Von Gstatterboden geht es in gemütlicher Steigung aufs malerisch gelegene Buchsteinhaus hinauf. Die Xeis-Nordwände stets im Blick geht es – optional nach einer Hüttenübernachtung – weiter bergauf zum Einstieg in den Südwandband-Klettersteig. Der Klettersteig führt in Schwierigkeiten bis B die Buchstein Südwand entlang. Vom Ausstieg sind es nur mehr wenige Minuten bis zum Gipfel des Großen Buchstein. Eine lohnende, abwechslungsreiche und stellenweise anspruchsvolle Bergtour!
Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Landshut zu dieser Tour für dich finden.
Wir kommen mit dem Zug nachmittags in Gstatterboden an. (Die Anreise ist auch mit dem Bus möglich.) Eine für uns eher untypische Zeit, um eine Wanderung zu starten, normal sind wir ja doch immer eher bei den Ersten dabei. Doch heute ist alles ein wenig anders. Heute steht für uns “nur” der Zustieg zum Buchsteinhaus am Programm, immerhin auch circa 950 Höhenmeter. Den Gipfel heben wir uns für den nächsten Tag auf.
Zustieg aufs Buchsteinhaus
Zum Einstieg in den Wanderweg zum Buchsteinhaus ist es vom Bahnhof nicht weit, in circa 2 Minuten sind wir im Bereich des Bahnübergangs, wo der Wanderweg losgeht. Der erste Wegabschnitt führt parallel zur Enns und zu den Gleisen den Rauchbodenweg entlang. Hier gehen uns zwar die Bäume als Schattenspender ab, dafür versperren sie und nicht die Sicht auf die Umgebung.
Als es schattiger wird, kommen wir zur ersten Abzweigung. Unser Ziel ist klar, wir wollen zum Buchsteinhaus und nicht zum Weidendom. Deshalb halten wir uns rechts und folgen dem schmäler werdenen Wanderweg.
Am Weg zum Buchsteinhaus quert der Wanderweg immer wieder die Forststraße. Der Steig ist stets gut zu gehen. Aufgrund der warmen Temperaturen machen wir nach rund einem Drittel des Anstiegs eine kurze Trinkpause.
Nach der Trinkpause führt der Weg hauptsächlich durch den Wald. In Kombination mit den sinkenen Temperaturen wird das Gehen dadurch deutlich angenehmer.
Bevor die sogenannten “Serpentinen” beginnen – nach etwa zwei Drittel des Aufstiegs – machen wir noch eine letzte Trinkpause. Der Weg führt in 22 Kehren zum Buchsteinhaus hinauf. Angenehmerweise wird die Strecke zwischen den Kehren nach oben hin immer kürzer. So vergeht die Zeit auch fast wie im Flug und ehe wir bei den letzten Kehren sind, hören wir schon das Dieselaggregat vom Buchsteinhaus und können kurz darauf auch schon die Hütte sehen.
Auf der Terrasse des Buchsteinhauses genießen wir dann noch ein köstliches Abendessen. Währenddessen geht die Sonne unter und tüncht die Gesäuse-Nordwände in Rot.
Südwandband Klettersteig auf den Großen Buchstein
Am nächsten Morgen starten wir gut gestärkt Richtung Gipfel. Der Weg führt uns vom Buchsteinhaus durch Latschen und felsiges Gelände bis zur Abzweigung Richtung Südwandband Klettersteig. Dort setzen wir unsere Helme auf, ziehen die Klettergurte an und befestigen das Klettersteigset daran. Somit sind wir gut gerüstet für den bevorstehenden Klettersteig der Schwierigkeit B. Mit dem Topo zum Klettersteig haben wir uns schon am Vortag vertraut gemacht. So wissen wir, was jetzt auf uns zukommt.
Der Klettersteig ist nie wirklich schwierig, man kann den Steig und vor allem die Aussicht also richtig genießen. Am Anfang wird der Klettersteig immer wieder durch Gehgelände unterbrochen. Insgesamt ist der Klettersteig recht abwechslungsreich – es gibt Rampen, Bänder, Platten und Kamine.
Vom Ausstieg des Klettersteigs sind es dann nur mehr ein paar Minuten bis zum Gipfelkreuz.
Abstieg
Nach einer kurzen Gipfelrast machen wir uns bereit für den Abstieg. Klettergurt und Klettersteigset verstauen wir im Rucksack, den Helm lassen wir noch auf, den können wir für den ersten Abschnitt im Abstieg gut gebrauchen. Dafür entscheiden wir uns nämlich für den Wenger Weg, eine alpine Route im Schwierigkeitsgrad II.
Der Wenger Weg ist um die Mittagszeit, als wir absteigen, nach wie vor angenehm schattig, was ein Mitgrund für unsere Routenwahl war. Nach einiger Zeit und vielen Kraxeleien mündet der Wenger Weg wieder auf den Normalweg. Nur bis zu jener Stelle, an der wir in der Früh zum Klettersteig abgebogen sind, kennen wir den Weg noch nicht. Ab dann gleicht der Abstieg wieder dem Aufstieg.
Ein alternativer Abstieg wäre Richtung Buchau bzw. Griesbach (Haltestelle Buchau Eisenzieher), falls jemand eine Durchschreitung des Buchstein-Massivs anstrebt. Wir ziehen heute aber den Abstieg über das Buchsteinhaus vor, weil sich dadurch nochmals eine Einkehrmöglichkeit ergibt.
Nach einem Durstlöscher und einer kleinen Stärkung am Buchsteinhaus wandern wir die schon vom Vortag bekannte Route talwärts. Weil die Hitze im Tal nach wie vor erdrückend ist und wir noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt unseres Zugs haben, entscheiden wir uns für eine schnelle Abkühlung in der Enns. Dazu wechseln wir die Straßenseite und gehen gleich nach der Brücke (flussabwärts) zur Enns hinunter. Hier ist die Enns recht seicht und die Strömung schwach. Badesachen haben wir zwar keine dabei, aber alleine schon mit den Füßen ein paar Minuten in der kalten Enns zu stehen, ist eine angenehme Erfrischung. Der perfekte Ausklang für eine tolle Bergtour im Gesäuse!