere Waschgelegenheiten.

  • Dauer: Gehzeit ist 4 – 4,5 Stunden
  • Länge: 12,5 Kilometer
  • Aufstieg: 1082 Höhenmeter
  • Abstieg: 49 Höhenmeter

Tag 2: Vom Schutzhaus Rittner Horn bis zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz

Links neben dem Schutzhaus Rittner Horn geht es weiter am Weg 1 Richtung Latzfonser Kreuz, zuerst auf einem Steig und dann auf einer Forststraße. Es geht anschließend auf einem Weg durch eine Weide, auf der Kühe, Esel und Pferde sind. An deren Ende es die Möglichkeit gibt, direkt zum Totenkirchl zu gehen oder links hoch in Richtung Villanderer Berg (Weg 2). Der Hufeisenwegweiser weist uns nach oben, also gehen wir in Richtung Villanderer. Ein Stück weiter oben soll man dann schon wieder zum Totensee absteigen. Wir gehen hier aber noch etwas weiter hoch zum Zwölfernock, ein Gipfel ohne Kreuz, circa 10 Minuten vom Wegweiser weg. Dort machen wir Pause und gehen dann den gleichen Weg zurück. Man könnte noch circa 20 Minuten weitergehen und wäre dann am Villanderer. Wir sparen unsere Energie jedoch für den 3-Gipfelweg beim Latzfonser Kreuz und steigen zum Totensee ab.

Der Totensee. Foto: Birgit Matzinger
Der Totensee. Foto: Birgit Matzinger

Beim See folgen wir dann auch dem Weg 2A zum Totenkirchl, bei dem eine Bergmesse stattfindet und wir können Südtiroler Schnalzer bewundern. Nun folgt man dem Weg 16 Richtung Stöfflhütte. Kurz geht man auf einer Forststraße und wir entscheiden dann bei einer Kreuzung spontan den Hufeisenwegweiser zu ignorieren, da dieser den Weg auf der Forststraße vorsieht. Es gibt nämlich auch den Weg 1 der ebenso zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz führt. Dieser geht zum Teil über Stege durch ein Moor. Dies ist eine meiner liebsten Stellen am Hufeisenweg.

Ein Steg über das Moor. Foto: Birgit Matzinger
Ein Steg über das Moor. Foto: Birgit Matzinger

Kurz vor dem Ziel sieht man das kleine Kirchlein neben der Hütte.

Der Blick zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz mit Kirchlein. Foto: Birgit Matzinger
Der Blick zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz mit Kirchlein. Foto: Birgit Matzinger

Die Hütte hat wieder einen fabelhaften Ausblick auf die Dolomiten. Wer dann noch Energie hat (und wir haben!) kann den schwierigen und zum Teil ausgesetzten 3-Gipfelweg (circa 3,3 Kilometer) gehen. Dieser startet links neben der Hütte mit einem Pfeil zum Ritzlar. Dauer: circa 1,5 bis 2 Stunden inklusive Ausblick genießen. Es sind dazu noch weitere 322 Höhenmeter nach oben und auch wieder nach unten zu bewältigen. Der Weg ist nur teilweise markiert, aber immer recht gut ersichtlich. Anfangs gibt es noch Seilversicherungen, später geht es unversichert mit Händen und Füßen bergauf! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist ein Muss!

Blick zurück auf die ersten zwei Gipfel des 3-Gipfelwegs. Foto: Birgit Matzinger
Blick zurück auf die ersten zwei Gipfel des 3-Gipfelwegs. Foto: Birgit Matzinger

Danach kommen wir pünktlich zurück um vor dem Abendessen noch zu Duschen (Duschmünze: 1,5 Minuten 1 Euro). Das Abendessen schmeckt, ist aber eher wenig, das Frühstück könnte besser sein und hat recht wenig Auswahl.

