Von Sopron nach Mörbisch, Rust oder Illmitz

Aus dem historischen Städtchen Sopron durch liebliche Wälder an den Neusiedlersee. Abwechslungsreiche, recht lange aber leichte Wanderung ohne wesentlichen Höhenunterschied über Landstraßen, Wald- und Wiesenwege und entlang des Schilfgürtels des Neusiedlersees. Je nach Lust, Laune und Jahreszeit bietet diese Tour drei verschiedene Endpunkte. Mörbisch, Rust oder Illmitz – inklusive Schifffahrt.

Stündliche Züge aus Wien und Wiener Neustadt machen die im Klimaticket inkludierte Anreise nach Sopron denkbar einfach.

Ein- bzw Umsteigen in Wiener Neustadt, Hauptbahnhof - Ost Bahnsteig 21! Foto Veronika Schöll
Ein- bzw Umsteigen in Wiener Neustadt, Hauptbahnhof – Ost Bahnsteig 21! Foto Veronika Schöll

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Landshut zu dieser Tour für dich finden.

Sopron

Ein bisschen Zeit sollte man sich für die wunderschöne Innenstadt Soprons schon nehmen. Vom Bahnhof wandern wir die lange Straße Richtung Touristen-Info, diese ist mitten im Stadtzentrum, bis zum Ring. Wir betreten den historischen Stadtkern und sind gleich schockverliebt in die vielen Renaissance-, Barock- und Biedermaierhäuschen, die sich innerhalb der Stadtmauer (= Ring) aneinander schmiegen. Über den Hauptplatz (Titelbild) mit der berühmten Dreifaltigkeits- oder Pestsäule und der Geiskirche gelangen wir zum Feuerturm. Von oben verschaffen wir uns einen Überblick über die Stadt und ihre Umgebung.

Aussicht vom Feuerturm auf die Geiskirche. Foto Veronika Schöll
Blick vom Feuerturm auf die Geiskirche. Foto Veronika Schöll

Wir verlassen die Altstadt am nordöstlichen Ende, überqueren den Ring und wandern aus der Stadt hinaus. Am Sas Ter finden wir die erste gelb grüne Markierung. Wir gelangen zu einem großen Kreisverkehr, hier der Markierung auf der Tomalon Utca vorbei am jüdischen Friedhof durch die Soproner Vorstadt folgen.

Am Sas Ter. Folge dem gelben B! Foto Veronika Schöll
Am Sas Ter. Folge dem gelben B! Foto Veronika Schöll

Durch den Nemzeti Park

Meine Begleiterinnen haben mich inzwischen verlassen, sie sind in Sopron geblieben. Ich begebe mich auf der Nemeskuti Ut unter der Autobahn durch zum Nemzeti Naturpark.

Rustikale Wanderwegvariante - kaum befahren diese Straße. Foto Veronika Schöll
Rustikale Wanderwegvariante auf einer kaum befahrenen Straße. Foto Veronika Schöll

Die Tour ist übrigens hervorragend markiert, zuerst grün und immer mit einem gelben B für den Bernsteintrail, an das ich mich bis Mörbisch halte. Trotzdem verpasse ich die erste Abzweigung links am Waldrand und nehme deshalb die zweite, blau markierte. Sie trifft später wieder auf die grüne Markierung und das gelbe B.

Hier beginnt der Naturpark. Foto Veronika Schöll
Hier beginnt der Naturpark. Foto Veronika Schöll

Ich wandere bis zum Ziegenkogel (Keske-Hegy), auf dessen Gipfel befindet sich eine Aussichtswarte. Die meisten Höhenmeter des heutigen Tages entstehen auf der Holztreppe hinauf. An diesem sonnigen Tag kann ich von oben Sopron, Eisenstadt und den Neusiedlersee entdecken.

Aussichtsturm am Ziegenkogel. Foto Veronika Schöll
Aussichtsturm am Ziegenkogel. Foto Veronika Schöll
Liebliches Waldweglein. Foto Veronika Schöll
Liebliches Waldweglein. Foto Veronika Schöll
Zuerst nach rechts, über die Straße und nach links weiter. Vertrau der Markierung. Foto Veronika Schöll
Zuerst nach rechts, über die Straße und nach links weiter. Vertrau der Markierung. Foto Veronika Schöll

Über die Grenze

Immer dem gelben B folgend erreiche ich den Steinbruch mit Felsentheater im sehr touristischen Fertökakos. Da ich nicht auf der Straße wandern möchte, verlasse ich den Bernsteintrail und mache einen kleinen Umweg. Statt Kilometer zu sparen, biege nach dem Steinbruch rechts ab, ein Stück Richtung Zentrum und dann links auf einem Feldweg (Fö Utca) oberhalb des Sees weiter bis zur Grenze.

