2 Tage Rax: Von Mürzzuschlag zum Ottohaus und weiter nach Payerbach-Reichenau

Am Start vom Törlweg blicke ich nochmal zurück zum Ottohaus. Foto: Linda Prähauser

Am langen Wochenende im August habe ich mich für eine 2-Tages Tour auf der Rax entschieden. Am ersten Tag machte ich mich von Mürzzuschlag auf den Weg zum Ottohaus, wo ich die Nacht verbringe. Am zweiten Tag ging es in der Früh vom Ottohaus nach einer kleinen Aufwärmrunde bergab nach Payerbach. Insgesamt ist die Runde etwa 35 Kilometer lang und es geht 1800 Höhenmeter bergauf sowie knapp 2000 Höhenmeter bergab. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und es gibt ruhige, einsame Passagen sowie etwas besser besuchte Wegabschnitte. Ein Highlight der Tour ist natürlich die Rax selbst mit den wunderschönen Ausblicken und die Ruhe am Berg am Morgen. Das Ottohaus ist gut ausgestattet und Bettwäsche sowie Frühstück sind im Nächtigungspreis inklusive. Ich hatte ein Bett in einem 2-Bett-Zimmer mit Blick Richtung Schneeberg von wo aus ich den Sonnenaufgang genießen konnte.

Steckbrief

Tag 1: Bahnhof Mürzzuschlag – Ottohaus20 km, +1.600/-700 hm, 7-8 Std.
Tag 2: Ottohaus – Bahnhof Payerbach-Reichenau15 km, +200/-1300 hm, 4-5 Std.

Mit dem RJ71 ging es für mich um 9:05 Uhr von Wien Meidling nach Mürzzuschlag, wo ich mit 3 Minuten Verspätung um 10:30 Uhr angekommen bin. Am zweiten Tag ging es vom Bahnhof Payerbach-Reichenau um 12:55 Uhr mit dem CJX9 zurück nach Wien Meidling.

Tag 1: Bahnhof Mürzzuschlag – Ottohaus

Der erste Tag startet am Bahnhof in Mürzzuschlag, für mich mit etwas Regen. Vom Bahnhof geht es direkt bergauf und ich folge der Markierung Richtung „Scheibenhütte“. Die ersten Meter geht es auf einer asphaltierten Straße durch Pernreit, bevor es nach den ersten Höhenmetern direkt in den Wald hinein geht. Ich bleibe am markierten Weg und es geht im Wald über Forststraßen und Waldwege vorbei an (gefühlt Millionen) Pilzen und Schwammerln.

Bergauf durch den wunderschönen (und verregneten) Waldweg umgeben und Grün und Schwammerln. Foto: Linda Prähauser
Bergauf durch den wunderschönen (und verregneten) Waldweg umgeben und Grün und Schwammerln. Foto: Linda Prähauser
Entlang der Forststraße geht es zuerst immer entlang der Markierung Richtung „Scheibenhütte“. Foto: Linda Prähauser
Entlang der Forststraße geht es zuerst immer entlang der Markierung Richtung „Scheibenhütte“. Foto: Linda Prähauser

Nach knapp 4 Kiometern und einer längeren Strecke auf der Forststraße geht es nach links zurück auf einen Waldweg und nach knapp 200 Metern stehe ich vor einer nächsten Wegmarkierung. Hier verlasse ich den Weg Richtung „Scheibenhütte“ und folge dem Weg zur Kampalpe. Hier erwischt mich erneut ein Regenguss, aber es geht mit Motivation weiter vorbei an der Beeralpl und schon kurz darauf scheint die Sonne durch die Regenwolken durch. Nach den ersten 6 Kilometern wird es Zeit für die erste Pause auf einer Bank in der Sonne (mit ein paar Ameisen, wie ich etwas zu spät gemerkt habe).

