Auf den Grünstein über die Kührointalm

Kührointalm. Foto: Bernhard Walle

Ich hatte die Wanderung im Rahmen eines Urlaubs vom Hotel aus als Tagestour unternommen. Man kann aber gut am gleichen Tag mit dem ÖPNV anreisen, Starthaltestelle ist Schornbad Unterstein, von Berchtesgaden Hbf. im Halbstundentakt erreichbar. Der Start ist auch vom Königsee aus möglich, man sollte aber nicht zu viel Zeit dort verbringen, denn die Tour ist tagesfüllend wenn man oben noch einkehren will und noch eine Rückfahrt geplant ist.

Am Ende befindet man sich an der Haltestelle Kramerlehen, ebenfalls im Halbstundentakt mit Berchtesgaden Hbf. verbunden. Die Regionalbahn bzw. S-Bahn nach Freilassing fährt im Stundentakt. Ein Takt am Tag wird durch den IC «Königsee» ersetzt, der aber eine Freigabe für den Nahverkehr inkl. Deutschlandticket hat. Eine flexible Tagesplanung ist somit kein Problem.

Schwierigkeit: Die Tour ist einfach bis mittelschwer, der Teil von der Kührointalm zum Grünstein ist laut Karte als SAC T3 klassifiziert, ich persönlich würde ihn aber als T2 sehen. Es sind keine ausgesetzten Stellen auf dem gesamten Weg. Ein gewisses Maß an Trittsicherheit ist im Gebirge natürlich immer erforderlich. Zum größeren Teil geht man auf Forstwegen, der Anstieg ist aber relativ steil, daher ist die umgekehrte Variante etwas unangenehmer.

Info: Vision Berchtesgaden beschreibt hier eine Variante in die Gegenrichtung ohne Kührointalm.

Zur Kührointalm

Von der Bushaltestelle Schornbad Unterstein biegt man gleich rechts in die Schornstraße ein, vorbei an dem großen Hotel, von wo aus ich die Tour gestartet hatte. Man folgt der Beschilderung zum Grünstein bzw. dem Klettersteig „Räuberleiter“ bzw. „Isidorsteig“. Nach einem relativ steilen Teil auf einem Forstweg trennen sich die Wege dann aber auch schon.

Abzweig Grünsteig bzw. Klettersteig. Foto: Bernhard Walle
Abzweig Grünsteig bzw. Klettersteig. Foto: Bernhard Walle

Es geht weiter bergauf, aber weniger steil, der Weg wird auch etwas schmäler und schöner und man betritt den Nationalpark Berchtesgaden.

Schild zum Eingang „Nationapark Berchtesgaden“. Foto: Bernhard Walle
Schild zum Eingang „Nationapark Berchtesgaden“. Foto: Bernhard Walle
Waldweg. Foto: Bernhard Walle
Waldweg. Foto: Bernhard Walle

Langsam lichtet sich dann aber der Wald, der Blick auf die Berge um den Watzmann ist frei. Im Vordergrund sieht man die Kührointalm. Das Mittagessen dort kann ich empfehlen, aber Bargeld nicht vergessen!

Kührointalm. Foto: Bernhard Walle
Kührointalm. Foto: Bernhard Walle

Weiter hinten ist die Kapelle St. Bernhard, die mit ein Grund war, nicht den direkten Weg zum Grünstein zu nehmen sondern den Umweg über die Alm mitzunehmen.

An dieser Stelle kann man jetzt weitergehen zum Watzmannhaus. Wenn man noch Zeit und Kondition hat, bietet sich auch der Weg zur Archenkanzel an, einer natürlichen Aussichtsplattform mit Blick zum Königsee. Wir gehen heute aber die umgekehrte Richtung wieder zurück in Richtung Grünstein.

Kapelle St. Bernhard. Foto: Bernhard Walle
Kapelle St. Bernhard. Foto: Bernhard Walle

Zunächst aber noch eine Kuriosität: direkt neben bzw. aus der Perspektive des Fotos oben „hinter“ der Alm befindet sich dieser Stützpunkt der Bundespolizei. Ich musste erst auf der Karte gucken, ob es sich hier um die Grenze zu Österreich handelt – hatte es zwar anders im Kopf, aber man weiß ja nie. Es ist aber wohl „nur“ ein Trainingszentrum.

Trainingszentrum der Bundespolizei. Foto: Bernhard Walle
Trainingszentrum der Bundespolizei. Foto: Bernhard Walle

Von der Kührointalm zum Grünstein

Erstmal folgt man dem breiten Forstweg nach unten und wird von vielen Mountainbikern überholt, die bis zur Alm gefahren sind und nach einer Stärkung wieder nach unten rollen. Danach zweigt sich der Weg zum Grünstein allerdings ab und man geht durch den Wald, was auch mehr Spaß macht und an diesem heißen Tag etwas Schatten spendet.

Waldweg zum Grünstein. Foto: Bernhard Walle
Waldweg zum Grünstein. Foto: Bernhard Walle

Ganz zum Schluss geht es dann nochmal ein paar Stufen hoch und man erblickt die Grünsteinhütte, die ich aber erstmal links liegen lasse und die restlichen Höhenmeter zum Gipfel nehme.

Stufen zur Grünsteinhütte. Foto: Bernhard Walle
Stufen zur Grünsteinhütte. Foto: Bernhard Walle

Der Gipfelweg beinhaltet keinerlei Schwierigkeiten. Oben angekommen wird man schließlich mit einem wirklich herrlichen Blick über das ganze Tal belohnt. Es befinden sich auch mehrere Bänke zum Ausruhen und das obligatorische Gipfelkreuz.

Grünstein-Gipfel-Blick auf das Tal und zum Königsee. Fotos: Bernhard Walle

Für das hässliche Schild auf dem letzten Bild entschuldige ich mich, aber meine Höhenangst hat es leider nicht zugelassen, das Bild vor dem Schild zu machen so dass es aus der Bildfläche verschwunden wäre.

Vom Grünstein ins Tal

Nach unten bietet sich es dann an, sich auf der Grünsteinhütte nochmal mit frischen Getränken zu stärken oder zumindest die Wasserflasche aufzufüllen. Der Weg ins Tal ist dann recht unspektakulär über Forstwege. Angesichts der Hitze an diesem Tag und der Tatsache, dass man sich doch noch in niedrigen Lagen ohne merkliche Abkühlung befindet – der Königsee liegt mit 603 Metern kaum höher als München und der Grünstein hat auch nur 1.304 Meter – hat es dann aber auch gereicht.

Weg ins Tal über Forstwege und am Ende über die Straße. Fotos: Bernhard Walle

Auf dem Weg zur Bushaltestelle noch ein Supermarkt, leider hatte der dann schon geschlossen um 16:30 Uhr. Trinkwasser gibt’s glücklicherweise in der Nähe der Bushaltestelle an einem Brunnen auch ohne Öffnungszeiten.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   7:00 Std Wandern   1.300 HM   1.250 HM   15 km   GPX Track

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