  • Dauer: circa 5 Stunden Gehzeit (+1,5 – 2 Stunden für den 3-Gipfelweg)
  • Länge : 16,1 Kilometer (+3,3 Kilometer für den 3-Gipfelweg)
  • Aufstieg: 733 Höhenmeter (+332 Höhenmeter für den 3-Gipfelweg)
  • Abstieg: 693 Höhenmeter (+332 Höhenmeter für den 3-Gipfelweg)

Tag 3: Vom Schutzhaus Latzfonserkreuz bis Flaggerschartenhütte/Marburger Hütte

Ganz zu Beginn eine wichtige Information: Die Flaggerschartenhütte ist die Marburger Hütte. Auf den Wegweisern wird sie Mal so und Mal so genannt. Direkt beim Schutzhaus Latzfonser Kreuz startet der Weg 7 in Richtung Flaggerschartenhütte. Gleich zu Beginn gibt es eine kurze seilversicherte Passage. Man geht eine Zeit recht flach am Berg entlang und dann kurz hoch auf die Fortschellenscharte und hier ist der Weg 5 Richtung Marburger Hütte angeschrieben. Danach geht es bergab und man wechselt auf den Weg 13, auf dem man bis zur Hütte bleibt.

Eine Kuh am Wegesrand. Foto: Birgit Matzinger
Eine Kuh am Wegesrand. Foto: Birgit Matzinger

Der Weg ist durchwegs gut markiert und immer breit genug. Häufig geht man über Geröllfelder, Stein und Fels. Dies macht diese Etappe etwas mühsam und auch landschaftlich ist dies, finde ich, die am wenigsten schöne Etappe. Vielleicht ist es aber auch einfach der Kontrast zu den beiden vorangegangenen Etappen, die so oft ein Dolomitenpanorama zu bieten hatten. Der Aufstieg zum Tellerjoch ist wegen dem Geröll doch recht anstrengend.

Geröllfeld vor dem Tellerjoch. Foto: Birgit Matzinger
Geröllfeld vor dem Tellerjoch. Foto: Birgit Matzinger

Oben angekommen gibt es dann endlich wieder ein Panorama. Danach geht es kurz steil bergab und nach einem kurzen geraden Stück geht es hoch zur Flaggerschartenhütte. Dahinter liegt ein See und die Hütte generell ist sehr hübsch, eingebettet in die Berglandschaft. Man kann ein Bad im See wagen, aber es gibt auch einen Waschraum mit Warmwasser.

Die Hütte und der See. Foto: Birgit Matzinger
Die Hütte und der See. Foto: Birgit Matzinger

Trotz der Kürze der Etappe wird diese Etappe von mir als auch anderen Wandernden als recht anstrengend empfunden. Dies ist vermutlich dem Geröll geschuldet. Das Abendessen auf der Hütte ist trotz großem Hunger leider nur akzeptabel und auch das Frühstück lässt zu wünschen übrig. 

  • Dauer: Gehzeit ist circa 4 bis 4,5 Stunden.
  • Länge : 10,4 Kilometer
  • Aufstieg: 643 Höhenmeter
  • Abstieg: 475 Höhenmeter

Tag 4: Von der Flaggerschartenhütte bis zum Alpenrosenhof am Penser Joch

Es geht vorbei am See hinter der Hütte am 13A in Richtung Penser Joch. Dies ist wieder eine sehr schöne Etappe mit ganz wunderbarer Landschaft. Gleich nach der Hütte gibt es eine kurze seilversicherte Passage. Danach kommt der Aufstieg Hörtlaner Scharte und oben angekommen bietet diese eine tolle Aussicht.

Blick von der Hörtlaner Scharte. Foto: Birgit Matzinger
Blick von der Hörtlaner Scharte. Foto: Birgit Matzinger

Danach geht es kurz steil, dann sanft bergab. Es gibt viel Wasser und auch einen Wasserfall.

