Die Soiernseen sind etwas abgelegen von guter Öffi-Anbindung. Daher bietet sich für eine Bergtour dorthin die Kombination “Bike & Hike” regelrecht an. Vom Bahnhof Mittenwald geht es zunächst gemütlich entlang der Isar entlang, bevor eine Forststraße steiler Richtung Fischbachalm führt. Das Raddepot bietet sich ein Stück vor Beginn des Wanderwegs zu den Soiernseen an. Optional kann die Gumpenkarspitze mitgenommen werden, fast verpflichtend ist hingegen der Einkehrschwung im Soiernhaus.
Verbindungen nach Mittenwald ab München gibt es stündlich, meist mit Umsteigen in Garmisch-Partenkirchen. Doch es gibt auch einige wenige Direktverbindungen pro Tag. Die Fahrradmitnahme ist in der Regionalbahn jedenfalls kein Problem. Eine Reservierung vorab ist nicht notwendig, ein gültiges Ticket sollte dennoch gelöst werden.
Aufstieg – Bike
Das erste Teilstück der Tour führt gemütlich entlang der Isar. Richtig warm wird uns dabei noch nicht, denn es geht vorwiegend leicht bergab. Dementsprechend sind wir fast froh, als wir rechts auf die deutlich steilere Forststraße abzweigen. Diese wird aber schon bald ziemlich steil. Immerhin ist sie angenehm schattig, was an einem warmen Sommertag schon von Vorteil sein kann.
Ehe wir uns versehen sind wir schon bei der Fischbachalm. Hier machen wir eine kurze Trinkpause, bevor wir das nächste Stück in Angriff nehmen. Jetzt geht es kurz bergab Richtung Fischbach, der wohl namensgebend für die Alm sein dürfte. Gleich nach der Querung des Baches geht es auch schon wieder bergauf, allerdings ist es von hier nicht mehr weit bis zum Ende der Forststraße und dem damit verbundenen Start des “Hike-Teils” der heutigen Bergtour.
Aufstieg – Hike
Als uns die Forststraße schließlich zu steil und ruppig wird, halten wir Ausschau nach einem geeigneten Raddepot. Wir “verstecken” unsere Mountainbikes nicht weit von der Forststraße weg hinter einem Baum. Zur Sicherheit sperren wir die Räder noch ab. Einen Schuhwechsel brauchen wir nicht, wir sind mit Schuhen unterwegs, die sowohl bequem zum Radfahren als auch stabil genug für die weitere Wanderung sind.
Der Wanderweg Richtung Soiernhaus verläuft in sehr humaner Steigung – eigentlich genau richtig, wenn man schon ein paar Höhenmeter am Rad hinter sich hat! Wir gehen nicht gleich zum Soiernhaus bzw. den Seen, sondern wollen davor noch einen Gipfel mitnehmen. Unsere Wahl fällt auf die Gumpenkarspitze (2.010 Meter). Wahrlich keine leichte Entscheidung, hier ein Gipfelziel auszuwählen, gibt es doch in der Soierngruppe unzählige weitere schöne Berge. Soiernspitze (2.257 Meter) und Schöttelkarspitze (2050m) sind wohl die namhaftesten darunter.
Der weitere Wegverlauf auf die Gumpenkarspitze lässt keine bergsteigerischen Wünsche offen! Der Wanderweg führt in angenehmer Steigung durch atemberaubendes Karwendel-Panorama. Von der “Jägersruh”, ein Sattel, der den Übergang ins nächste Tal bildet, sind es nur mehr ein paar Gehminuten auf die Gumpenkarspitze. Die Fernsicht ist an diesem Tag gewaltig! Wir können nicht nur sämtliche Karwendelgipfel sehen, sondern auch Richtung Zugspitze und sogar München können wir am Horizont erkennen!
Abstieg – Hike
Nach einer kleinen Stärkung am Gipfel starten wir den Abstieg Richtung Soiernseen. Während sie aus der “Vogelperspektive” für uns eher bläulich gewirkt haben, dominieren aus nächster Nähe betrachtet die Grüntöne.
Der Hunger treibt uns nach der genauen Begutachtung der Seen zu einem Einkehrschwung im Soiernhaus. Wir machen es uns auf der Terrasse gemütlich, während wir auf den bestellten Kaiserschmarrn warten. Dieser sollte sich in meinem Ranking der besten Kaiserschmarrn ganz weit oben einreihen.
Abfahrt – Bike
Gut gestärkt und ausgeruht wandern wir zu unseren Rädern hinunter. Schon bald nach dem Wechsel des Fortbewegungsmittels – von den eigenen zwei Beinen auf zwei Räder – wartet ein kleiner Gegenanstieg auf uns. Wir kennen dieses Teilstück schon aus der Abfahrt heute Morgen, nur ist es uns da etwas kürzer vorgekommen. Allzu steil ist es zum Glück trotzdem nicht und so sind wir nach ca. einer Viertelstunde bergauf wieder bei der Fischbachalm, von wo aus es jetzt bis zur Isar nur noch bergab geht.
Retour nach Mittenwald nehmen wir eine etwas andere Route als in der Früh, um uns ein paar Höhenmeter zu sparen. Dafür wechseln wir ca. beim Isarstausee die Seite der Isar. Das letzte Stück nach Mittenwald ist dann wieder gleich. Da wir noch ein bisschen Zeit haben, bis unsere Bahn kommt, schlendern wir noch kurz durch Mittenwald.
Abreise
Die Werdenfelsbahn bringt uns am späterern Nachmittag zurück nach München.
Hinweis
Statt in Mittenwald kann man auch schon in Klais aussteigen und von dort nach Krün fahren. Allerdings entfällt dann das schöne Wegstück entlang der Isar.