Am Weg zur Grenze. Links Österreich und rechts Ungarn 🙂 Fotos Veronika Schöll

Direkt an der Grenze führt ein Asphaltweg zu einem sehr denkwürdigen Ort. Ich erblicke einen Aussichtsturm. Früher stand an seiner Stelle ein Wachturm, der zum Eisernen Vorhang gehörte. Hier bekam der Eiserne Vorhang 1989 „inszeniert“ ein Loch, das Alois Mock und Guyla Horn, die Außenminister Österreichs und Ungarns gemeinsam in den Maschendraht schnitten.

Ein denkwürdiger Ort. Foto Veronika Schöll
Ein denkwürdiger Ort. Foto Veronika Schöll

Weiter entlang des Schilfgürtels bis zur Mörbischer Seestraße.

Hier muss du dich nun entscheiden, wie du weiterwandern möchtest – drei Felder sind frei :-).

Variante Eins Mörbisch

Du bist genug gewandert (17 Kilometer). Nimm die Seestraße ins Zentrum von Mörbisch, die Busstation für den Bus stündlich zum Bahnhof Eisenstadt ist im Zentrum, neben vielen Einkehrmöglichkeiten. Im Sommer könntest du auch, wenn du Badezeug dabei hast, die Seestraße vor zum Seebad Mörbisch nehmen. An deren Ende befindet sich auch die Seebühne der Seefestspiele.

Schilfgürtel entlang der Seestraße. Foto Veronika Schöll
Schilfgürtel entlang der Seestraße. Foto Veronika Schöll

Variante Zwei Rust

Du bleibst deinem Plan (falls es deiner war) treu, überquerst die Seestraße und wanderst auf dem MOOST Erlebnisweg entlang des Schilfgürtels weiter nach Rust. Macht bis zur Bushaltestelle gesamt 22 Kilometer. Die Freistadt Rust ist sehenswert und bietet ebenfalls viele Einkehrmöglichkeiten und ein Seebad in der Ruster Bucht.

Am Weg nach Rust. Foto Veronika Schöll
Am Weg nach Rust. Foto Veronika Schöll

Variante Drei

Du bist neugierig. So wie ich. Ich nehme in Mörbisch nämlich die Seestraße bis zum Seebad und entdecke dort die Radfähre nach Illmitz, die gerade im Hafen steht. Kurzentschlossen kaufe ich mir ein Ticket, trinke noch schnell einen Kaffee im Buffet im Hafen und dann gehts schon los. Die Radfähre Weiss ist von Mai bis Ende Oktober in Betrieb. Im November bei Schönwetter nur an den Wochenenden

Dreisig Minuten ( vier Kilometer) dauert die wunderschöne Fahrt, es ist heute sehr stürmisch draußen am See, Hochseefeeling kommt kurz auf, brrr und kalt. Surfer und Kitesurfer findens gut. Ich auch.

Die Radfähre am Weg durch den Schilfgürtel auf den See hinaus. Foto Veronika Schöll
Die Radfähre am Weg durch den Schilfgürtel auf den See hinaus. Foto Veronika Schöll
Happy, happy, happy aber kalt. Foto Veronika Schöll
Happy, happy, happy aber kalt. Foto Veronika Schöll

Auch von Illmitz gibt es stündlich Busse, von hier aber zum Bahnhof in Neusiedl. Kurze Ernüchterung: Vom Hafen sind es 5 Kilometer bis ins Ortszentrum. Am Radweg. Bissl langweilig. Aber gut. Ich komme an der Zicklacke vorbei und schließlich in Illmitz an.

Zicklacke. Foto Veronika Schöll
Zicklacke. Foto Veronika Schöll

Das Zentrum ist angeschrieben. Aus der kleinen Trinkhalle der Bartholomäusquelle am Hauptplatz hole ich mir einen Becher Heilwasser. Hm. Nicht Mmmm.

Trinkhalle in Illmitz. Foto Veronika Schöll
Trinkhalle in Illmitz. Foto Veronika Schöll

Danach kommt das große Eis aus dem Eissalon&Weinbar Dolce Vita gerade recht, um den Nachgeschmack des Wassers zu vertreiben. Im Sommer hat das Dolce Vita täglich geöffnet. Ab Ende Oktober nur Freitag bis Sonntag.

Sauer und Süß. Heilwasser und Heileis. Fotos Veronika Schöll

Genug Abenteuer für heute. Die Busstation ist ums Eck vom Dolce Vita und der Trinkhalle, gegenüber vom Hotel Post. Müde lasse ich mich in den Bussessel fallen und während des Sonnenuntergangs nach Neusiedl zum Bahnhof kutschieren. Dort steht der CJX nach Wien schon bereit.

Heimfahrt romantisch, Bus nach Neusiedl, CRX nach Wien. Foto Veronika Schöll

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   100 HM   150 HM   22 km   GPX Track

Tipp zum Schluss

Wer gerne flach wandert 🙂 die Tour von Frauenkirchen nach Illmitz ist auch sehr schön.

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