Ein See am Weg. Foto: Birgit Matzinger
Ein See am Weg. Foto: Birgit Matzinger

Dann kommt der Aufstieg auf das Niedereck. Oben angekommen (der Weg führt nicht ganz auf den Gipfel) geht es ein Stück geradeaus. Schlussendlich kann man sich entscheiden, ob man über den 14A oder den 14B zum Penser Joch kommt. Wir wählen den 14B über den Astenberg, der andere geht außen rum und dann auch kurz auf der Straße. Oben gibt es – Überraschung! – wieder einmal ein schönes Panorama. Wir bleiben kurz sitzen, obwohl wir schon fast da sind. Von hier dauert es nur mehr circa 30 Minuten, aber es ist erst Mittag. Dann geht es noch unaufgeregt zum Alpenrosenhof. Dort gönnen wir uns eine Zirm-Suite. Es gibt auch günstigere Zimmer, aber das weiche Bett, die eigene Dusche und das 3-Gänge-Menü am Abend und das Genießer*innenfrühstück am Morgen sind es allemal wert! Da erst um 14 Uhr Check-In ist und wir schon um 12:30 ankommen, gehen wir noch die kleine Runde über den Gänsekragenspitz und vertreiben uns so die Zeit zum Check-In.

Sonnenuntergang am Penser Joch. Foto: Birgit Matzinger
Sonnenuntergang am Penser Joch. Foto: Birgit Matzinger
  • Dauer: circa 3,5 Stunden Gehzeit (+45 bis 60 Minuten für den Rundweg Gänsekragenspitz)
  • Länge : 9,4 Kilometer (+2,2 Kilometer für den Rundweg Gänsekragenspitz)
  • Aufstieg: 461 Höhenmeter (+117 Höhenmeter für den Rundweg Gänsekragenspitz)
  • Abstieg: 728 Höhenmeter (+117 Höhenmeter für den Rundweg Gänsekragenspitz)

Tag 5: Vom Alpenrosenhof zur Ebenbergalm

Zuerst geht es am Weg 12A in Richtung Sarner Weißhorn sanft dahin, dann leicht bergauf. Es wird dann steiler und man steigt auf zum Gerölljoch. Dies dauert nicht ganz 2 Stunden. Von dort gibt es die Möglichkeit des Aufstiegs auf das Sarner Weißhorn (Dauer 20 bis 30 Minuten, gleicher Weg hin und zurück, seilversichert, ausgesetzt, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind ein Muss!). Mir war das an diesem Vormittag doch etwas zu aufregend. Stattdessen gehen wir steil bergab über Geröll bis es schließlich etwas sanfter wird. Nach ein paar doch wieder steilen Serpentinen geht es auf einer Forststraße über Weiden, vorbei bei ein paar Hütten und einem Haus an einem Bach entlang. Bald ist die Forststraße zementiert und man biegt rechts auf den Weg 8B in Richtung Waldsteig Weißenbach ab. Dieser Weg geht stetig bergab und geradeaus, bis zu einer scharfen Linkskurve. Hier folgt man dem unmarkierten Weg geradeaus und muss so nicht ganz so weit absteigen. Dies ist am GPX-Track nicht ersichtlich, da der Weg auf Karten nicht existiert.

Hier geht man zwischen den Steinen und der Tanne geradeaus am unmarkierten Weg weiter. Foto: Birgit Matzinger
Hier geht man zwischen den Steinen und der Tanne geradeaus am unmarkierten Weg weiter. Foto: Birgit Matzinger

Man geht leicht bergab den Weg entlang, quert eine Wiese mit vielen Steinen und Felsbrocken. Bald sieht man dann die Forststraße, die zur Ebenbergalm führt. Auf diese kommen wir durch ein kleines Tor in dem Holzzaun mit Maschendraht, der die Wiese von der Straße trennt. Dann sind es noch knapp 2 Kilometer und 200 Höhenmeter bergauf zur Ebenbergalm. Dieser sehr spartanische Unterkunft teilt die König*innenetappe. Dies ist, wie oben schon geschrieben sehr sinnvoll.  Wir schlafen insgesamt nur zu dritt hier und man merkt, dass wenige diesen Teil der Hufeisentour gehen. In der Ebenbergalm gibt nur ein WC und ein Waschbecken (im WC) und insgesamt 20 Lagerplätze in 2 kleinen Hütten. Wir nutzen den nahegelegenen Weißenbach für ein kaltes erfrischendes Bad. Dazu einfach der Forststraße für ein paar Minuten nach oben folgen und der Weißenbach wird zugänglicher. 

