Ohne große Erwartungen begebe ich mich auf diese Tour in der Nähe von Kapfenberg und werde nicht enttäuscht, sondern angenehm überrascht.
Nach Kapfenberg bin ich schon oft gefahren – eigentlich immer nur zum Wandern und meistens habe ich dort den Bus 170 in Richtung Mariazell gewählt um ins Hochschwabgebiet zu kommen. Nicht an diesem Tag. Ich fahre über Graz nach Kapfenberg und steige in einen für mich neuen Bus ein, nämlich in den Stadtbus 1. Es ist ein Samstag, so hat zu meinem Glück das Einkaufszentrum geöffnet und ich kann die Umsteigezeit gut nutzen um das öffentliche WC im UG zu nutzen. Ich gehe vom Bahnhof dorthin und steige dann am Europaplatz in den Bus 1 in Richtung Apfelmoar Einkaufszentrum ein. Nur ein paar Minuten später steige ich in Schirmitzbühel Ort aus, gehe ein paar Schritte „retour“ zum gerade passierten Kreisverkehr und gehe zur Bushaltestelle ums Eck, wo nach kurzer Wartezeit der Stadtbus 42 in Richtung Parschlug Ort abfährt. Nach weiteren 10 Minuten steige ich dort aus und bin am Ausgangspunkt meiner Wanderung.

Sonne und Steigung
Der Bus fährt ab und ich gehe los. Gleich „hinter“ der Bushaltestelle entdecke ich an einem Verkehrsschild eine rot-weiß-rote Wandermarkierung und gehe zwischen ein paar Häusern durch. Der asphaltierte Weg wird bereits nach ein paar hundert Metern zu einer geschotterten Straße. Bei den Häusern entdecke ich eine gelbe Wandertafel – wenn auch schwer zu erkennen – aber da lese ich auch schon mein Ziel: Zöberer Höhe 2 Stunden. Ich folge der Schotterstraße und schon nach der ersten Kehre kann ich links über einen Wanderweg im Wald abkürzen. Im Wald geht’s sodann gleich steiler bergauf. Der Weg ist immer gut zu erkennen und die Sonne scheint, aber es ziehen auch schon Wolken auf. Ein paar Mal muss ich bei schattigen Stellen durch kleine Restschneefelder gehen. Die Grödel, die ich im Rucksack mithabe, brauche ich aber nicht. Nach gut 1,5 Stunden komme ich zu einem abgeholzten Stück Wald und habe bereits eine Höhe erreicht, die eine tolle Aussicht ermöglicht. In Richtung Kapfenberg dürfte es Regnen – ich bin gespannt, ob mich wohl auch ein Niederschlag erreicht. Ich komme am Schild zur Bayerlalm vorbei. Bis zur Zöberer Höhe ist es noch ein guter Kilometer und in etwa 150 Höhenmeter.






Fast Rundum-Aussicht mit Schneegestöber
Ich erreiche die Zöberer Höhe auf 1.486 Metern. In Richtung Norden und Westen gibts bei der flach abfallenden Wiese eine super Aussicht auf den Hochschwab. Im Osten wird die Wiese durch Wald begrenzt. Die Aussicht kann sich jedenfalls sehen lassen: ich entdecke einige Berge des Hochschabmassivs und der Eisenerzer Alpen. Der Blick wird allerdings von dunkler werdenden Wolken ein bisschen eingetrübt. Nachdem ich gerade mit einer kleinen Fotosession fertig bin: Ich mache „Z“-Fotos, weil ich dieses Jahr Berge mit jedem Buchstaben des Alphabets erwandern will, beginnt es zu schneien. Immer dicker werden die Flocken und immer schneller fallen sie gefühlt vom Himmel. Ich suche kurz Schutz unter den Bäumen, wo auch ein kleines Gipfelkreuz montiert ist und jausne mein mitgebrachtes Brot und wärme mich mit Tee, denn es ist schnell kühl geworden.




Ich mache keine lange Pause, um nicht zu sehr auszukühlen. Das Thermometer, das beim Gipfelkreuz-Baum angebracht ist zeigt 0 Grad an. Ich ziehe meine warmen Handschuhe an, die ich zum Glück noch eingepackt habe und jetzt dringend brauche. Ich folge dem Wanderweg in Richtung Osten, am gelben Hinweistaferl ist Hocheck – Pogusch angeschrieben. Immer wieder durch kleine Schneefelder geht es meist am Grat entlang und auch hier kann sich die Aussicht sehen lassen. Ich entdecke, nun in Richtung Osten schauend, die Hohe Veitsch und andere Berge in den Mürzsteger Alpen. Aber auch in Richtung Norden erkenne ich beispielsweise den Schießling und Oisching, auf denen ich im vergangenen Jahr war.


Wieder Sonne und ein großer Globus
So schnell wie´s zu schneien begonnen hatte, so schnell ists dann auch wieder vorbei und es kommt sogar wieder die Sonne raus. Ich überschreite zwei unscheinbare Gipfel, den Schreinerkogel und den Roßkogel. Vor dem nächsten „Kogel/Berg“, dem Rührerberg, liegt eine Wiese und zu Beginn ist eine Markierung, die nach links führt.


Auch über den Rührerberg ist ein Weg eingezeichnet, den ich gehe, der sich jedoch im Wald verliert und ich ein Stückchen querfeldein gehen muss. Da ich das nicht empfehlen kann, habe ich die GPX-Route angepasst und links über die Forststraße geändert. Kurz nach diesem „Abstecher“, den ich gemacht habe komme ich zum „Wanderkreisverkehr“ und gleich dahinter zum „Tor der Weltmarktführer“ einer großen Bogenkonstruktion mit darin hängendem Globus.


Hier steht beschrieben um welche Technologien es sich handelt: insgesamt werden 15 Unternehmen genannt, die aus Kapfenberg sind und offenbar am Weltmarkt führend sind. Auf einem anderen Schild lese ich außerdem etwas vom „Winterwandern am Bründlweg“, auf welchem man bei Bauernhöfen einkehren kann. Nach ein paar Fotos und einer weiteren kurzen Rast zur Stärkung folge ich sodann ebendiesem Weg in Richtung Rührerbauer. Ich komme beim Abstiegsweg direkt bei diesem Hof mit netter Hütte vorbei.



Etwas später gehe ich auch noch bei der Jausenstation Tulzer Alm vorbei. Auch dieser Weg ist gut markiert und gut zu finden. Ich komme schließlich in die Ortschaft Göritz und da ich noch etwas Zeit habe, gehe ich nicht zur nächstgelegenen Bushaltestelle, sondern nach Pogier Sonneck. Näher ist die Haltestelle Pogier Ort – und dort fahren im Schnitt auch mehr Busse.
Heimfahrt und Fazit
Die Rückfahrt ist ähnlich wie die Hinfahrt. Ich fahre wieder zuerst mit dem Stadtbus nach Schirmitzbühel Ort und steige dort um nach Kapfenberg. Weiter geht’s mit dem Zug nach Graz und mit dem Bus zur mir nach Hause. Die Verbindung hat gut funktioniert.
Mich hat die Tour – nachdem ich keine zu großen Erwartungen hatte – positiv beeindruckt. Die Aussichten auf Hochschwab, Eisenerzer Alpen, Mürzsteger Alpen und Grazer Bergland waren sehr schön. Nicht so beeindruckend fand ich das Tor der Weltmarktführer. Dort ist, schätze ich, auch viel mehr los, als auf der Zöberer Höhe. Als ich dort war, war generell nicht viel los (Anfang März), aber im Frühling, Sommer, Herbst schaut es an schönen Tagen bestimmt anders aus.