Aussichtsreiche Runde, auf der es bestimmt nicht langweilig wird
Der Hochstaufen hat einiges zu bieten: Atemberaubende Ausblicke auf die Berchtesgadener Alpen, Weitsicht über die Bayerischen Voralpen bis zum Chiemsee und eine Einkehrmöglichkeit am Gipfel. Gut, dass der abwechslungsreiche Weg über den Steinernen Jäger den Höhenunterschied von über 1.300 Metern wie im Flug vergehen lässt! Der etwas flachere Abstieg über die Bartlmahd macht aus der Wanderung eine Runde, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Wanderung startet auf der großen Parkfläche der Rupertustherme in Bad Reichenhall. Zum Bahnhof Bad Reichenhall kommt man von Salzburg aus mit dem Bus Nr. 180, Nr. 260 oder mit dem Zug von Freilassing. Von dort bringt uns der Bus Nr. 4 die wenigen Stationen zum Ausgangspunkt.
Aufstieg
Hier ist meistens viel los, daher verlassen wir den Parkplatz auf der Kurfürstenstraße im Osten des Parkplatzes, durchqueren die Unterführung der vielbefahrenen Fernverkehrsstraße (E641) und finden uns im Grünen wieder. Nach einem kurzen, flachen Stück überqueren wir die Saalach und spätestens jetzt können wir bereits die ganze Strecke überblicken: Der Staufen ragt vor uns in die Höhe; zu seiner Linken ruht das Zwiesel.
Die Route ist zunächst noch flach und führt durch einen kleinen Wald und an einer Kneippstelle vorbei. Man kommt noch einmal auf eine Straße, die sich in einer S-Kurve dem Berg stetig annähert. Den kleinen Parkplatz zur Rechten, der meistens heillos überfüllt ist, lassen wir hinter uns und freuen uns, dass wir uns die 7 € fürs Parken sparen. Ab hier gibt es nun einen Wanderweg, der sich in Serpentinen durch den Laubwald zieht.


Im Herbst sind die Bäume besonders schön. Fotos: Magdalena Maier
Nach etwa 100 Höhenmetern sind wir bei der Padingeralm und folgen den Schildern Richtung Hochstaufen. Die Abzweigung zum Weg über den Steinernen Jäger erreichen wir nach einigen hundert Metern auf einer Forststraße. Rechts geht es von nun an weiterhin stets durch den Wald hinauf, aber deutlich steiler als zuvor. Unter Laub- und Nadelbäumen schlängelt sich der gut markierte Pfad nach oben und garantiert, dass man nun endlich Höhenmeter sammelt.


Noch sind wir weit von den Gipfeln entfernt; Über Stock und Stein geht es bergauf. Fotos: Magdalena Maier
An der Buchmahd vorbei erreichen wir auf circa 1.500 Metern Seehöhe den Pass, an dem sich die Steinernen Jäger befinden. Dabei handelt es sich um zwei kleine Felstürme am Ostgrat. Der Legende nach waren es einmal zwei lebendige Jäger, die nun versteinert über den Staufen wachen. Ab hier lichtet sich der Wald und das Gelände wird anspruchsvoller. Über interessante Steinformationen hinweg erklimmen wir den Ostgrat des Staufens. Wem Zeit zum Umschauen bleibt, der kann sich über eine atemberaubende Aussicht freuen: Die steilen Flanken von Watzmann, Hochkalter und den Leoganger Steinbergen wachen stumm über die darunterliegenden Täler.




Felsformationen und dahinter der Hochkalter; Pausenplatz. Fotos: Magdalena Maier
Direkt unter dem Gipfel liegt das Reichenhaller Haus, wo man Hunger und Durst stillen kann. Spätestens ab jetzt treffen wir auf einige andere Wanderer, denn hier trifft der Weg über den weniger begangenen Steinernen Jäger auf den Bartlmahdsteig, der an schönen Tagen stark frequentiert ist. Vom Reichenhaller Haus sind es nur noch wenige Meter auf den Gipfel. Nun wird man auch mit einem Weitblick in die andere Richtung belohnt. Da der Staufen einer der letzten hohen Berge ist, bevor die Landschaft in Richtung Norden flach ausläuft, kann man an klaren Tagen bis zum Chiemsee schauen.



Abstieg
Hinunter geht es wieder am Reichenhaller Haus vorbei und dann nach rechts über die Bartlmahd. Der Weg ist deutlich breiter und einfacher zu gehen als der über den Steinernen Jäger. Nach dem langen Aufstieg freuen wir uns darüber, uns nicht konzentrieren zu müssen und stattdessen im weitläufigen Zickzack über die Westseite abzusteigen.
Nach und nach wird die Vegetation wieder dichter, die Latschen werden zu Bäumen und diese gewinnen an Höhe. Als wir uns schon fragen, ob wir wirklich so viele Höhenmeter gemacht haben, erreichen wir die Fahrstraße zur Padingeralm und befinden uns wieder auf bekanntem Terrain. Über die Serpentinen geht es zurück zum Parkplatz, der sich inzwischen etwas geleert hat und über die Straße zur Kneippstelle. Nun ist es nicht mehr weit. Auf der Brücke über die Saalach werfen wir noch einen Blick zurück. Ruhig ragt der Berg wieder über uns auf. Unsere Spur zieht sich einmal über sein ganzes Haupt: hinauf über den Ost- und hinunter über den Westgrat. Wir staunen darüber, wo unsere Beine uns überall hin tragen und bringen auch das letzte Stück zur Rupertustherme hinter uns.
Fazit zur Tour
Den Hochstaufen erblickt man von nah und fern, wie er als einer der ersten hohen Berge die Alpen ankündigt. Besteigt man ihn über den Steinernen Jäger, lernt man nicht nur seinen sanften Anstieg, sondern auch seine etwas wildere Ostseite kennen. Das Panorama allein wäre schon Grund genug, dass diese Tour Pflichtprogramm für Einheimische wie Besucher der Gegend ist. Doch auch der abwechslungsreiche Charakter und die spannenden Pfade des Hochstaufens machen ihn zu einem Muss.