Der Weißenbach: Das Badezimmer der Ebenbergalm. Foto: Birgit Matzinger
Der Weißenbach: Das Badezimmer der Ebenbergalm. Foto: Birgit Matzinger

Das Essen auf der Ebenbergalm ist nicht sehr berauschend und auch das Frühstück ist nicht sonderlich gut. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier leider nicht. Da mehrere Telefonnummern für die Ebenbergalm im Internet vorhanden sind und keine E-Mail-Adresse, ist hier die derzeitige Telefonnummer für Reservierungen: 0039 349 384 71 64 (Stand August 2022).

  • Dauer: Gehzeit ist circa 5 Stunden
  • Länge : 14,1 Kilometer
  • Aufstieg: 687 Höhenmeter
  • Abstieg: 1138 Höhenmeter

Tag 6: Von der Ebenbergalm zur Hirzer Hütte (schwierig!)

Man folgt am Morgen dann der Forststraße nach oben bis zum Ende. Dort ist ein Haus (Alpler Alm) und darüber startet der Steig (2B) hoch zum Alpler Nieder. Ab jetzt geht es eher steiler bergauf, dann kommt noch einmal eine Querung mit sanfter Steigung. Danach wird es wieder steil in Richtung Grat. Am Grat angekommen geht man dann nach rechts hoch.

Blick vom Grat auf den Alpler Nieder. Foto: Birgit Matzinger
Blick vom Grat auf den Alpler Nieder. Foto: Birgit Matzinger

Hier startet dann bald die Kletterei auf den Alpler Nieder. Es ist ausgesetzt und Trittsicherheit als auch Schwindelfreiheit sind absolute Voraussetzung! Es gibt keinerlei Seilsicherungen. Mit Händen und Füßen kann man den Weg bewältigen, schwere große Rucksäcke oder Nässe sind sicherlich nicht empfehlenswert. Nach dem Alpler Nieder geht es auf einem Grat entlang, dieser ist zumeist recht breit und gut zu gehen. Ab und an wird er allerdings schon auch schmäler. Man kann dann noch auf den Pfandlspitz aufsteigen, diesen aber auch links umgehen. Oben wartet dann aber ein Mini-Gipfelkreuz und der Blick zurück auf das bereits geschaffte schwierige Wegstück.

Blick von der Pfandlspitze auf das geschaffte Wegstück. Foto: Birgit Matzinger
Blick von der Pfandlspitze auf das geschaffte Wegstück. Foto: Birgit Matzinger

Weiter geht es zum Grünangerjoch und hier gibt es dann noch eine kurze kettenversicherte Passage. Wir rasten dann erst einmal und genießen die Aussicht. Danach folgt ein steiler Abstieg bis zum Almweg und von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Hirzer Hütte. Auf den Almwegen trifft man wieder mehr Menschen, da eine Seilbahn in der Nähe ist. Wir kommen durchgeschwitzt bei der Hirzer Hütte an. Eine Dusche ist zum Glück vorhanden, das Essen schmeckt, und die Aussicht ist in beide Richtungen wunderbar.

Kuh Goldie und der morgige Aufstieg. Foto: Birgit Matzinger
Kuh Goldie und der morgige Aufstieg. Foto: Birgit Matzinger
Sonnenuntergang. Foto: Birgit Matzinger
Sonnenuntergang. Foto: Birgit Matzinger

Die Preis-Leistung stimmt hier absolut und wir fallen zufrieden in unser Bett. Das Frühstück am nächsten Morgen mit selbstgemachten Speck und Vinschgerl stärkt uns für den Aufstieg zum Hirzer, dem höchsten Berg der Sarntaler Alpen.

