Bei der knallroten Werdenfelsbahn gibt es einen extra Bergsteigerzug, der wochentags von München schon um kurz vor fünf Uhr morgens ins Karwendel fährt. Die günstigen Regio-Tickets gelten auch schon um diese Uhrzeit. Ideale Voraussetzungen für eine klimafreundliche Skitour, bei der man etwas früher dran sein sollte. Weitere Alpinisten haben wir leider nicht drin getroffen, aber vielleicht spricht sich das ja noch rum in Zukunft.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Bad Endorf
Wir empfehlen von Bad Endorf diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Für die legendäre letzte Meile reist das Radl mit, so einfach geht das. Vom Bahnhof Klais bei Mittenwald in einem Katzensprung nach Krün und weiter auf dem Forstweg Richtung Schöttelkarspitze, bis es sich lohnt, auf die Ski umzusteigen.
Schöttelkar
Unsere Tour führt ins steile, eisige Schöttelkar, vom Sattel flitzen wir im Vormittagsfirn gleich mal runter in den Soiernkessel bis zum See.
Auf dem Weg zum Schöttelkar. Man beachte das T-Shirt im Hochwinter! Harscheisen – Unbedingt mitnehmen! Fotos Micheal Vitzthum
Im steilen, eisigen Kar. Nachher: Zu Fuß und mit Pickel zum Sattel in die Sonne. Fotos Micheal Vitzthum
Vormittags lässige Abfahrt in den Soiernkessel. Ziiiiiiischhhhhhhh! Fotos Micheal Vitzthum
Kurze Pause am See. Der bayerische Kini wusste schon, wo es am schönsten ist. Zweiter Aufstieg zum Feldernkopf. Fotos Micheal Vitzthum
Feldernkopf
Jetzt folgt der nordostseitige Aufstieg zum Feldernkopf, den wir zur Mittagspause erreichen. Auf dem schmalen Gratweg zu Fuß über das Feldernkreuz wieder zurück zur Schöttelkarspitze, jetzt ist auch noch Zeit für ein Grüßgott am Gipfel.
Kurz vor dem Ausstieg zum Gipfel. Der enge Durchschlupf hinüber zur leuchtenden Schöttelkarspitze. Fotos Micheal Vitzthum
Great View am Gipfel. Ab zu den Ski. Fotos Micheal Vitzthum
Firn im oberen Kar. Optimal zu fahren! Mit dem Radl und Sportgetränk zurück zum Bahnhof. Support your local brewer. Fotos Micheal Vitzthum
Abfahrt nach Krün
Das Kar hat nun im oberen Teil auch etwas Sonne abbekommen, das sorgt für firnige Abfahrtsfreude. Normalerweise ist der Februar einer der kältesten Monate im Jahr und nun laufen wir bei T-Shirt Wetter im Firn herum. Nur noch Mini-Winter, wars das schon?
Das ist so unheimlich, hier stimmt etwas gewaltig nicht mehr und man spürt das in den Bergen besonders intensiv. Umso mehr spornt es mich an, meinen Fußabdruck für den schönsten Sport der Welt so gering wie möglich zu halten und andere BergsteigerInnen zu motivieren. Es macht so viel Freude, mit wenig Impact unterwegs zu sein.
Hier kommt die rote Bahn nach München. Prost auf den schönen Tourentag! Fotos Micheal Vitzthum
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 8:00 Std Skitour 1.800 HM 1.800 HM 25 km GPX Track
Danke an Michael Pröttel für den tollen Tipp im Alpinjournal zu dieser wunderbaren Rundtour. Inspiration lebt auch vom Austausch der Ideen.
Finaler Tipp: Harscheisen unbedingt nötig, Pickel & Steigeisen können nützlich sein.
Michael lebt und arbeitet in München. Von dort fährt er mit der Bahn in die Berge.
"Ich möchte ein Teil der Lösung sein, inspirieren, vorleben und motivieren, denn es gibt wieder ein Leben nach der Pandemie – die Klimathematik und Verkehrsprobleme bleiben die gleichen."
Michaels schöne Touren und Inspirationen findest du auf Facebook unter unter dem Hashtag #bergsportisnomotorsport und auf Bahn zum Berg.