Das Hochgründeck (1.827 Meter) ist die höchste Erhebung eines weitläufigen Waldgebietes zwischen den Orten Bischofshofen, St. Johann, Wagrain, Eben, Hüttau. Es ist von der Erschließung durch (Ski)Lifte verschont geblieben. Bis hoch hinauf gibt es einschichtige Bauernhöfe. Ein wahres Netz von Forststraßen zeugt von der Nutzung des Waldes (Holz und Jagd). Einige dieser Forststraßen sind erfreulicherweise frei gegeben und bieten ambitionierten Bikern und weniger ambitionierten E-Bikern (die bei Weitem in der Überzahl sind) ein reichtes und lohnendes Betätigungsfeld. Auch Bike&hike-Fans wie ich können ihrer Leidenschaft frönen.
Eine alternative Variante „Hochgründeck II“ von Eben nach St. Johann findest du hier!
Steckbrief
| Start/Ziel | Tourdaten Bike | Tourdaten Hike |
| Hüttau Bahnhof/Bischofshofen Bahnhof | +950/-1.100 hm, 32 km, 5 Std. | +/- 200 hm, 4 km, 2 Std. |
Bitte beachten: Fahrradstellplätze in Zügen sind begrenzt und im Fernverkehr reservierungspflichtig!
Nach dem Nachtdienst mit dem Rad in die Bahn (REX 9:08) und nach Bischofshofen.

Scotty sagt, dass die Verbindung nach Schladming ausfällt. Der Aufzug zum Ausgang ist defekt. Mit der Schiebehilfe hoppelt mein E-Bike die Treppe hinauf. Die Familie aus Polen, die mit bepackten Rädern ins Ennstal wollte, wendet sich dem Schienenersatzverkehr zu. Ob der Bus die Räder transportieren wird? Ich habe genug (Akku)-Reserve und fahre durchs Fritztal nach Hüttau; fast kein Verkehr an diesem Freitag.

Von diesem Bahnhof (Ausstieg eben aus der Niederflurgarnitur) sollte die Tour starten. Der Einstieg ist leicht zu finden: ganz ohne Berührung der Hauptstraße geht es flach ins Tal des Iglsbaches. Man folgt einfach den Schildern „Klammalm – geschlossen“.

Immer wieder staune ich über die steilen Wiesen, die gemäht werden.

Ab der Klammalm, einem Weiler mit mehreren Häusern auf 1.258 Meter Höhe verlässt mich der Asphalt; es beginnt die Forststraße. Bald ist die Steigung zu Ende und es geht, die vielen Falten des Berges gleichsam ausschmierend – in jeder Falte ein Wasserlauf – fast eben in den Ginausattel. Durch Forstarbeiten ist die Fahrbahn mitunter verschmutzt.

Hierher kommt auch die Radroute von Eben (und wohl auch von Wagrain). Die Straße wird nun deutlich besser (vermutlich auch wegen der 380 kV – Stromautobahn, deren Stützen mit der mind. dreifachen Höhe der Bäume in den Himmel ragen – und übrigens in keiner meiner Karten-Layer zu finden sind).

Ich folge der Route zur Heinrich Kiener Hütte (Titelfoto), die nach und nach wirklich steil wird. Auf einem kleinen Sattel (1.663 Meter) reicht mir die technische Fortbewegung. Ich will die herrliche Stille, die Luft, den Waldboden nun gehend in mich aufnehmen. Das leidige Problem eines – von der Versicherung geforderten – festen Gegenstandes, an dem das Rad angehängt und abgesperrt werden muss, lässt sich nach einigem Suchen lösen.

Ich suche einen möglichst Forststraßen freien Weg zum Gipfel, finde ihn, und teile ihn mit einigen Schafen. Ausführliche Rast.


Dann gilt es die Vinzenzkirche zu besuchen, in der ich geraume Zeit in Stille verweile. Ein ruhegebender Ort, Geruch nach Holz wie nach Weihrauch.

An der beliebt-belebten Hütte vorbei geht es zurück zum Rad. Auch der Forstweg nach Bischofshofen ist freigegeben und gut zu fahren, ab dem Gehöft Schwaig (ca. 980 Meter) lässt der Asphalt hohe Geschwindigkeiten zu.

Vor einer Heuhütte (Pilzegg, ca. 820 Meter) setzte ich mich noch auf eine Bank. Von hier sollte ich ja in 30 Minuten beim Bahnhof sein, was knapp gelingt.

Die Auffahrt von Hüttau scheint die (z.Z.?) am wenigsten gebräuchliche zu sein.
Man kann natürlich auch bis zu Hütte fahren. Dann ist allerdings Fahrverbot. Die 5 oder 10 Minuten zum Gipfel sind zu Fuß zurückzulegen. Für die Anreise ist – will man für das Fahrrad nicht reservieren und Niederflurgarnituren nutzen – etwas Aufmerksamkeit bei der Zugauswahl geboten. Von Bischofshofen nach Salzburg zurück gibt es häufige REX uns S-Bahn Verbindungen.







Hallo Herr Plohovich!
Freut uns, dass ihnen die Tour zum Hochgründegg gefallen hat. Sie sind bei uns, dem Renn(leiten)gut vorbeigefahren, und ja – es ist wirklich nicht leicht zu bearbeiten.
Am Hochgründegg wurden sie von unseren friedlichen Lämmern begrüßt, sie müssen nur noch etwas wachsen.😜