Die Wegzweigung, wo man die Markierung zur „Scheibenhütte“ verlässt und dem Weg zur Kampalpe folgt. Foto: Linda Prähauser
Die Wegzweigung, wo man die Markierung zur „Scheibenhütte“ verlässt und dem Weg zur Kampalpe folgt. Foto: Linda Prähauser
Im Regen überquere ich die Beeralpl und vor mir sehe ich schon den blauen Himmel. Foto: Linda Prähauser
Im Regen überquere ich die Beeralpl und vor mir sehe ich schon den blauen Himmel. Foto: Linda Prähauser
Meine erste Pause auf der Bank in der Sonne neben einem Ameisenhaufen. Foto: Linda Prähauser
Meine erste Pause auf der Bank in der Sonne neben einem Ameisenhaufen. Foto: Linda Prähauser

Ab hier folge ich dem Weg Richtung „Preiner Gscheid“ und es geht bergab durch einen wunderschönen ruhigen Wald vorbei an der Paulinenquelle und durch teilweise sehr dicht bewachsene Wege (Tipp: Wer keine zerkratzten Beine haben möchte, sollte eine lange Hose tragen). Nach knapp 1,5 Stunden, mit einer Mittagspause auf einem umgefallenen Baum und mitgebrachten Snacks, komme ich bei der „Edelweisshütte“ am Fuße der Rax an.

Durch den Wald geht es bergab Richtung „Edelweisshütte“ vorbei an der Paulinenquelle. Foto: Linda Prähauser
Durch den Wald geht es bergab Richtung „Edelweisshütte“ vorbei an der Paulinenquelle. Foto: Linda Prähauser
Durch den dicht bewachsenen Weg, sehe ich immer wieder die Rax durchblicken. Foto: Linda Prähauser
Durch den dicht bewachsenen Weg, sehe ich immer wieder die Rax durchblicken. Foto: Linda Prähauser
Die letzten Meter zur Edelweisshütte und im Hintergrund die Rax. Foto: Linda Prähauser
Die letzten Meter zur Edelweisshütte und im Hintergrund die Rax. Foto: Linda Prähauser

Im Schatten hinter der Edelweisshütte mache ich mich bereit für den zweiten Aufstieg des Tages und mein erstes angeschriebenes Ziel ist das Waxriegelhaus. Der Weg zum Waxriegelhaus geht über Forststraßen (Achtung: zur Zeit meiner Wanderung war hier ein Teil auf Grund von Forstarbeiten gesperrt, aber es gibt eine Umgehung), durch den Wald, vorbei an einer Quelle und schließlich zum Waxriegelhaus. Von hier geht es über den „Göbl-Kühn-Steig“ entlang der gelben Markierung zur „Neuen Seehütte“. Der Steig ist wunderschön und man einen Weitblick und einen Ausblick von dem man nicht genug bekommen kann. Nach etwa einer Stunde erreiche ich die „Neue Seehütte“.

Am Weg zum Waxriegelhaus. Foto: Linda Prähauser
Am Weg zum Waxriegelhaus. Foto: Linda Prähauser
Am Weg zur „Neuen Seehütte“ (im Bild zu sehen) entlang des „Göbl-Kühn-Steig“ mit der Preiner Wand im Blick. Foto: Linda Prähauser
Am Weg zur „Neuen Seehütte“ (im Bild zu sehen) entlang des „Göbl-Kühn-Steig“ mit der Preiner Wand im Blick. Foto: Linda Prähauser

Von hier startet für mich die quasi letzte Etappe – die letzten 4 Kilometer und die letzten Höhenmeter. Es geht im Sonnenschein und bei kaltem Wind hinauf zur Preiner Wand, wo ich nur kurz verweile, da der Wind recht ungemütlich war und ich schon Hunger hatte. Es geht den Kammweg bergab Richtung „Ottohaus“, dem heutigen Tagesziel. Kurz vorm Ziel entscheide ich mich für einen kleinen Abstecher zum Jakobskogel, von wo es dann die wirklich letzten Meter zum „Ottohaus“ bergab geht. Ich komme um etwa 17:00 Uhr beim Ottohaus an und genieße den Abend mit Eiernockerl, Apfelstrudel, Tee und einem Buch in der Gaststube.

Am Gipfel der Preiner Wand angekommen. Foto: Linda Prähauser
Am Gipfel der Preiner Wand angekommen. Foto: Linda Prähauser
Die letzten Meter zum Ottohaus mit Blick auf den Schneeberg. Foto: Linda Prähauser
Die letzten Meter zum Ottohaus mit Blick auf den Schneeberg. Foto: Linda Prähauser
Das Tagesziel vor Augen: das Ottohaus. Foto: Linda Prähauser
Das Tagesziel vor Augen: das Ottohaus. Foto: Linda Prähauser

Tag 2: Ottohaus – Bahnhof Payerbach-Reichenau

Der Tag startet für mich mit einem Sonnenaufgang vom Zimmer, bevor ich um 7:30 Uhr zum Frühstück gehe. Mit gefülltem Magen geht es vom Ottohaus zum Berggasthof und ich genieße die Ruhe und die Frische der frühen Morgenstunden alleine am Berg. Beim Berggasthof angekommen, treffe ich auf die ersten Wanderer, welche mit der ersten Raxseilbahn ankommen.