  • Dauer: Gehzeit ist circa 4-5 Stunden.
  • Länge : 10,3 Kilometer
  • Aufstieg: 995 Höhenmeter
  • Abstieg: 793 Höhenmeter

Tag 7: Von der Hirzer Hütte zur Meraner Hütte

Diese Etappe startet sofort mit einem Anstieg. Man geht am Gebirgsjägersteig 4 bzw. ist dies auch eine Etappe des E5 und daher sieht man auch immer wieder diese Markierung. Es geht stetig und später auch steil bergauf. 

Der Aufstieg zur Oberen Scharte. Foto: Birgit Matzinger
Der Aufstieg zur Oberen Scharte. Foto: Birgit Matzinger

Gegen Ende des Aufstiegs geht der Weg über Fels und ist mit Seilen gesichert. Auf der Oberen Scharte sind wir dann überrascht, dass auf der Seite der Hirzer Hütte strahlend blauer Himmel ist und auf der anderen Seite eine Nebelwand.

Ist das Wetter gut oder schlecht? Foto: Birgit Matzinger
Ist das Wetter gut oder schlecht? Foto: Birgit Matzinger

Wir warten etwas ab und der Nebel verzieht sich zum Glück etwas. So wagen wir dann auch den Aufstieg auf den Hirzer. Den Rucksack kann man bei der Weggabelung lassen, denn es ist der gleiche Weg hin und zurück. Beim Aufstieg ist Vorsicht geboten, denn es verunglücken immer wieder Menschen auf dem steilen, zum Teil ausgesetzten Weg. Auf 2.781 Meter angekommen gibt es einen luftigen Ausblick. Bis zum Gipfel brauchen wir 2 Stunden und 20 Minuten.

Ausblick vom Hirzer. Foto: Birgit Matzinger
Ausblick vom Hirzer. Foto: Birgit Matzinger

Dann geht es für etwas mehr als eine Stunde ab der Kreuzung steil bis mäßig steil bergab bis zu einem Fluss. Nun geht es in sanftem auf und ab zum Kratzbergersee, wo man nach einer weiteren Stunde ankommt. Eine Abkühlung ist wirklich empfehlenswert und wir baden und jausnen.

Der Kratzbergersee. Foto: Birgit Matzinger
Der Kratzbergersee. Foto: Birgit Matzinger

Es dauert dann noch circa eine Stunde bis zur Hütte. Hier sind wieder einige Menschen unterwegs, da die Seilbahn Meran 2000 nicht weit weg ist. Die Meraner Hütte steht inmitten einer Liftlandschaft, was im Sommer immer etwas komisch wirkt. Das Essen allerdings ist wirklich richtig gut und mehr als ausreichend. Alleine dafür sollte man schon zur Meraner Hütte gehen! Eine Duschmünze gibt es auch für Übernachtungsgäste mit Halbpension – was will man mehr? Auch das Frühstück schmeckt und hier bekommt man wieder einen Alpenvereinsrabatt.

  • Dauer: Gehzeit ist circa 5 Stunden (+30 Minuten für den Abstecher auf den Hirzer)
  • Länge : 11,7 Kilometer (+0,6 Kilometer für den Abstecher auf den Hirzer)
  • Aufstieg: 1093 Höhenmeter (+98 Höhenmeter für den Abstecher auf den Hirzer)
  • Abstieg: 1137 Höhenmeter (+98 Höhenmeter für den Abstecher auf den Hirzer)

Tag 8: Von der Meraner Hütte nach Sarnthein

Damit wir zumindest einmal nach Sarnthein kommen, steigen wir am letzten Tag dorthin ab. Es gibt aber unzählige Möglichkeiten und auch Meran wäre zum Beispiel eine Möglichkeit. Wir folgen den Wegweisern E5 bis zu den Stoanernen Mandln. Es gibt am Weg immer wieder Möglichkeiten nach Sarnthein abzusteigen, aber wir ignorieren diese alle. Bis hierhin geht es sanft bergauf und bergab umringt von einem wunderbaren Panorama. 

