Manchmal darf es auch einfach eine kleine(re), schöne Runde sein. Unter diesem Motto steht meine Nachmittagstour in der Buckligen Welt, direkt an der Grenze Niederösterreich-Burgenland.
An diesem in Wien grauen Tag fällt die Wahl auf meine Destination ganz leicht: Sie muss in der Sonne sein! In der Buckligen Welt scheint das der Fall zu sein, also nehme ich am Hauptbahnhof den Direktbus (#direktbusliebe!) Richtung Lockenhaus (einfach nur schön, der Name!), der mich in Kirschlag in der Buckligen Welt wieder ausspuckt. Fahrzeit ab Wien 1h 22 Minuten.
Von Kirchschlag auf den Buckel in die Sonne
Dort ist es gleich mal sehr nett – ein Kaffeehaus, eine schöne Kirche mit einem sehr sympathischen Garten rundherum und tatsächlich überraschend viel Lebendigkeit für diesen Samstag. Mein Weg führt mich kurz durch den Ort und dann in Richtung Schule und „Stang“.


Dann geht’s gleich mal im Wald sehr steil bergauf und ich muss mich aufs Atmen konzentrieren. Meine Frühjahrskondi hat sich noch nicht eingestellt und die Winterkondi, die braucht ihre Zeit beim Bergaufgehen. Aber Zeit, die hab ich auch und die nehm ich mir.

Sobald ich oben auf der Anhöhe am Wald entlangwandere, bin ich schon wieder voll zufrieden: Ich sehe nämlich die Sonne und blauen Himmel.

Es ist ein schöner Rundumblick, wo ich so auf diesem einen Buckel stehe. Einsam ist es auch – Menschen kommen mir nun keine mehr entgegen.

Kaugummi nein, aber Hallumi sehr gerne!
Als ich Stang erreiche, finde ich drei Dinge: Einen uralten Kaugummiautomaten, der ein schönes Fotomotiv abgibt. Die Info, dass ich mich offenbar auf dem Dreiländerweg-Grenzlandweg 07 befinde und nach Blumau (ohne Bad!) unterwegs bin. Das stimmt alles mit meiner Karte und Planung überein, also wunderbar.


Und mein drittes Fundstück: Ein Selbstbedienungs-Bauernladen! Was ihr vielleicht nicht wisst: Ich liebe es, bei meinen Wanderungen bei irgendwelchen Bauern und Bäuerinnen irgendwas einzukaufen. Komisch wegen des Gepäcks und so? Well, ihr habt keine Ahnung, wie oft ich schon so ein kleines (räusper) Kilo Honig oder eine Glasflasche Sirup eingepackt habe. Ich mag diese Möglichkeit, direkt von den Produzent:innen einzukaufen. Ich mag die Vielfalt und dass ich somit immer wieder Produkte aus der Region kennenlerne. Immer wieder bin ich neugierig, was ich so in dem Bauernladen vorfinde. (Ich merke an dieser Stelle – ich hatte Veronika mal einen Blogartikel dazu versprochen, den könnte ich wirklich mal schreiben. Enthusiastisch genug bin ich ja noch!)
Zurück nach Stang: Im dortigen Bauernladen wird es ein dicker Hallumi, der in meinen Wanderrucksack wandert. Vieles andere hätte mich auch angesprochen, aber die Sachen mit den Pfandflaschen erscheint mir unlösbar. Und ich weiß jetzt doch nicht, wie schnell ich wieder in Stang wandern bin.

Wintersonnenpause, runter ins Burgenland und wieder rauf nach Niederösterreich
Bevor ich die schöne Anhöhe mit dem Sonnenhimmel verlasse und in den Wald hinuntersteige, mache ich noch eine Pause. Wintersonne, das hat schon was.
Der Pfad im Wald geht jetzt steil bergab, dafür muss ich nicht mehr auf der Straße gehen (die aber ohnehin kaum befahren ist) und je näher ich dem Talboden komme, umso näher komme ich auch – dem Burgenland.

Kurz vor dem Ort Blumau führt der Weg wieder aus dem Wald heraus und ich stehe tatsächlich direkt an der Landesgrenze zum Burgenland. Dort habe ich noch nicht so viele Wanderungen unternommen – aber an eine sehr schöne über das Rosaliengebirge kann ich mich noch gut erinnern (von Forchtenstein über die Rosalia nach Bad Sauerbrunn). Man kann also auch dort wandern gehen!

Ein kurzes Stück begleitet mich nun der Thalbach, dann geht’s für mich wieder bergan durch den Wald in Richtung Hofstatt (übrigens wieder an einem Biohof vorbei) und weiter nach Lembach.

Schönste Licht-Abschiedsstimmung
Da ja wirklich noch nicht so richtig Frühling ist, steht die Sonne auch ganz schön tief und der nahende Abend kündigt sich an.

Über Lembach habe ich nochmals einen schönen Ausblick auf Kirchschlag, bevor ich wieder in diesen Ort und damit meinen Ausgangspunkt hinabsteige.

Am Ende spute ich mich ein bisschen, damit sich der frühere Bus noch ausgeht.

Fazit
Eine feine Runde, im Wald und auf der Straße. Gut zu gehen im Winter, aber natürlich genauso schön (oder vielleicht noch ein bisschen schöner) im Frühling oder Herbst. Schöne Ausblicke, ansonsten keine spektakuläre Wanderung, aber völlig ausreichend zum Kopf-Auslüften und Sonne-Genießen. Kirchschlag fand ich sehr ansprechend und wenn ich mir mehr Zeit genommen hätte, wäre ich hier sicher auch noch auf einen Kaffee eingekehrt.