Der Sonnenaufgang aus dem Zimmer beim Ottohaus. Foto: Linda Prähauser
Der Sonnenaufgang aus dem Zimmer beim Ottohaus. Foto: Linda Prähauser

Vom Berggasthof entscheide ich mich für einen unmarkierten aber sehr gut sichtbaren Weg zurück Richtung Ottohaus und Törlweg. Der Weg bietet einen schönen Blick nach Payerbach-Reichenau (das heutige Ziel). Nach einer guten Stunde habe ich das Ottohaus wieder im Blick und nach dieser kurzen morgendlichen Aufwärmrunde geht es über den Törlweg bergab.

Vom Berggasthof am Weg zurück Richtung Törlweg im frühen Sonnenschein. Foto: Linda Prähauser
Vom Berggasthof am Weg zurück Richtung Törlweg im frühen Sonnenschein. Foto: Linda Prähauser
Am Start vom Törlweg blicke ich nochmal zurück zum Ottohaus. Foto: Linda Prähauser
Am Start vom Törlweg blicke ich nochmal zurück zum Ottohaus. Foto: Linda Prähauser
Im Sonnenschein geht es den Törlweg bergab nach Edlach. Foto: Linda Prähauser
Im Sonnenschein geht es den Törlweg bergab nach Edlach. Foto: Linda Prähauser

Es geht nach Edlach (bzw. genau genommen nach Edlach Peterhof). Nach etwas weniger als 2 Stunden Abstieg komme ich in Edlach an. Es geht weiter vorbei am Schwimmbad und auf den „Dr. Konried-Weg“ in den Wald hinein. Hier am Weg hat man einen schönen Blick zurück auf die Rax. Auf der „Kletschka-Höhe“ mache ich eine kurze Pause, bevor es weiter entlang der „Hinterleitenrunde“ geht und schon bald erreiche ich Reichenau.

Ein Blick auf Edlach und die Rax auf dem Weg zur „Kletschka-Höhe“. Foto: Linda Prähauser
Ein Blick auf Edlach und die Rax auf dem Weg zur „Kletschka-Höhe“. Foto: Linda Prähauser

In Reichenau geht es weiter auf der Grünstingbachpromenade, welche nach etwa einem Kilometer zur Fischerpromenade wird und entlang der Schwarza nach Payerbach führt. Am Viadukt geht es über die Brück und die Hauptstraße drüber. Die letzten Meter zum Bahnhof geht es am Treppelweg nahe der Bahn und nach etwa 4 Stunden erreiche ich den Bahnhof Payerbach-Reichenau, von wo es für mich zurück nach Wien geht.

Entlang der Grünstingbachpromenade und der Fischerpromenade nach Payerbach-Reichenau. Foto: Linda Prähauser
Entlang der Grünstingbachpromenade und der Fischerpromenade nach Payerbach-Reichenau. Foto: Linda Prähauser
Über die Schwarza neben dem Viadukt geht es die letzten Meter zum Bahnhof Payerbach-Reichenau. Foto: Linda Prähauser
Über die Schwarza neben dem Viadukt geht es die letzten Meter zum Bahnhof Payerbach-Reichenau. Foto: Linda Prähauser

Fazit

Eine wunderschöne 2-Tages Tour über die Rax mit Übernachtung im Ottohaus, welche ich sofort wieder machen würde, egal ob Sonnenschein oder Regen. Der erste ist mit gut 7 Stunden Wanderung etwas länger als der zweite, wobei man dennoch gemütlich gehen kann und vor 19:00 Uhr beim Ottohaus ankommt (bis 19:00 Uhr hat die Küche offen). Im Ottohaus habe ich mich sofort wohl gefühlt und ich empfehle hier dringendst im Vorhinein zu reservieren. Der zweite Tag mit einer optionalen Aufräumrunde zum Berggasthof und dem Abstieg über den Törlweg nach Payerbach-Reichenau dauert etwa 4 Stunden und wer hier Lust hat, kann in Edlacher Strandbad eine Badepause einlegen. Gesamt bietet die Wanderung eine abwechslungsreiche Kulisse mit ruhigen Abschnitten durch Wald, Wiese, Plateau und Forststraßen.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   1.800 HM   2.000 HM   35 km   GPX Track

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