Saftiges Grün und Panorama. Foto: Birgit Matzinger
Saftiges Grün und Panorama. Foto: Birgit Matzinger

Die Stoanernen Mandln sind unser letzter Zwischenstopp vor dem Abstieg nach Sarnthein. Diese sind Steintürme auf der Hohen Reisch und von hier hat man wieder einen Blick auf die Dolomiten. Es ist ein wunderschöner Ort, den man nicht auslassen sollte.

Die Stoanernen Mandln. Foto: Birgit Matzinger
Die Stoanernen Mandln. Foto: Birgit Matzinger

Die Dolomiten zur rechten entlang der Steintürme folgt man dem Weg auf der Hohen Reisch bergab und kommt dann wieder zu Wegweiser. Hier wählt man den Weg 23 nach Sarnthein über das Putzer Kreuz. Man könnte auch über die Sarner Skihütte absteigen, aber wir haben den Weg über das Putzer Kreuz von einem Einheimischen empfohlen bekommen. Über Steige und Forststraßen steigt man ab.

Der Abstieg. Foto: Birgit Matzinger
Der Abstieg. Foto: Birgit Matzinger

Kurz vor dem Putzer Kreuz kann man auch den Putzer-Panoramaweg wählen oder den Weg 23 via Putzer Kreuz. Der Panoramaweg geht auf einer Forststraße bis zu einem Parkplatz (auch der Weg 23 zum Putzer Kreuz kommt hier vorbei) und man hat einen Blick über Sarnthein und auch auf die Dolomiten und den gegenüberliegenden Ritten, dem Startpunkt der Tour. Nahe des Parkplatzes wechselt man auf den Weg 5 und steigt über Steige und zum Teil über die Straße nach Sarnthein ab. Dort steigen wir am Busbahnhof in den Bus 150 nach Bozen. Dort geht es nach einer Kaffeepause schon wieder heimwärts Richtung Linz bzw. Wien.

  • Dauer: Gehzeit ist circa 3,5 Stunden
  • Länge : 14,4 Kilometer
  • Aufstieg: 280 Höhenmeter
  • Abstieg: 1258 Höhenmeter

Verpflegung

Alle Hütten bis auf die Hirzer Hütte bieten Halbpension an, daher bekommt man zumeist 3 Gänge am Abend und Frühstück am morgen. Die Hirzer Hütte bietet Übernachtung mit Frühstück und das Abendessen ist á la carte. Die Übernachtungen kosten zwischen 50 bis maximal 65 Euro und inkludieren eben die Halbpension. Getränke sind separat zu bezahlen.  Durchschnittlich haben wir 60 bis 90 Euro pro Person in den Hütten für alles bezahlt. Wasser und Proviant für unterwegs muss man mittragen. Man kommt untertags eigentlich nie bei Hütten vorbei, sollte also Proviant für 8 Etappen mithaben oder auf die Lunchpakete, die einige Hütten anbieten, zurückgreifen. Wasser gibt es oft unterwegs und immer auf den Hütten. Auch wenn es offiziell kein Trinkwasser ist, ist es trinkbar, denn die Hütten sind an Quellen angeschlossen. Ich habe es jedenfalls 8 Tage lang getrunken und hatte keinerlei Schwierigkeiten.

Fazit

Die Hufeisentour ist eine wunderschöne, zum Teil auch anspruchsvolle, Wanderung. Wer 8 Tage durch die Südtiroler Berglandschaft gehen möchte, ist hier genau richtig. Trittsicherheit ist jedenfalls wichtig und zum Teil muss man schwindelfrei sein. Man bewegt sich zumeist auf über 2.000 Meter, was im Terrain auch spürbar ist. Ich werde nach dieser schönen Runde nächstes Jahr jedenfalls wieder nach Südtirol fahren – wohin erfährt ihr dann!

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   8 Tage Wandern   7.000 HM   7.300 HM   113 km   GPX Track

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